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Volltext: Alte und Moderne Kunst XI (1966 / Heft 86)

einer Reihe kleinerer, farbig 
ikonenartiger Malereien ver- 
iei Miodrag Nagorni in erster 
e Blätter Aufmerksamkeit, in 
r gegenwärtig in Oslo lebende 
ein zentrales. meditatives 
nativ abwandelt. Diese 
n .,Meteoren" besticht durch 
:ifte Geordnetheit und formale 
e jeder einzelnen dieser kraft- 
och mit der nötigen bildneri- 
iiheit gearbeiteten, reich struk- 
Radierungen eigen ist. Mit 
zniger seriösen, humorvollen 
en Experimenten machten 
ieitere lyrische Arbeiten be- 
ie nicht selten Anklänge an 
stisches Formengut seiner Hei- 
weisen. 
irkenswerte Doppelausstellung, 
der IKC abermals erfolgreich 
er zwischen Ost und West 
t war in der Zeit vom 20. April 
toi dieses Jahres auch in der 
indeten Galerie der Linzer 
iereinigung Maerz am Tauben- 
zu sehen (Abb. 7, 8). 
IM GRIECHENBEISL: 
turchschnitt: Kollektive Shmuel 
lOExponatendererstenWiener 
Jusstellung des in Deutschland 
Malers Shmuel Shapiro sind 7 
i die beiden dominierenden 
jen in seinem bisherigen 
"ixieren 7 etwa die Hälfte 
iatige, pastos gemalte Ab- 
en. die im Hinblick auf ihren 
und Stimmungsgehalt sehr 
Landschaften denken lassen. 
zeigt sich in diesen Bildern 
ich von de Stael und de 
beeinfluBt, die ja für viele 
es abstrakten Expressionismus 
isschlaggebender Bedeutung 
zreri, hellen und nicht zuletzt 
n Graphischen her bestimmten 
n lassen hingegen Tendenzen 
en Figuration erkennen, der 
pira in durchaus akzeptabler 
egenwürtig zuwendet. Wenn 
we Malerei rnerkbaren quali- 
ichwankungen unterliegt und 
ewandte spontane Methode 
ich zu Resultaten ohne allzu- 
enleben und Ftuidurn führt. 
nan doch auch in diesen Fällen 
in der Redlichkeit des einge- 
en Weges. Neben einigen 
i Ölbildern und einer gelun- 
akatlithographie zählten meh- 
iuachen zum Schönsten und 
en der Schau, da in ihnen 
ein in gleicher Weise von der 
iie von der Zeichnung her 
es Spannungsgefüge erzielt, 
esondere vom Formaten her 
(Abb. 9). 
5 9 
in die Ausstellung Erwin Reiters 
r Galerie nachst St. Stephan 
JUFlFtG, Bestatteter Kdpi. 1965. 
l. MOHOlyDle. (Aus der Ausstellung 
kurisiidriri in der Galerie Fuchs- 
idcwieri) 
Maurer, Steinerner Acker. Ra- 
ng.1965 
"Gg NGgOrftl, Meddiiidri I, Ra- 
ng,1963. (Abb. 7 und 8 aus der 
Elluflg der Künstler irri lftlernüli0- 
Künstlerclub. Wien. und iri der 
z-Gdierie. Linz) 
el ShGDlFU. Puysüge d'hiver. 1960. 
errirriiurig Dr. Alfred Luz, Stuttgart. 
