Chr, BockstorfferU), Kreuzabriahme
KreuIllhgCh. Sammlung Kisters
Chr, Bockstorffer (.7). Kreuzigung Christi.
Ausschnitt (1524) Konstanz, Munster
Monograriimist R. L. Sivpenuliar (1510).
Flaurling (BH. Innsbruck)
objektc fürstlicher Kunstkenner. Andere Arbeite
dieses Kreises stehen dagegen dem naturhafte
Formgefühl des Donaustils noch nahe. Zu ihm gehöre
wohl auch die in einer Vitrine vereinten Glieder
puppen (686189), eine außerordentlich reizvoll
Versammlung und dazu eine seltene Gelegenhei
Und endlich sei noch auf die prachtvollen Figure
aus der Sammlung Schwartz, Mönchen-Gladbach, hir
gewiesen. Es muf} der Andeutungen genügen.
Gehen wir nach St. Florian hinüber, so sei zuer:
von der Architektur gesprochen. Götz Fehr, der der
Katalog eine tiefgründige Einleitung beigesteuei
hat. stand vor einer schwierigen Aufgabe. Die Donau
architektur arbeitete, da sie aus der Spötgotik heraus
gewachsen war, mit malerischen Formmitteln, m
komplizierten Gewölbeügurationen und üppig-reiche
Dekorformen verschiedenster Abstammung und G:
stalt, aber beides t"indet sich auch anderwörts, we
entfernt, und zudem schon viel früher. Vielmehr i:
die Donauarchitektur fundamental ein Raumstil seh
eigener und neuer Art. Und da zeigt sich. daf} si
keineswegs nur eine gotische Endphase darstelr
Wohl ist sie eine Kunst schwingend-kreisender uni
sich verflechtender Rciumbewegungen, eines Raume
aber, der in seinen Proportionen und in seine
Atmosphare auf den Menschen abgestimmt ist. Da
ist das Neuzeitlich-Neue. Sie ist deshalb keinesweg
eine Umkehr dessen, was der Raum der gotischei
Kathedralen aussagt. Diese Umkehr zu dokumen
tieren war das Werk der italienischen Renaissance
Die Donauarchitektur aber ist ein Übergang, ja eini
ganz eigene Aussage, und ein Hinweis auf sehr vie
spätere Bauideen. Ein von mitunter recht verschieden
stimmigen, plastischen Farmen umfaßter Raum. de
dem Menschen nah und verwandt Behausung seii
kann, also ein Raum in einem sehr neuzeitlichen Sinni
ist, der aber doch nicht unbedingt und endgültig
abgeschlossen erscheint, veranschaulicht gleich dei
Architeklurdarstellungen mancher Reliefs und vielei
Tafelbilder e wir zitieren Götz Fehr f ..das Ein
gebettetsein und die Verwobenheit alles lrdischen mi
dem Kosmischen",
Soweit Photos und Modelle es gestatten, hat Fehr die
deutlich werden lassen. Leider fehlen die Wolfeggei
Architekturzeichnungen. und sehr zu bedauern ist
claß aus Düsseldorf die beiden Aposteltafeln und nich
der Marientod gewählt wurden. Im Verein mit dei
Kölner Marientod-Zeichnung und mit den Flügel
bildern Wolf Hubers vom Feldkircher Altar - nui
ein Photo weist auf sie hin r wäre sehr cinschaulicl
geworden. was als spezifische Danauarchitektur in
Sinne van Fehr angesehen werden darf. Es sinc
Räume wie die Barbarakirche zu Kuttenberg nact
dem Umbau von Benedikt Ried, der mit Recht als eine
zentrale Gestalt gewertet wird, wie weiterhin die
Pfarrkirchen zu Laun und Brüx. wie die Kapelle zui
schönen Maria in Regensburg. Vorstufen waren
Fehr beginnt sehr einleuchtend die Entwicklung mi'
Hans Stethaimer einzuleiten Bauten wie die
Salvatorkapelle und der Dom zu Passau. Daß dieses
großartige Monument fast restlos verloren ist, bedeutet
für die Erkenntnis der Donauarchitektur einen über-
aus schweren Verlust. Die erhaltenen Chorpartien
lassen ermessen, welch für den Donaustil wegweisende
Schöpfung hier durch Brand vernichtet worden ist. 7
Auf einige oberösterreichische Kirchen, sonderlich
die Pfarrkirche zu Steyr. der maßgeblichen Hütte in
Oberösterreich unter der von Passau, weisen noch
besonders Rupert Feuchtmüller und Benno Ulm hin.
Endlich die Malerei. lm ersten Raum überrascht soe
gleich das Geburtsblld des Meisters M. S. von 1506
(255) aus einem ehemals in der Zips beheimateten
Altar. Eine einleuchtende Lokalisierung ist noch immer
nicht gefunden. Uns scheint heute, es lohne sich, zu