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Volltext: Alte und Moderne Kunst XI (1966 / Heft 85)

'takt zu dieser neueriiehen. grundsülllrrh 
trußcnswertert lnitiative. 
verschiedenartigsten Eintlusse. denen 
hayer-Eeck anrahgs noch unterlag. ririden 
i irn geaenwartigen (Iiivre bereits in 
uzierterer und geiauterrerer rarin vor 
ie iungsten Abstraktianen (vor allern die 
ntstrsch-haridschrrfllichan Tuschezerchnunr 
t) "ubertraften bei weitem die vor Jahren 
standencn, ein wenig unbehatten Wirkens 
i Manatvpieri. Tratz Sporrtctnettclt und aus- 
iragter Rhylhmtk entbehren diese Blatter 
ht der netwendigen aeei-dnethert. an der 
t das karriaasitarisshe Kannen des jungen 
tstlers zergl. Den hier eingeschlagenen 
1 treigekarnatien Weg lm sinne eines 
h gei-sbnlieheren. haitbareren Engage- 
nts rnit altern Nachdruck weiter zu ver- 
ien. sdllie NlmayerrBcck in Zukunft Der 
ht setn (Abb. 15). 
lerie Würthle: Artur Nikadem 
den zii Unrecht viel zu wenig bekannten 
zrrelchischcn Malern des 20. Jahrhunderts. 
ien - init allen Elnschrcnkungerr. die 
lebrachl erscheinen doch zumindest 
e Art lokale Pianiersieirung zukgninii. 
ilt auch der 1570 in Trient als sahn eines 
Praa starninenden Olnziers geborene 
ur Nikadarri. 
Hand ven 40 nieist kreiniarinatigen Ex- 
iaten zeigte die Galerie Wurlhlc einen 
chweg rrnrasentairven und die Arbcrlsr 
se das 1940 in lnnsbruck verstorbenen 
wstlers in charakteristischer weise ver- 
ehaulietienden Querschnitt. 
JVlSV nls die Darstellung der Natur- 
Iheiriurigen in ihren Wcscnhetten" war 
aderns graßes und rnit ganzer Krati 
angetriebens Anliegen Dabei erkannte 
;chan lruh. daß es in der bildenden Kunst 
11 urrr die reale Wiedergabe der Dinge 
ist geht. sondern vietinehr urn das wahre 
thalten und Gestalten van etwas. das "nur 
ch Formen und Farben ausgesaraehen 
'den kan 
edenn hat - wie aus seinen zahlreichen 
rrftlichen Außerurtgen hervorgeht. die in 
er von GOIYiFIGÖ Hohenauer vertallten. 
Tyralla-Vcrlag erschienen Monographie 
liegen e sehr genau urn die Bedeutung 
rarrnaien schöpferischen Prozesses gar 
3! und war daher immer darum bemüht. 
;hnerische urid malerische Freizügigkeit 
gewtnncn und zu bewahren. Den kijnslr 
schert Mittelpunkt der Auswahl bildeten 
kleinen. zarten. mit raschen Pinselstrichen 
srgftigen. satten Farben gemalten Bilder 
l Olskinen. Manches dICSEV äußerlich so 
:herderien. leisen Blätter laßt einen Var- 
eh rnit den grandiosen, ebenfalls klein- 
naligen ..ungerrialten Bildern" Emtl 
ldes zu. die zur selben Zeit irrt Museum 
lZO..lahrhunderts zu sehen waren, 
tber, kraftvoller und rrtrl klaren Konturen 
irn sich eine ..Türkische Landschaft" aus 
1 Jahr 191a aus. die unter den greßeren. 
unter icdach ein wenig steifen Ölbilderrl 
Fiel. die dlC qualitativen Schwankungen 
erwei-rene Schau erganzlcn. 
adern war ein besrheidener, verdntwdr- 
gsbewußtcr und um seinen künstlerischen 
trag wissender Maler. dessen Werk in 
e wuchs und reilte. Die tur Wien not- 
idige Ausstellung gab Gelegenheit. sein 
 
rk rnrt dem elrier_0bleklrven UrlcllSr 
rung taidertiehen Äerlabslarid zu be- 
Lhten 
lerie auf der Stubenbastei: Anton 
llzl 
-1930 geborene Linzer araahiker Ahlen 
tzl. den die Galerie auf der Stubenbastci 
einer Kollektive van 60 Portrützclch- 
gen varslellte. zahlt zu tanen Kuristlcrn. 
en Werk vOn ieder gewaliten und nneist 
Schwachen verdeckenden ErnscrIrgkr-rt 
zusprectien ist. Watzl hat sich in den 
ten Jahren nicht nur zu einem bemcrkcrtsr 
'lcn. erraigreiehen Laridschaltszetchner 
Llthcgraphen erttwlckclt. sondern aueh 
dem vdllig anders gearteten Metier des 
tratierens bewiesen. was in ihrn steckt. 