der Ausstellung des Kunstlers in der 
-ie irri Griechenbeisl) 
GALERIE AUF DER STUBENBASTEI: 
Diskussionen um Woldorf und Herzele 
Günter Waldorf, Mitbegründer des 
inzwischen zur lnstitution gewordenen 
Forum Stadtpark Graz. malte noch 
vor wenigen Jahren rein abstrakt. wie 
man das in der üblichen Terminologie 
so sagt. Sein Einschwenken in die Neue 
Figuratian gelegentlich „popartistischer 
Observanz" (so Richard Rubinig im 
Katalogvorwort) hat bei Waldorf je- 
doch keinerlei Substanzverlust nach 
sich gezogen, sondern 7 ganz im 
Gegenteil 7 zu einer temperament- 
geladenen. mitunter sarkastischen und 
witzigen Malerei mit betont graphischer 
Komponente geführt. die sich vollauf 
behauptet und von vielen als die bisher 
stärkste Phase im Schaffen des Künstlers 
bezeichnet wird. Angesichts der farben- 
frohen, humorvollen, malerisch deli- 
katen mittelgroßen Ölbilder, die Wal- 
dorf in der Stubenbasteigalerie aus- 
stellte, zeigte es sich deutlich, zu welch 
originellen Resultaten ein von schöpfe- 
rischem Elan getragenes Mit-der-Zeit- 
Gehen zu führen vermag. Neben der 
formalen Relevanz dieser Bilder ver- 
dient jedoch auch die durch einen 
gewissen Hang zur Karikatur, zur 
Verzerrung und lauten Akzentuierung 
in Erscheinung tretende Zeitkritik Auf- 
merksamkeit. 
Nach längerer Pause trat auch die 
gebürtige Kärntrierin Margarethe Her- 
zele mit einer - heftig diskutierten 7 
Personalschau an die Öffentlichkeit, 
Sie stellte 15 meist größere Appli- 
kationen, Malereien und Collagen vor. 
denen 7 trotz mancher stilistischer 
Ungereimtheiten - ein aufrichtiges 
bildnerisches Bemühen nicht abzu- 
sprechen ist. Die auch vom Material 
her frappierende Kombinatorik, der 
sich Herzele bedient, die überraschen- 
den Effekte, die sie nicht weniger 
couragiert setzt, geben ihren nicht 
zuletzt auch mit Pop-Art in Verbindung 
zu bringenden, mitunter satirischen 
und knalligen Arbeiten eine unge- 
wöhnliche Note. Vom Formaten her 
lassen sich Pluspunkte in erster Linie 
bei jenen Kompositionen buchen. in 
denen sich Margarethe Herzele klaren. 
einfachen Formen zuwendet. Ergänzend 
zeigte die Künstlerin auch noch mehrere 
gelungene Farbradierungen in schönen 
Valeurs (Abb. 10, 11). 
GALERIE PElTHNER-LICHTENFELS: 
Aufsehen mit Krejcar und Arnulf Rainer 
Dem Wiener Surrealisten und Phan- 
tasten Anton Krejcar galt eine Retro- 
spektive der rührigen Galerie Peithner- 
Lichtenfels, die dem Maler als Unter- 
stützung dafür diente, jenen Platz im 
Bewußtsein der österreichischen Kunst- 
freunde einzunehmen. den er als oft 
genug übergangener und unkollegial 
behandelter Außenseiter der ,.Wiener 
Schule" zweifellos verdient. 
Krejcar studierte mit vielen der Stamm- 
väter dieser Richtung in den Nach- 
kriegsjahren an der Wiener Akademie 
der bildenden Künste, stellte auch 
anfangs gelegentlich mit ihnen aus, 
Gel jedoch im Hinblick auf repräsen- 
tative Ausstellungsbeteiligungen vor al- 
lem in den letzten Jahren sympto- 
matischen und hierorts sattsom be- 
kannten Intrigen und Eifersüchteleien 
zum Opfer 7 ein Schicksal, das er mit 
manchem seiner jüngeren. begabten 
Kollegen teilt. 
Die Ausstellung bei Peithner war in 
erster Linie dem Zeichner gewidmet, 
der nicht nur mit der für diese Stil- 
richtung so typischen Akribie und 
handwerklichen Meisterschaft, sondern 
auch mit spürbar echter innerer Be- 
teiligung den ihn bedrückenden Themen 
Gestalt verlieh. Ausgewählte Bleistift- 
zeichnungen der Jahre 1947 bis 1953 
lassen sich trotz mancher historischen 
Ruckgriffe, Manierismen und näherhin 
untersuchenswerter Parallelen zu an- 
deren Phantasien als eindringliche 
Beispiele anführen. die jeder gleich- 
artigen Konkurrenz standhalten. Daß 
Krejcar auch ein ausgezeichneter Maler 
ist, bewies er in dieser Ausstellung vor 
allem mit früheren Ölbildern, zum 
Beispiel dem herausragenden ..Stilleben 
des Zwecklosen". 
