mden", Alle und moderne Kunst, Heft 1IZ, Jahrgang 1959: Johann Muschik: ..Von der Schwere des Daseins. Zu vier Bildern Rudolf Hausners". Alte und m
ist, Heft 5. Jahrgang 1959: Johann Muschik: "Wiens phantastische Realisten", Alte und moderne Kunst. Heft 1Zl1959: Johann Muschik: „Traum, Poesie un
ng der Welt. Zum Werk des Malers Edgar Jene", Alte und moderne Kunst, Heft 10l1960. Ausführliches auch im Kotalogvorwort des Verfassers zur lnlernati
wochenausstellung ..Surrealismus - phantastische Malerei der Gegenwart", Wien 1962. und bei Rudolf Hausner: „The Vienna School of Fantastic Realist
earboak of the Summer School of the University of Vienna, Na. 6, 1963).
folgenden sei die künstlerische Persönlichkeit der fünf ersten Maler des .,Phantastischen Realismus" noch einmal, und diesmal kurz. definiert: Der enzyklopi
olf Hausner läßt sich am ehesten mit Renaissancemalern wie Piero della Francesca und Paolo Ucello. aber auch mit dem Schöpfer der ,.pittura metafisica", (
Chirico, in Zusammenhang bringen. Formendetail der Ringstraßen- und Gründerzeit erhült bei Hausner eine Tiefsinnigkeit und Bedeutungsschwere, die
her hatte. Abstrakte. kubistische, konstruktivistische und expressionistische Formprinzipien machen ihn auch von dieser Seite her zu einem absolut modernen
mden setzt unter neuen Aspekten gewissermaßen die Kunst der Donauschule und des älteren Brueghel fort. Fuchs begann unter expressionistischem Eintl
1 der Manstren Picassos. Die Gotiker. insbesondere Hugo van der Goes. Hieronymus Bosch, Matthias Grünewald. Albrecht Dürer und schließlich auch Le-
Iannen bald Macht über ihn. Für Hutter wurde Arcimboldo, vor allem aber des Wieners A. P. Gütersloh verfremdetes. erschreckt-starres Traumbiede
immend. Erich Brauer ging van Brueghel, Bosch und von der Malerei der indischen und persischen Miniaturen aus.
ntastischer Realismus ist eine unverwechselbare Ausprägung moderner figurativer Malerei. Er pflegt den Satanismus und Bestialismus der klassischen Surri
it. Der Kult des Aggresiven. Lasziven fehlt. Das Überraschende ist den Wienern nicht Selbstzweck. Das Schreckenerregende. Perversion, die Lüste erschei
eines Ensembles, in dem es Gute und Böse gibt.
Welt von Brauer und Hutter ist, bei jedem auf seine eigene Weise, eine märchenhafte. paradiesische; die von Ernst Fuchs vor allem eine religiöse; die von l-
:zivilisatorisch-technische, auch psychoanalytische. und die von Lehmden eine landschaftliche. In den Interviews, die Wieland Schmieds Buch enthält, sagt l
Jrum bin ich bemüht, Dinge zu malen, die es gibt. nur male ich sie so. daß es sie nicht gibt. wie der abgestumpfte Blick sie kennt. Doch ich glaube, dal
'klichkeit so aussehen. von einer paradiesischen Pracht sind. wuchernd. ohne gerade Linie" (bei Schmied, Seite 56). Er male Menschen wie „aufspri
tensprossen, Maschinen gleich Insekten, Hüuser wie schillernde Glühwürmchen" (Katalog der Ausstellung in Hannover, Seite 44). Fuchs insistiert: .,Engel i
iel sind sichtbar. weil es sie gibt, und zwar als Individuen, Geschöpfe wie wir" (bei Schmied. Seite 65). Hausner meint: ..Die Phantasie und die Prüzisi
mischen Zeichnung, beides ist mir gleich wichtig - ja, ich vermag kaum das eine vom anderen zu trennen" (bei Schmied. Seite 67). Hutter: „Meine Bildei
ommen werden als Berichte aus einer Welt, in der eine eigentümliche Form von Liebe herrscht. Sie ist nicht allein den menschlichen Figuren möglich, s
h Steine oder Blüten können sich vereinen und Erstaunliches gebären" (Hannover-Katalog, Seite 124). Zum Thema der Natur meint Lehmden: ..Wirklich bel
'e es, wenn man eine flache Wiese 300 Jahre lang beobachten könnte." Zum Thema Krieg: ,.lch kann nicht vergessen, dal] Menschen mit Hilfe von Maschin
aner Hand jahrelang furchtbare Grausamkeiten begangen haben" (beide Zitate aus Hannover-Katalog. Seite 149). Über Träume: ..lch glaube. sie sind in
lerei völlig unbrauchbar. weil ich doch einen besonderen Realismus vor Augen habe, so wie ich die Welt wirklich sehe und erlebe" (Lehmden bei Sc
e 83).
ehr die Künstler voneinander unterschieden sind, ist ihnen doch Entscheidendes gemeinsam: formal der Rückgriff auf Bildmittel und Techniken der alten I
:iltlich ein umfassendes Bemühen um die Wirklichkeit. das an den Geist der großen alten Epochen anschließt. Das Phantastische ist den Künstlern ein Mit
"klichkeitserlebnis zu steigern. Erzählerische Traditionen, die in der Wiener Kunst des 19. und des 20. Jahrhunderts wirkten, mögen die Entstehung e
erarischen" Malerei wie der des „Phantastischen Realismus" im weiteren begünstigt haben. Sie ist eine Kunst durchaus österreichischer Prägung.
Stunde scheint den „Phantastischen Realisten" günstig. Abstrakte Kunst hat viel von ihrer Anziehungskraft verloren. Der Kunstliebhaber will sich nich
smachen lassen, daß das „Literarische". daß Thematik, dal) Interpretation und Beschreibung der Welt f der unmittelbar vor Augen stehenden. der mit '
I Prophetie erschauten 7 der Form entgegenstehen. dal} die Bemühung um sie die Hervorbringung guter Bilder verhindert. Form, dieser alten Einsicht e
n sich wieder, ist in der Regel gerade in Auseinandersetzung mit dem Gegenstand entstanden. Die Rolle des von seinen Visionen gepackten und dabei denl
erlegenden Malers war dabei immer groß.
nimmt Welt in sich auf. er erkennt ihren Reichtum. ln der Beschäftigung mit ihr formt er, wenn er ein echter Künstler ist. seine eigene Welt. Gebilde sind ai
ise entstanden. die intensiveres Erleben möglich machen, die den Betrachter ernstlich packen, Lust und Freude bereiten, Lust der Sinne und jenes höhere Verg
aus dem Geiste, aus der Einsicht in die Gesetzmäßigkeit wesenhafter Zusammenhänge kommt.