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Volltext: Alte und Moderne Kunst XI (1966 / Heft 87)

.US DER SAMMLUNG 
UR PLASTIK UND KUNST- 
JLWERBE DES KUNST- 
HSTORISCHEN MUSEUMS 
 
vom" Ltuni. Knhrr Karl V . entilmndclz um 1544i 1555, 
Unmut 
Ädxincu du Vncx. KAM-r Rudulf 11., slgn. und du. IUU}. 
irnvwe 
Wuurrexclusch. Erzhvrznxg l-cniuuaml Carl. 1670. llmnzc 
 
Die Bronzcbiiste des Kaisers Karl V. von 
Leonc Leuni ist eine leicht veränderte 
Replik des im Prado befindlichen Werkes 
des gleichen Meisters. Die Wiener Büste 
kam zusammen mit einigen anderen Ar- 
beiten Lenne Leonis zunächst in den 
Besitz von Antoine Perrenot, Kardinal von 
Granvella (l517wl586), dem Minister 
Karls V. und Philipps II. Aus dem Nach- 
laß seines Neffen, des Grafen Cantecroy, 
gelangte sie um 1600 an Kaiser Rudolf II. 
Der Terminus post quem ergibt sich aus 
dem Harnisch der Büste; es handelt sich 
hierbei um jenen im Jahre 1544 verfertigten 
Harniseh, den Kaiser Karl V. in der 
Schlacht bei Mühlberg (1547) trug, in dem 
er auch auf dem berühmten Reiterbildnis 
von Tizian (1548) im Madrider Prado dar- 
gestellt ist. 
Die Büste Kaiser Rudulfs Il. vnn Adriaen 
de Vries ist augenscheinlich in formaler 
Anlehnung an das vorgenannte Werk 
L. Leonis und (ilfenbar als eine Art von 
Gegenstück dazu hergestellt worden. Dieses 
Verhältnis wird insbesondere durch die 
Gestaltung der Soekelpartie bezeugt. 
In den nltcn lnventaren des Rudoll-inischen 
Kunstbesitzcs wird das Relief von A. de 
Vries auf die Siege Kaiser Rudolfs II. über 
die Türken als eine Darstellung der „Erobe- 
rung von Raab" und somit als eine All 
gorie auf die Befreiung Ungarns bezeichn: 
Zu diesem Relief gehört ein „die Ei 
führung der Künste in Böhmen" da 
stellendes Gegenstück, welches sich heu 
in Windsor befindet. Man hat mit gute 
Gründen angenommen, daß beide Relie 
dem Schmucke eines nicht zur Ausführur 
gelangten Standbildes Kaiser Rudolfs I 
dienen sollten. 
Diese drei höchst bedeutsamen Bronz 
plastiken sind im Jahre 1648 im Zuge dl 
Spuliierung der Prager Kunstkammer durc 
General Hans Christoph Graf von König 
marck (1600f1663) nach Schweden und J 
den Besitz der Königin Christina gelang 
Sie wurden im Jahre 1803 durch d: 
damaligen österreichischen Gesandten a1 
königlich schwedischen Hof, Franz Grafe 
von und zu Lodron-Laterano, auf d! 
Per-Sutherlschen Konkursauktion in Stocl 
holm erworben, von ihm nach Wien ve 
bracht und im Jahre 1806 dem kaiserliche 
Hof bzw. dem k. u. k. Münz- und Antike: 
Kabinett verkauft. 
Die Bronzebüste des Erzherzogs Ferdinan 
Carl ist bisher mit nicht durchaus übe 
zeugenden Gründen dem in lnnsbruc 
tätig gewesenen Bildhauer Caspar Gr: 
zugeschrieben worden. Sie stammt aus d:
	        
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