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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 82)

Äquarellist Qualität, Malli tritt ausschließlich als 
Zeichner hervor. 
Zu den bemerkenswertesten Druckgraphikern Öster- 
"eichs, deren Arbeiten insbesondere auch vom Tech- 
tisch-Handwerklichen her Beachtung verdienen, 
zahlen Heinrich Heuer und Fred Nowak. Neben 
iöchst reizvollen Materialdrucken bevorzugt Fred 
Klowak (er wurde 1919 in Wien geboren und bildete 
ich auf autodidaktischem Wege heran) die Farb- 
nonotypie; diqeridank jahrelanger} Praxis vollendet 
JeherrschtU-ln den tigürlfcheh Darstellungen und 
.andschaften seines gegenwärtig rund 700 Arbeiten 
imfassenden Oepvres abstrahiert Nowak weitgehend, 
rerleugnet jedoch nie seine Bindung an den Gegen- 
tand, sein Herkommen vom Expressionismus. Nicht 
ninder charakteristisch sind für die stimmungsvollen, 
arbig kultivierten Arbeiten dieses Künstlers Merkmale 
les Phantastischen und Surrealen. Der große Erfolg 
einer auf zahlreichen Ausstellungen im ln- und 
Xusland gezeigten Blätter, deren formale Güte aller- 
lings durch ein konzentrierteres Einsetzen der bild- 
ierischen Mittel mitunter noch gesteigert werden 
zönnte, beruht nicht zuletzt auf dem ausgeprägten 
ind durchaus positiv zu wertenden dekorativen 
Sehalt. 
Zu weiteren Hoffnungen berechtigt die künstlerische 
Entwicklung Heinrich Heuers, eines in Stille arbei- 
enden Farb- und Schwarzweißradierers. Der ur- 
prünglich vom Surrealismus beeinflußte. aus Pommern 
tammende und heute in Wien lebende Künstler 
Jahrgang 1'334) bevorzugt gegenwärtig symbolhaft- 
ibstrakte Darstellungen, deren Intensität, Harmonie 
und farbige Differenzierung dem Künstler einen 
ersten Platz unter den zeitgenössischen Druck- 
iraphikern dieses Landes zuweist. 
ibstraktiven Tendenzen begegnet man auch in den 
im klare Gliederung bemühten, gegenstandsbezo- 
ienen Holßchnitten Johannes Wankes (geboren 1923 
w Wien), deren reinen Aussagewerten von Farbe und 
lüche besondere Bedeutung beizumessen ist. 
)ie durch zahlreiche gemeinsame stilistische Merkmale 
ich auszeichnende ,.Wiener Schule des phantastischen 
ealismus" (samt allen ihr nahestehenden Künstlern) 
onfrontiert ebenfalls mit einer Reihe ernstzuneh- 
tender Graphiker. Ohne eine Schwerpunktver- 
ugerung von der Malerei woanders hin vornehmen 
u wollen. lüßt sich sagen, daß sich insbesondere 
ehmden, Korab und Fuchs mit ihren Radierungen 
nd Zeichnungen als hervorragende Graphiker 
sgitimieren. 
ter - stellvertretend für das gesamte druckgraphische 
)euvre Lehmdens hier angeführte - poetische. über- 
us charakteristische "Rom-Zyklus", die handwerklich 
rillahten,Aalkgorisch-religiösen Darstellungen von 
rhst Fuchs sowie die leisen. zurückhaltenden surreal- 
hantastischen Landschaften und Personendarstel- 
lngen Karl Korabs bereichern das vielfältige Bild 
sterreichischer Gegenwartsgraphik um qualitätsvolle 
nd diskutierenswerte Beispiele. 
lnter den ausschließlich bzw. vorwiegend der ab- 
rakten Richtung zuzurechnenden Künstlern ist die 
cihl der Doppelbegabungen besonders groß. Fast 
lle, die hier zu nennen sind, zählen in gleicher Weise 
J den maßgebendsten Malern wie zu den fort- 
hrittlichsten Graphikern. Es wäre daher falsch. die 
eistungen dieser Künstler in jeweils bloß eine der 
eiden Sparten pressen zu wollen. 
ie sensiblen, rhythmischen Zeichnungen. Aquarelle 
1d Gouachen des Kürntners Hans Staudacher 
ieboren 1923). deren kalligraphische Tendenzen 
enauso unverkennbar sind wie ihre geistige Ver- 
andtschaft und Parallelität zu Mathieu, zählen zu 
an persönlichsten und überzeugendsten Beispielen 
rischen lnforrnels. Der formale Reichtum, der sich 
Staudachers beziehungsreichen, spontanen Blättern 
Jftut (viele entstanden in zyklischer Aufeinander- 
lge). verleiht nicht nur der Kunst des in Wien 
benden Körntners eine besondere Note, sondern 
(iert auch ihren i vielfach unterschätzten 7 Rang 
nerhalb der bildenden Kunst unseres Landes 
lCh 1945. 
ne ebenso wichtige Position wie der Graphik und 
:r graphisch bestimmten Malerei Hans Staudachers 
zmmt auch den Eisenützungen von Theo Braun 
eboren 1971) und Ludwig Merwart (Jahrgang 1913) 
 
  
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4 Fred Nowak, Geschosse des Herbsies, Muäerimldruck 
5 lchannes Wanke, Fnrbhclzschnili 
6 Hans Süuuducher. Gouache-Fader. 1961 
31
	        
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