Dem zwischen 1946 und 1951 ent- 
standenen Frühwerk Arnulf Rainers 
widmete dieselbe Galerie eine weitere, 
höchst bedeutsame Ausstellung. 
Rainers aus einer echten Aufbruchs- 
periode datierten Graphitzeiclinungen 
(darunter auch ungewöhnlich große 
Formate) zählen 7 und das ist das 
Fazit dieser wichtigen Exposition 7 
zu den eindringlichsten Zeugnissen der 
österreichischen bildenden Kunst nach 
dem zweiten Weltkrieg. Obschon der 
1929 in Baden bei Wien geborene 
Künstler, der sich im wesentlichen als 
Autodidakt herongebildet hat, damals 
eindeutig dem Gegenständlichen ver- 
haftet war, linden sich in diesen, den 
Schattenseiten des Daseins zuzuord- 
nenden, dämonisch und von allerlei 
schmutzigem Kleingetier durchsetzten 
Visionen. beinahe alle jene Tendenzen, 
die auch sein „abstraktes" CEuvre 
kennzeichnen: dynamischer. beinahe 
automatistischer Duktus. gestalterische 
Konsequenz und spartanische Verwen- 
dung der bildnerischen Mittel. 
Ernst Käller wies im Vorwort dieser 
..Phantastica und Halluzinata 1946 bis 
1966" betitelten Kollektivschau auf eine 
gewisse Geistesverwandtschaft zu Alfred 
Kubin hin, was zweifellos zutrifft. Vom 
rein Bildnerischen her steuerte Rainer 
jedoch wesentlich unabdingbarer und 
ausschließlicher sein Ziel an. Die nach 
1952 entstandenen, zumeist mono- 
chromen Übermalungen und Abstrak- 
tionen waren daher für ihn nur das 
folgerichtige Weiterführen des zuvor 
eingeschlagenen, äußerlich ganz an- 
deren Weges. 
Ob sich Rainer - wofür manche mit- 
ausgestellte Zeichnung aus diesem Jahr 
Andeutungen lieferte 7 in Zukunft 
wiederum ausgiebiger, konkreter ge- 
genständlicher Elemente bedienen wird, 
kann gegenwärtig noch nicht mit 
Sicherheit beantwortet werden, ist 
letztlich jedoch ebenso irrelevant wie 
sein früherer Stilwechsel. der auch nur 
für jene von ausschlaggebender Be- 
deutung war, die sich 7 unberührt 
von künstlerischen Problemen 7 im 
Entweder-Oder von ,.abstrakt" und 
.,gegenständlich" bloß als sture Partei- 
gänger erwiesen (Abb. 13, 14). 
Bildtexte 10714 
10 Günter Waldurf. Porträt. Gesellschafts- 
kritisches Olbild des Künstlers GUS seiner 
Kollektivschau 
11 Margcirethe Herzele. Blumcrirakete. 
(Abb. 10 iirid 11 GUS der Ausstellung 
der beiden Künstler iri der odierie (Auf 
der Sfubeftbdslel, Wien) _ 
12 Richard Mdidiisriieir, Landschaft. Ol. 
(Aus der Ausstellung des Kunstlers iri der 
Galerie ZUlTt Büäillskeh. wieri) 
13 Anton Krejcar, Ampliilhealcr der Ewigen 
WCtSltEit. 1952. FOFlJSllflZelClttlUng. (Aus 
der Ausstellung des Künstlers in der 
Galerie Peithner-Lichtenfels, Wien) 
14 Arnulf Rainer, Ausflug in den Herbst, 
1948 Zeichnung. (Aus der Ausstellung 
des Kunstlers in der Galerie Peithner- 
Lichtenfels, Wien)
	        
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