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kirche Siemensstraße. Evangelische Kirche Simmering. Studentenkapelle Peter-Jordan-Straße. Totenl
Thening, MK-Heim Innsbruck. Katholische Pädagogische Akademie Graz).
In der Architektur herrscht bei uns ein fast theoriefeindliches Klima. allerdings erst in der Nachkriegszei
daß es schwer ist, von Theoretischen Positionen der einzelnen Architekten nur andeutungsweise zu spret
Der sozialen. auf gesellschaftliche Umstände Rücksicht nehmenden und von baulichen Voraussetzungen
gehenden Architekturauffassung Rainers stehen die Arbeiten der Architekten Windbrechtinger am näch
lhre Arbeit ist weniger prinzipiell, wirkt unmittelbarer. modulierter, persönlicher. Karl Schwanzer geht
eher puristischen gestalterischen Prinzipien mit einer betonten Obertiächenkultur zu mehr plastischen
konstruktiven über, ohne das ästhetische Fundament zu verlassen. Dadurch bleiben die Konzepte .,anfä
gegen unvorhergesehene Störungen. Auch unter den jüngeren. hier mit Bauwerken vertretenen Archite
gibt es praktisch keine Theorie. Die "Arbeitsgruppe 4" hat sich in jahrelangen Studien historischer. besor
österreichischer Baukunst eine präzise. aber nicht definierte Vorstellung von Architektur erarbeitet.
wenigen Bauten wirken sicher und in einem hohen Grade verfeinert. Josef Lackner ist vielleicht der intu
arbeitende Architekt. mit einem starken Sinn für räumliche und formale Quali ten, jedoch mit einer gr(
,.Risikospanne". Ottokar Uhl steht dazu in einem Gegensatz: die Arbeiten sind stärker gedanklich tormul
gestalterisch verhalten.
Hier wurde nur von Architekten gesprochen. deren knappe Auswahl der Bauten im letzten Jahrzehnt fe
gestellt wurde. Viele interessante Arbeiten betinden sich im Bau. Diese Beschränkung war notwendig. Notü
ist das Gedachte und Konzipierte. und sei es noch so Hutopisch". ebenso eine Realität. die bereits zu wii
beginnt. ln Graz ist eine Tendenz sichtbar. die besonders räumliche und plastische Qualitäten in den Vor
grund stellt. Sie wird hauptsächlich durch die Werkgruppe und die Architektengemeinschaft G. Domenig
E. Huth vertreten. Diese Grazer Richtung wird sicher in der nächsten Zeit eine größere Rolle in unserer
einandersetzung mit Architektur spielen. Die Ausstellung von H. Hollein und W. Pichler hat eine Diskus
ins Rollen gebracht. ebenso die Serie kleiner Ausstellungen bei Olivetti (..Wien der Zukunft". .Mangiarc
"Abgelehnte Projekte") und zuletzt jene der Studenten der Grazer Technik. Es hat sich auch in den letzten Jal
das Bild der Architekturschulen verändert. und es bleibt zu hoffen. daß die teils eingeleiteten und projektie
Studienrelormen verwirklicht werden. Die Veränderungen sind besonders an den beiden Technischen Hi
schulen zu bemerken.
Ein wichtiger Umstand ist noch. wenigstens für die jüngere Generation, daß neben intensiveren Kontakten
Architekturgeschehen im Ausland auch der Anschluß an die Tradition des eigenen Landes gefunden wu
Damit sind wieder Maßstäbe hergestellt, mit denen der Provinzialismus der Nachkriegszeit überwunden wer
könnte.
Sicher hat sich im zweiten Jahrzehnt nach dem Kriege die österreichische Architektur in einigen Ansatzpun:
wieder gefunden. Wenn keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten, kann man auf eine immer rasi
fortschreitende Veränderung zum Besseren hoffen. Vorläufig kann man zwar nur von Leistungen einze
Architekten sprechen, aber es könnte ja auch einmal das für uns so Ungewohnte eintreten. daß nicht nur
Schlechte Nachahmung und Verbreitung findet. sondern doß auch die guten Beispiele das allgemeine l
geschehen beeinflussen. Eine allgemeine Baukultur würde erst das Fundament für die Entfaltung e
Architektur geben.
Roland Ruinar. Slcdlhalle Ludwigshafen, 1961-1965
Rudolf Schwarz, Theresienkirche Linz, 1960-1963
Josef Lackner. MK-Freixeißheim, Innsbruck. 1963166