Abschluß des Staatsvertrages waren in Österreich die Verhältnisse so weitkonsolidiert, daß sich auch
Gebiete des Kunstgewerbes die aktiven Kräfte zu regen begannen. Die Situation war jedoch jetzt
nstiger als in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg, wo alles, was mit dem Kunstgewerbe zu-
ng. eine Art Volksbewegung gewesen war. die von zahlreichen führenden Architekten, Kunsthand-
lnstitutionen und Industriellen getragen wurde. Von diesen Unternehmen und Persönlichkeiten hatten
ie den Krieg und die ersten Nachkriegsjahre überlebt. Mit dem Tode Josef Hoffmanns im Jahre 1956
atzte große Mann aus der Glanzzeit des österreichischen Kunstgewerbes ausgeschieden. Zwar wirkten
2 Schüler Josef Eduard Wimmer und Oswald Haerdtl an der Akademie für angewandte Kunst, die
jewerbeschule internationalen Ruf genossen hatte. und waren von seinen Weggenossen noch Franz
vtax Fellerer. Clemens l-lolzmeister. Alfred Soulek zusammen mit Vertretern einer jungen Generation
r es fehlte an jenem Elan und jener zentralen Führung. die gerade jetzt notwendig gewesen wäre.
reichische Museum. einst der Ausgangspunkt der kunstgcwerblichen Reformbewegung und noch in
ziger Jahren eine Zentralstelle für alle Anliegen und Aktivitäten, wie auch die Kunstgewerbeschule
e Führungsaufgaben zurückgestellt und sich ganz auf die museale und pädagogische Tätigkeit
t. Nur zögernd trat der Werkbund in Erscheinung. der gemeinsam mit dem Museum einige Aus-
skandinavischen Kunstgewerbes veranstaltete, um über den führenden Weltstil zu orientieren und
che Schaffen anzuregen. Dabei mußte man feststellen, daß in den skandinavischen Ländern so manches
5 den Einfluß des österreichischen Kunstgewerbes hätte entstehen können - und daß es wohl in erster
Ungunst der äußeren Verhältnisse war, die Österreich vom Weltmarkt verdrängt hatte.
Situation zu ändern und das verlarengegangene Terrain wieder einigermaßen zurückzugewinnen.
iner Zusammenfassung aller Aktivitäten bedurft. Dies war aber nicht der Fall. Die seinerzeit vom
iischen Museum ausgeübten Funktionen wurden jetzt von verschiedenen Stellen wahrgenommen,
Zersplitterung der Kräfte gleichkam. Um auf die Massen- und Serienproduktion auch in Österreich
rissen Einfluß auszuüben. wurde im Jahre 1958 ein Institut für Formgebung gegründet und an der
für angewandte Kunst eine Abteilung für industrielle Formgebung eingerichtet. Die staatlichen
an, wie Unterrichts- und Handelsministerium, Kammer der gewerblichen Wirtschaft und Wirtschafts-
sinstitut. nahmen sich je nach Bedarf der Aufgabenbereiche an, beschickten Ausstellungen, setzten
l Stipendien aus, richteten Ausstellungen ein. Alle diese Aktivitäten brachten auch Erfolge ein e die
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Wnnm Nncdormqycr-Schuik. Baukeramik (10
"Werke des Burgcrmcwsäcrs Vmzenz Muchwäsch",
1962
Ehsubcüh Schoffer-Soboiko. Pferd, Kerarmk, Wnen
Dneäer und Renule Schruge, Kcramwsche Gefuüe, '
1964
Ins Brendell Teekannen. Keramik, Wwew 19e3
Gudrun WlNke-Buudxsch, Kemrmscher TeHer. 1952
Feier We1ss. Keramische Plushken, Wien 1961
Ehsubeßh Emsler, Vusenl Kercmwk, W1en 1963
mm Ohnsorg, Keramische Gefcße, Wien 1963
Gerda Spureyl Nwlpierd, Kerclrmsche Kiemph
W1en 1962