Bauernhaus in Sudböhmen. Bleistift, Feder, Tusche, H1 x
103 X 150 mm Inv. Nr. 5920
Libiegilzcr Bäuerin. Bleistift, Feder, aquarcllicrl. 147 v 91 mm
7 Inv. Nr. 5636
ithält eine viel reiehlichere Bilddokumen-
tion der Schwarzenbergischen Herrschaften.
Pa gibt es Bildchen sowohl von den steirischen
1d böhmischen Herrschaften des Fürsten
)sef wie von des Feldmarschalls Herrschaft
lorlik; Bilder und Skizzen, welche Menschen-
pen, Schlösser, Ortschaften, Gegenden, aber
ich einzelne Bäume und Felsen zum Gegen-
and haben. Im künstlerischen Interesse für
nun-geschichtliche Einzelheiten ist Runk so
:cht Romantiker und Zeitgenosse Goethes.
ber Naturgeschichte unterhielt Goethe sich
tatsächlich mit einem anderen Offizier aus
am Stab des Feldmarschalls, mit Oberst
ahann Graf von Paar, der ihn während der
lffensive von 1813 vor unliebsamen Erleb-
issen mit militärischer Einquartierung be-
zhützte. (Der nicht eben unerschrockene
Goethe Wußte diesen Dienst bestens zu schät-
zen.) In Runks Werk wird uns freilich an
einer Stelle auch der Konflikt zwischen Auf-
klärung und Romantik eindringlich bewußt.
Wir meinen die Zeichnung, welche die Burg-
ruine Offenburg bei Pöls darstellt.
Während nämlich das Fürstenpaar an der
romantischen Vorliebe für Ruinen teilhatte,
während also Fürst Josef etwa seinen Aufent-
halt in dem damals Schwarzenbergischen
Kleggau auch dazu beniitzte, um die gewal-
tigen Trümmer der Kiissaburg aufzusuchen
und seine Frau in den „Vues" auch die Burg-
ruinen darstellte, dachte die Beamtenschaft
ganz Wirtschaftlich. In bester Absicht, um die
Fläche aufzuforsten, haben daher die fürst-
lichen Forstbeamten die Zerstörung der Offen-
burg und des Hohenlandsbergs fast ganz
vollendet; und so stellt Runks Zeichnung
verschwundene Bauten dar.
Dafür Wurden Bauten im Geiste der Romantik
geschaffen ä wir nennen nur den Aussichtsturm
am Schöninger (siehe Abb. 8, S. 37) bei Krum-
au. Vor allem aber ist die Schöpfung des nächst-
jüngeren Bruders zu nennen, der Schloßpark
von Aigen bei Salzburg. Prinz Ernst, Dornherr
zu Salzburg und später Bischof von Raab,
gestaltete hier eine von Natur aus hoch-
romantische Gegend zu einem Park um, der
viel besucht, bewundert und abgebildet wurde.
Auch die Verwandten kamen nach Aigen,
und zumal die Feldrnarschallin hatte da neben
einem Wasserfall den nach ihr benannten
Sitz. Ihr haben wir zweifellos auch den Auf-
enthalt des Malers Welker in Algen zu dan-
ken.
Ernst Welker (1788-1857) (Vetter der in der
liberalen Politik hervortretenden Brüder
Welcker) gehörte nämlich zum häuslichen
Kreis derHerzoginWilhelmine von Sagan. Nun
war die Herzogin mit dem Feldmarschall (der
ihre letzte lihe „gepantschW hatte) und seiner
17