er moralischer als wirtschaftlicher Art waren Das Kunstgewerbe der Gegenwart ist nicht mehr wie
lesentlicher Faktor des .,Nalionalwohlstandes". Daß es überhaupt noch existiert. verdankt es aus-
einer iungen Generation von begabten Kunsthandwerkern, die bereit sind, unter dem Einsatz ihrer
istenz dieses traditionsreiche Gebiet nicht aufzugeben. Aus solchem existentiellen Idealismus sind das
"mann-Serninar fur keramische Gestaltung" und das ,.Grnundner Symposien" entstanden und
ihlreiche kleine Werkstatten noch immer Qualitatsarbeiten in allen Sparten.
probleni. dem schon in den dreißiger Jahren Oskar Strnad und ihm nahestehende Architekten ihr
4 zugewendet hatten. griffen Franz Schuster, Otto Nieclermoser und andere mit Entwurfen für „Sozial-
eder auf. Neben der .,S(ozialc)-W(ohnkultuU-Nlobelaktion" widmen sich die Firmen Herrgesell und
sowie das Architektenpaar Oskar und Peter Paver dieser Sparte, die ihre Arbeit unter dem Titel
"echte Familienwohnung" propagieren. Auch Franz Wittmann schlofi sich vor kurzem diesen
eh an. indem er lnterieurs zeigte, bei dem seine modernen Sitzmbbel zusammen mit altem Mobiliar
waren.
der auch wirtschaftlich von Bedeutung sein dürfte, ist die österreichische Glasproduktion. Die Kuf-
te unter der Leitung von Claus Josef Rieclel konnte sich in den letzten Jahren einen guten Namen
d sich gegen internationale Konkurrenz behaupten, Für die Salzburger Cristallglas G.m.b.H. schuf
ierdtl einige Tafelservice, die zu den besten modernen Lösungen gehören, Für die Firma Stölzle ist
ll als Entwerfer tätig, und seine Serienerzeugnisse, die bei Hoffmann und Loos anknüpfen, dürften
e Konkurrenz für alle skandinavischen Erzeugnisse seiri.
lten Glasfirmen in Wien nimmt Lobmeyr nach wie vor eine prominente Stelle ein. Neben Service-
hat Hans Harald Rath die Lusterproduktion forciert. Sein Konkurrent E. Bakalowits konnte auf
aiete gleichfalls eine Reihe von Auslandserfolgen fur sich buchen.
ischem Felde wird die Tradition Josef Hoffmanns und Robert Obsiegers vor allem durch Kurt
Werkstätte und seine Gründung „Josef-Hoffmann-Seminar für keramische Gestaltung" weitere
in keramisches Symposien in der alten Topferstadt Grnunden dient in erster Linie dem Erfahrungs-
)El der Herstellung von Unikatprodukten, die ia für die Weiterentwicklung der keramischen Kunst
isnotwendigkeit sind, ln seinem Umkreis schaffen auch die Obsieger-Schulerinnen Iris Brendel,
chaffer-Sobotka und Grete Spurey. Mit knappen und klaren Steinzeuggefaßen bereichern Renate
Schrage die Wiener Produktion. und Elisabeth Eisler baut ihre Keramiken in urtümticheri Formen,
einfarbigen Glasuren versieht. In Graz arbeiten einige Schüler von Hans Adarrietz: Helene Fischer
l NlEdSTfUGYPSÜWGiK sind standig auf der Suche nach neuen und zeitgemäßen Ausdrucksmögliche
' gleichen Generation durfte Rohtraut Brauneis angehören. deren keramische Serviceformen viel
tden. In Hallstatt ist noch Ciudrun Baudisch lütig, dte ihre ersten Erfolge im Rahmen der Wiener
in den zwanziger Jahren hatte.
tat eigenartiger Begabung". wie Hoffmann es nannte, findet sich am meisten auf dem Gebiete der
Silberschmiede. Linda Hödl bearbeitet nur Kupfer und Silber, deren Metallqualitaten sie in Vere
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