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Volltext: Alte und Moderne Kunst XI (1966 / Heft 84)

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L. 
    
Hans Baldun Gxien, Büßcnder hl. Hieronymus. 1511. 
Holzschnitt. 2,5 x 8,8 cm 
Albrecht Altdorfer. Liebespaar am Waldnnd. 151i. 
Holzschnitt. 13.4 x 10,1 cm 
a Hans m, d. 1„ Einzug Chrisri in Jerusalem, 1512 (2). 
Federzeichnung. 11mm. Kupferstichkabinctt. Iäjx 
1224111 
ANMERKUNGEN 1 710 
l„M:ister um Albrecht Dürer", Nürnberg 1961 (Kai.- 
Nr. 332, 23m, 164a, 144 u. 3.). 
1 Neues ist zu erwarten durch die versprochene Leu- 
Monographie von W. Hugelshofer. 
3 Lin-Hinwcise im Kai. St. FlorianlLinz, S. 110f. 
4 A. Stange, Malerei der Donauschulc. 1964. s. am. und 
14311 
ß Der Erhard Akdorfer zugßschricbcnc Alm- von cum.- 
slcucn (unwdl von Nürnberg) ist 1511 datiert (Kal. 
sr. Florianlljnz. Nr. 161162). 
ß Prcstel-Publ. der Bxaunschwcigcr Zeichnungen. Taf. a. 
Zuschrcibung an E. Altdorfcr unabhän Äg von Winzinger 
auch durch Schilling (nach Miu. von inzinger). Einen 
ähnlich düxerischen Sebastian gab Ludwig Krug in 
Seinem Kupfentich (Thc Prinz Collector's Quarterly, 
1933, Abb. S. 95). Ob die wciß gchöhtc Modellierung 
nicht doch viel mehr cranachisch als oberitalienisch ist? 
7 O. BenCSChIE. M. Aucr, Die Historiz Fridcrici e: Maxi- 
miliani. 1957. Abb. S. 93. 
ß Winzingcr, in: w ncr Jb. r. Kunstgesch, m. xvur, 
1960, S. 22T. (Kritik an BcncschfAucr, a. a. O., S. 88111). 
9 M. C. Oldcnbourg, Die Buchholzschnilte des Hans 
Schäufelein. 1964, Abb. 13, Nr. 167. Die Zeichnung 
Leus: „Meister um A. Dürer", Nürnberg 1961. KIL- 
Nr. 255; nuh Hu elshofer (Anzcigrr f. schwcizrrischr: 
Altertumskunde 19 , S. 39) 1517 nustzndcn. 
m Hugelshofcr, in: Anzeiger f. schwcizcrische Altertums- 
kunde 1923, S. 167. 
 
malt worden sind. Da sie aber rel 
spät entstanden und nicht von b: 
Qualität sind, können sie keine führt 
Rolle gespielt haben. Weitaus interessa 
ist doch die erste Frage: Hat Baldung 
dessen Werken der Zeit um 151081 
einzelne Donauschulmotive überrascher 
die Hechtenbehangenen Bäume und 
allgemeine Betonung des Vegetativen 
Animalischen), Helldunkelzeichnungen 
dorfets aus den Jahren 1506-1512 ken 
gelernt? Altdorfers Kupferstiche (seit 1 
und Holzschnitte (seit 1511) können 
dungs Neuorientierung allein kaum 
klären, wenngleich sie gewiß auch stimu 
haben ä man vergleiche nur Altdo 
Holzschnitt eines Liebespaares im F1 
von 1511  17) mit Baldungs gli 
zeitig datiertem Holzschnitt des büßet 
Hieronymus (Abb. 1 und 2). Ist es denk 
daß die kürzlich von Stange nahegeleg 
in der St. Florianer Ausstellung anscheii 
bestätigte Übersiedlung Erhard Altdor 
des Bruders von Albrecht Altdorfer, ' 
Nürnberg um 15105 eine direkte 
rührung Baldungs und Leus mit der 
dorferischen Kunst herbeigeführt hat? 
hard Altdorfers Zeichnungen scheine 
der leidenschaftlichen Erregtheit und Z 
lichtigkeit Baldung und Leu näht 
stehen als diejenigen Albrecht Altdoi 
Erhard hat sich denn auch zur Gra 
Dürers, also des Lehrmeisters von Bald 
direkter hingezogen gefühlt als sein Br 
Albrecht (was freilich auch mit der g 
geren künstlerischen Potenz Erhards 
sammenhängt). Das zeigten in der 
Stellung von St. Florian der düre 
schwere Kontrapost einer Sebastian-Z 
nung (KaL-Nr. 164)6 und die eind 
liche Variation eines Landschaftsmi 
aus Dürers Holzschnitt der Heimsucl 
(Kam-Nr. 166)7. 
Es besteht die merkwürdige Situation, 
der aus Zürich stammende Hans Leu. 
sich allgemein in Abhängigkeit von se 
Lehrer Baldung zeigt, 1S12[13 und 
später Werke geschaffen hat, die der 
dorferischen Zeichenweise naherstehe 
die - immerhin zum Teil früherei 
betreffenden Werke Baldungs. Ma 
Blätter sind bald Leu, bald Erhard 
dorfer zugeschrieben worden 3. Nach l 
rem Vergleichen kommt man tatsäc 
zum Schluß, daß Leu bestimmte M 
von Erhard ; nicht Albrecht! 4 
dorfer übernommen haben muß. E 
bei einem im Rezipieren geschickten M: 
wie Hans Leu legitim, aus dem Auftau 
eines Einzelmotivs Schlüsse zu ziehe: 
der 1512 datierten und mit dem M 
grarnm bezeichneten Berliner Zeich 
des Einzuges Christi in Jerusalem (Ab 
die in der Hguralen Disposition einen 
publizierten Buchholzschnitt vom D 
Schüler Hans Schäufelein frei variiert"? 
in einer ebenfalls monogrammierten I 
schaftszeichnung mit dem Datum 
die in St. Florian ausgestellt war ( 
Nr. 348) (Abb. 4)"), fallen zottige B 
auf, die in ihrer kugeligen Modellir 
und im säuberlich gruppierten Ni
	        
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