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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 81)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
  
 
  
  
 
 
  
  
  
 
solche nach eigenem Patent, während in Wien. 
erst l824j25 die Xapbienlzrfirkr und 1827[28 di 
Karlxbriirk (Abb. 4) beim Dianabad alisfi 
Kettenbrückcn über den Donaukanal gespannt 
werden. 
Seit dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts 
streift die Architektur in Wien den barocken 
Bevaegungsimlauls ab und gewinnt vorklassi- 
zistisches (iepräge; außerhalb des Strahlungs- 
bereiches der Residenz allerdings, in den 
Donauländern, in Steiermark oder Tirol be- 
stimmte noch lange ein sprühender Spätbaroc ' 
mit Rokokoe-Hekten die künstlerische Pro- 
duktion. Der wienerische Barockklassizisnxu. 
Maria-Thetesianischer Zeit war trefflich ge 
eignet, kleinen „Schlösselnll festlichen un 
doch intimen Charakter zu verleihen ode 
monumentale Schlösser für ein tlexibleres 
Zeremoniell im Sinne einer unhernischen 
Auffassung vom Fürsten zu adaptieren. Den 
von Josef Emanuel Fischer von lirlach bereits 
ziemlich weit geführten Ausbau der leairer- 
lirbm Ilofbzrrg hingegen wollte man trotz 
zahlreicher Projekte nicht mehr ernstliclJ 
vollenden, ja mit der Errichtung des alte 
Burgtheatcrs 1761 erschien der Ausbau des 
Michaelertraktes überhaupt blockiert. Ander- 
seits ging man mit großem Eifer daran, 
stimmungsvolle Landschaftsgärten im engli- 
schen Stil einzurichten. bnter Maria Theresia, 
die Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohen- 
berg 1772 die Ausgestaltung des Schöna 
brunner Schloßberges übertrug, spürt man 
noch die Auswirkungen der theatralischen 
Festdekorationcn des Barock. Die Glarißlla 
(Abb. 1), als Belvedere ein echter Nach 
komme der Lustgebäude Fischers, entfalte 
sich mit luftigen Arkaturen in bildhafte 
Breite, erhält aber durch kräftige Eckbildunge 
eine neue Straffung. Obwohl der Bau scheinba 
nur dem Kulissenerfekt dient, verfügt sei 
Inneres doch über beachtliche Raumdimen 
sionen, besonders in den seitlichen Flanken 
die mit ihrer Abfolge flacher Kuppelioch 
eine im Sakralbau beheimatete Bauidee ab 
wandeln. Die Querachse der Schönbrunne 
Anlage, die hier ihren architektonischen Aus 
gangspunkt hat, führte bis vor kurzer Zei 
die hübsche Uzloli-Bnirler (Abb. 2) weiter 
deren flacher Bogen die Zeitgenossen beun 
ruhigte, so daß Hohenberg fälschlich bei de 
Kaiserin verklagt wurde, die Brücke sei ein 
gestürzt. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

	        
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