ANMERKUNGEN 1 - 5
1 Haraid Keller. Die Entstehung des Bildnisse: am End
das Hochmittelalters. Römisches Jahrbuch für Kunst
gcschichte, 5. Bd., Wien 1939, S. 22711.
1 Vgl. Alphons Lhotsky, Geschichte der Sammlung"
Z. 1311., I. Hälfte, Wien 1941-1945, S. 24.
3 Brigitte Hzller, Kaiser Friedrich HI. im Urteil dcr ZU
genossen, Wim 1965 (Wiener Disertatinnctl aus du
("vcbicte der Gcschichtc S).
Vgl. Halkr, ebenda, S. 139.
5 Vgl. Hermann Decken. Zum BegritT des Porträts. Max
lörurzgäcir äshzxbuch für Kunstwisunschafr, Bd. V. 1925
Rudolfs IV., zu verdanken. Und doch
währte es noch ein volles Jahrhundert,
ehe die eigentliche Kunst des Porträtierens
voll einsetzte.
Kaiser Friedrich III. war der erste innerhalb
der habsburgischen Familie, dessen Aus-
sehen in einer größeren Anzahl von Bild-
nissen aller Art überliefert ist. Die von
ihm erhaltenen Darstellungen vergegen-
wärtigen lebendig den Wandel seiner Er-
scheinung vom jugendlichen Fürsten zum
greisen Kaiser. Diese Tatsache gewinnt
vor allem dadurch an Bedeutung, da den
meisten Historiographen des Spätmittel-
alters kein oder nur geringes Interesse
am Physischen der von ihnen dargestellten
Person eigen ist, so daß im Falle Friedrichs
das literarische Porträt gegenüber dem
künstlerischen weit zuriicksteht 3.
Lediglich der zunächst in der kaiserlichen
Kanzlei tätige, literarisch hochbegabte Ita-
liener Enea Silvio Piccolomini stellt unter
all seinen geschichteschreibenden Zeitge-
nossen eine Ausnahme dar, da er vetsi
eine kurze Charakterisierung von des
sers wahrem Äußeren zu geben, die 'I
vertretend, die physische Erscheinung 1
Menschen bringe einen Teil seines Wc
zum Ausdruck4.
Es erscheint verlockend, am Beispiele
hervorragenden ersten authentischen .
nisses Kaiser Friedrichs III. die Frag
erheben, inwieweit das Porträt als S
barkeit nicht nur Wiedergabe, son
Deutung des Dargestellten sein k
wobei freilich berücksichtigt werden x
daß der Künstler alle menschliche Ir
lichkeit nur an Äußerlichkeiten zu
Wickeln vermag5.
Jenes erste, in den Uffizien zu Flc
aufbewahrte Bildnis Friedrichs (Abb
eine italienische Arbeit, ist noch vor
Kaiserkrönung, aber kaum lange vor
entstanden. Größe und Materialbes:
fenheit des auf Papier oder Pergai
gemalten und erst später auf Nadel