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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 81)

bchlnß Lcdnicc (Eisgrub) m Südmähxcxl, nmxgutischer im 
narh Entwurf Gcurg Wingehnülltrs aus den Jahren 
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eine begeisterte Schilderung gewid- 
- in die Bahnen der katholischen 
1g gelenkt. Eine verklärte Ver- 
t wurde von romantischen Dichtern 
1 Landessprachen besungen, die 
ng der später als Fälschung erkann- 
inhofer (1817) und Grünberger (1818) 
lften brachte eine Welle nationaler 
mg, die sich auf das ganze Kultur- 
swirkte. Schon 1814 entstand in 
Froppau) über Anregung des aus 
erreich stammenden Romantikers 
ins (1782-4858) das Schlesische 
in den Jahren 1817-1820 folgte 
ie Gründung des Vaterländischen 
in Prag, dessen erste Förderer aus 
in, dem Landespatriotismus erge- 
elskreisen kamen. 
gerade auch diese Kreise, bei welchen 
nentale Naturempfinden, die Pflege 
enkultes und anderes Gedanken- 
Frühromantik des ausgehenden 
iunderts schon frühen Widerhall 
hatten, die nunmehr als Haupt- 
er romantischen Kunst auftraten. S0 
gotische Hochburg Frydlant (Fried- 
Jordböhmen schon 1801 von ihrem 
Ihristian Christoph von Clam-Gallas, 
äurgmuseum umgestaltet, zu welchem 
senaufgang mit einem klassizistisch- 
ien Portal und durch ein in „alt- 
Manier" bemaltes Tor führte. Unter 
ag desselben Feudalherrn erschien 
I8 unter dem Namen seines Ober- 
F. Nemethis eine monographische 
Beschreibung des Schlosses Friedland, gleich- 
sam ein Vorbote der „Burgvesten und Ritter- 
schlösser der österreichischen Monarchie", 
welche der unruhige und streitbare Joseph 
Freiherr Hormayr von Hortenburg (1782 bis 
1848) in Brünn 1819 erscheinen ließ. Sein 
häufiger Aufenthalt in Mähren und seine 
Beziehungen zum mährischen Adel, besonders 
zum Altgrafen Salm, machen diesen Heraus- 
geber des „Taschenbuches für Vaterländische 
Geschichte" auch hier zu einem rührigen Ver- 
treter des romantischen Historismus. 
Es ist eine außerordentlich interessante Er- 
scheinung, daß seit der zweiten Hälfte des 
18. Jahrhunderts der EinHuß der Kultur 
Englands in steigendem Maße in Mitteleuropa 
das bisher ausschlaggebende Vorbild Italiens 
und Frankreichs ablöst. Wir dürfen in dieser 
Tatsache sicherlich auch eine Auswirkung der 
wirtschaftlichen Entwicklung unserer Länder 
sehen, die manche weitblickenden Grundherren 
veranlaßte, Manufakturen und frühe Industrie- 
betriebe Großbritanniens kennenzulernen und 
dabei auch mit den spezitischen Formen der 
englischen Kultur in nähere Beziehung zu 
treten. Die Französische Revolution, die Napo- 
leonischen Kriege und der Wiener Kongreß 
trugen schließlich weiter dazu bei, den einmal 
eingeschlagenen Weg für lange Jahrzehnte des 
19. Jahrhunderts festzulegen. 
Der Park nach englischer Art mit pittoresk 
angelegten Baumgruppen, weiten Rasenflächen, 
begrenzt von abwechslungsreichen Wald- 
lisieren und belebt von Wasserflächen und 
Felsengruppen, entsprach dem Naturempfin- 
den des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Künst- 
liche Ruinen, romantische und exotische 
Bauten waren eine untrennbare Staffage dieser 
Naturparks; sie werden schon 1729 von 
Batty Langley in seinen „New Principles oi 
Gardening" empfohlen und erscheinen in 
zahlreichen englischen Vorlagebüchern aus der 
zweiten Jahrhunderthälfte, wie Middletons 
„Decorations for parks and Gardens". Es 
erübrigt sich hier, auf den Einfluß der Schriften 
Horace Walpoles, Earl of Oxford (1717-1797), 
hinzuweisen, dessen in neugotischen Formen 
erbautes Schloß Strawberry Hill (1759) zu 
einem ungemein anziehenden Vorbild für die 
Verbreitung romantischer Ideen unter den 
adeligen Bauherren des Festlandes wurde. 
Eines der frühesten Beispiele der Übernahme 
englischer Gartenkultur in Böhmen ist die 
Anlage des Schloßparkes in Krasn}? Dvui 
(Schönhof) durch Johann Rudolf Grafen 
Czernin, welchen seine lange Kavaliersreise 
durch Nordwesteuropa 1779 auch nach Eng- 
land geführt hatte. Nach seiner Rückkehr 
erteilte er sofort den Auftrag, bei seinem 
Barockschloß einen ausgedehnten Naturpark 
anzulegen, dessen Planung englische, franzö- 
sische und deutsche Musterbücher zugrunde 
lagen. Die exotischen und romantischen Klein- 
bauten, Pavillons und andere Kleinarchitektur, 
wurden zum Teil nach Vorlagen aus dem Werke 
Lerouges über englische Gärten errichtet. Als 
Gartengestalter wird der Hofgärtner Födisch 
genannt, der nach mündlicher Überlieferung 
vom Besitzer nach England geschickt wurde, 
um sich an Ort und Stelle zum Landschafts- 
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