6G Kohle-. BlSlSllflr und Fciderzerchnungcn 
er Wiener Ausstellung entstanden in den 
ren 1960 bis 1965 Sie wurden aus einer 
angreirhen Kallektien van mehr als 
Porträts ausgesucht, die Arilan Walzl von 
ahnten Persbnltehkeiteit des ÖSlSFFelChlr 
an Kunsl- und Kulturlebens anfertrgle 
tzt zeigt rnit diesen Blattcrn r so VOVV 
eden sie auch irn einzclnen von der Altl- 
ung her sein mOgerr .dal! es ihrn haben 
:r entsprechenden und riiirunter auch sehr 
rdrvellen Charakteristik stets um den 
snernen graphischen Wert sclbst geht. urn 
pragnaiiiis tertnale Aulschlusselung. Vor- 
Jltg und individuelle, kunstlerisch ver- 
jliche zeiehnerisehe rikierung, Zwischen 
geistiglem Ausdruck. kraftvoll ekgressiver 
rnulieruiig und tiitearer. beinahe schon 
ikaturisliseti anmulcrtdcr [Jmschreiburig 
tlt Walzl rriit großem Eintuhlungsverrna- 
iene Variante. die der Wesensart des 
"gestellten. aber auch der Absicht das 
"stellenden weitestgehend entspricht. Datl 
tzl dabei nrcht zaghati vorgeht, sendern 
kalkulrertcs Risiko und lOlqllCh auch sa 
ncheri Miränrirt in Kaut nirnrnl. sprich] 
iei nur tur ihn. Die teinnervigen. spctnr 
igsreiehen Zelchrrltngcri. in die vam 
istter baaehtltrher Fleiß und EnEFQlSr 
wand investiert wurden, veranschaulichen 
ihrer Lciulerkett und Eigenart errislzu- 
irnende Magliehkeiien des Periratierens. 
gerade heute. in einer zeit. in der der 
Brldnrsrttalerei doch nur eine Außenseiter- 
DOStltCtn zukornrril, vertretbar sind und alle 
Beachturiqyerdtenen (Abb 1a). 
Internationaler Künsllerclub: Günther 
Kraus 
in der Kiinsldiskussian von heute nirnint die 
seit wenigen Jahren besanders iibn amerika- 
nrscher seite her nnii Nachdruck ianeierte 
PoDrArl (adeurar ari) einen wiehiigen Platz 
ein. Die avantgardistisrhe. wenn auch nicht 
in allem arigrnare zeitkriiiserie Riehtiing hat 
allerdings inzwisehen nirht nur r wie van 
eilige Propheten verauszuwissen glaubten 
rur Ubcrraschungen und Schecks aesargt. 
sondern auch eindringrieti dekuineniieri. dari 
es sich dabei vieriarh ulVt1l'GglÖhlgC.lEQlllmC 
kunsllerlsche Problemstellungen handell. die 
zu neuartigen. adaguaten birdnerisetien 
Losungen tuhrten. 
Der Wiener Günther Kraus. der sich bereits 
seit19S7. arse lange bevor der interndtianale 
Trend einsetzte. rnit dein besrnattigie. was 
rnan heulc als PoprAtl bezeichnet tdaniars 
entstand ein ldeenrerches. kririsrh errqcqierles 
"Tagebuch" in cdiraneteehnik). zahrt qcgerr- 
wartig zu den wenigen osterreienei-n. die 
sieh ernsthatt und keiiiinuterrieh diesen 
aktuellen und ungernein reaiisrisetieii btldr 
nerisrhen Nlagllcltketlcn zuwenden. 
in diesem Zusammenhang erweist sieh ein 
Ruckblick aur das bisherige Werk und die 
Arbeitsweise des Kunstlcrs als auisehiun. 
reich! 1951 beginnt Kraus rnit geanietriseh- 
abstrakten Moscllkentwürtart. deren eintaehe 
Elemenllarrrten in ihrer ausgepraqtcri Tenr 
denz zuni Zelchenhatten uberrasehen. Die 
Vorliebe des Malers rur das Symbol zeigt 
sich nach einer Periade tachrstlsch in- 
sairierier Kunsiharzbiider e auch heute. 
wo neben geometrisch-Ethnische rernien 
photographische Symbole ninzuti-eten. dlC als 
wesentliche. verdiehtete Ausschnitte mensch- 
lrcheri seins und Zusammenlebens autzu- 
tassen sind und die qletcherrndßcn geistige 
wie gestallerische Kantiriuitat der Arbeit von 
cbniher Kraus belegen 
rn seinen aut einer Kernbiriaiien von rreier 
Malerei und Photographie beruhenden, auch 
varri Technischen hcr bemerkenswerten 
Photoserlgraphlen und in Schichten gemalten 
Kiinstharzbiidern zeigt Kraus ein inhaltlich 
und tarrnar klares Kenzegt, das den Be- 
traehter in ungewahnlrchem Marie zurri 
15 
1a 
15 P.[. Allrnayerrlicck. Tusche. 192,5 (aus 
der Ausstellung des Kunsllers in der Ersten 
esteri-eiehisehen SparrCclsse. Wien) 
1a Anlan Watzl. Parlrat des tschechischen 
Purllolnlrricrr Ladlslav Flalka (7itr Aus- 
stellung das Kunstlers in der Galerie aut 
der stubenbastei. Wien) 
17 aunther Kraus. Titaniria lll. Kunstharz 
(zur Ausstellung des Kunstler-s irii lrtterr 
natiunaren Kunsllerclubi Wien) 
geistigen Diareg herausinrdert. Das knappe, 
vtellctch symbalhalt in Erscheinung tretende 
und tedes Slchverllcrcn ins Literarische von 
vornherein ausschtrrtßcnde Forrvienvakar 
bular. dessen sich der Kdnsller bedient. 
