Lt zu verkennen. Der Urheber dieses
LIS ist aller Wahrscheinlichkeit nach mit
l gewesenen Hofmaler Wladislaus" 11.,
igolf Herlingar, identisch, einem Maler,
leicht Bnixer Herkunft, dessen Auf-
ialt im Zisterzienserstifr zu Ossegg für
e letzten Jahre urkundlich belegt ist.
e ähnliche Durchdringung donaulän-
her und anderer, in diesem Falle säch-
TIEI, Einflüsse Weist auch der zweifellos
chzeitige Flügelaliar am Virlllfov bei
den auf. Der Donaustil klingt da be-
zlers in der echt romantischen schönen
dschaft aus, während die Figuren wieder
r auf Sachsen hinweisen.
sächsische Einschlag in der letztge-
nten Arbeit hat eine fast symptomatischc
eutung. In ihm äußert sich nämlich
große Stilwendung und meldet sich
leich die neue Orientierung der böh-
chen Malerei nach Sachsen an, ein
eres Nachbargebiet, das kurz nach 1520
ch seine Kunst das ganze Land über-
:n und die weitere Entwicklung der
mischen Malerei für länger als eine
ieration beeinflussen sollte. Der mächtige
2m sächsischer Einüüssc führte jedoch
gleichzeitig auch einen jähen und end-
gültigen Abschluß der donauländischen
Einwirkung auf die Malerei Böhmens
herbei.
Der Beitrag der Donauschule zur Ent-
wicklung der böhmischen Malerei war nicht
gering und trat in allen Hauptkomponenten
des Bildaufbaues zutage. Die Donauschule
half in erster Linie den Bildraum neu zu
organisieren, verstärkte das Verhältnis zur
sinnlich zugänglichen Wirklichkeit, ent-
deckte bisher unbekannte Seiten der mensch-
lichen Erscheinung, der Natur und der
Landschaft. Mit ihrer Hilfe überwand man
in der böhmischen Malerei die alte, Späte
gotisch analytische Methode, dank ihr fand
man eine intimere und zugleich poetischere
Beziehung zwischen dem Menschen und
der ihn umgebenden romantisch erdich-
teten Landschaft. Ihr Verdienst war es,
daß eine größere Gebundenheit der Be-
wegungen der Gestalten erreicht und daß
die graphische Zerlegung des Gewandes
sowie auch andere Überreste des spät-
gotischen gebrochenen Stils endlich be-
seitigt wurden. Das spätgotisch Dürre,
Hagere und Zeichnerische wich endgültig
der Farbe, und die veraltete Buntfarbigkeit
der Lokaltöne hat der neueren, auf dem
Gedanken der tonigen Harmonie und des
freien, spontaneren Vortrags gegründeten
Anschauung Platz gemacht. Mit einem
Worte, die Donauschule lehrte die böhmi-
sche Malerei, das Bild als ein einheitlich
erfaßtes und durch malerische Mittel be-
Wältigtes und behandeltes Ganzes aufzu-
fassen.
Abschließend darf man also sagen, daß die
Donauschule geholfen hat, die böhmische
Malerei dicht an der Wende des 15. zum
16. Jahrhundert von den Fesseln der
mittelalterlichen Vergangenheit zu befreien,
sich von dem überlebten spätgotischen
Manierismus zu distanzieren und ihn durch
neue Vorstellungen zu ersetzen, in welchen
unter dem Einfluß Italiens die empirische
und zugleich objektiv rationalistische An-
schauung vorherrschte. Die historische
Aufgabe der Donauschule für unser Land
lag also darin, daß sie in hohem Maße dazu
beitrug, am Anfang des 16. Jahrhunderts
die Entwicklung der böhmischen Malerei
auf das Niveau der Renaissancekunst zu
führen.