spricht dabei ebenso entschieden lur die 
Ernsthatiigkeit und den Wert des iuiigst erit- 
slandenen aauvri-s wie die rntensitar. niit 
der es vbrangeirieben wird. Die Probhama- 
tik. die auntrier Kraus rnit den vielschich- 
tigen Bilarnantagen autwirtt, ist aut wenige. 
doch wesenllrche existentielle seisaiere kon- 
zentriert: die siertung der rarnirie in einer 
pluralistischen Gesellschaft, das verhaitnis 
von Mann. Frau und Kind. die stetrung des 
Menschen zu Gott. Die vielbeachtrte Ausr 
steriiing irn Internationalen Kunsirereiub verr 
einte in eigenwirirgenn itri-dngerneni Arbeiten 
aller Grdßcnordnunqcrt. sie kann als eine 
der wichtigsten, au! private lriitiattve zuruck- 
gehenden Pop-Art-Ausslcllurigen bezeichnet 
werden. die bisher van Österrerchcrn in 
Osterreich gezeigt wurden (Abb. 17). 
17 
 
Galerie Junge Generation: Kunst und 
Handwerk 
Hinzuweisen ist auch auf die verstdrkte 
Tatigkert der Galerie Junge Generatian. die 
sich unter dern Namen .,Galcrte Junge 
Generatien Kunst und Handwerk" tn den 
sympathischen hdurrien Blutgasse 3 neu etci- 
blrert hat Zur Eröflnung zeigte rnan einen 
qualitativ hachwerlrgerr Querschnitt durch 
preisqunstige kurislgewerbliche Arbeiten von 
Renate und Dieterr Schrage (Keraniik), 
Elisabeth Deiner-und Heltrred Kadre 
(Schmuck), Bala sstiurier-Landgrebe (Ba- 
tik). Sepp Moosmanri (sriekerei) und vesna 
Michl-Bernhard (Hclnddruck). Der weiteren 
regelrnalligen Ausstellungstattgkeit der clmblr 
tianrcrtcn Galerle. die ab nun in einer 
slandigcri verkautsaussteliung das ganze Jahr 
uber solides Kunsthandwerk anbietet und 
daruber hinaus auch in der Buchhandlung 
Jungbrunnen. Wien 1. Lavielstrarxe. eine 
"Zweigstelle" besitzt. sieht rnan mit Interesse 
entgegen (Abb. 1er 20). 
Studio 1: Franz Grubmayr 
Mtt einer rund 15 Olbilder umfassenden 
Kalls-ktrvc trat irn stiietid 1. Darninikaner- 
bastei 10, crstrndls der Karnlner Franz Grab- 
rrtayr an die Oltentlichkeit. Grabrnayrs 
„Landschaften aus Schlaf} Rosenau im Waldr 
viertel". denen die diireh einige Skulpturen 
seines Lctndsmclrines Otto Eder erganzte 
Schau galt, zeigen. dars es sich der Kunsirer. 
dessen Werk gewisse, doch nie uberhand- 
nehmende Erntlusse durch Cezanne und den 
frühen Boeckl aufweist. in keiner Phase seines 
Schaffens lercht rrtachl, Nlit kraftvollem Duk- 
tus. tn satten Braurir. Grun- und Blaulbnen. 
gestaltet Grabrriavt- ntit Bedacht auf die 
natige Freizugigkeit seine iierhartnisniariig 
grdrliarrnatigen Bilder. die rnitunter uber- 
durelisehnitrlirhe Qualital erreichen. Dort 
allerdings. wo sich der Kunstler allziisehr an 
einen flachrgrtleckvnhattcn Autbau halt. 
wirkt er noch enlschtedcn irn kanlrallierlen 
Lehrgut betangen. Dal! Franz Grclbmayr 
das zeug zu einem beachtenswerten Land- 
schctllsrrialer in sieh hat. wird angestiihls der 
Spitzehwerkeseirier Ausstellung kaurn )ernand 
bestreiten (Abb. 21). 
Peter Baum 
1B 
19 
ZO 
Z1 
vesna. Haiiitdiiiel. Trikui in Sc 
Weiß mit lattgcrri schwarzem 
DefncreKodre. Brosche. (Lnld mrl 
qaldkugel und Brillanten. 15cm 
Atelier Schragc. Vase. aulgebaut. 
und blaue Glasur. 17 cni (Abb 
aus derAusstetrung Kunst iinri Har 
in der aatei-ie Junge aeneraiian. 
Franzßrabmnyr".Hugellaridschatt 
vierte1),19e5(riir Ausstellung des 
lers irn Studie l. Wien) 

	        
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