Paul Troger, Der hl. Kassian lehrt heidnische Kin.
Olskizzc auf Leinen, 40,7x48 Cm, rcnluilicrl. (Für
Brixcner Dorn, ni-n 114a)
Paul Troger, Moses nin die KIOIIC der Pharaonen
Füßen. 17391402 01 dnr Leinwand, 110x131 .
Residcnzgalerie, Salzburg
ANMERKUNGEN 1-4
l Hinweis Peter Wcninger.
11x. Pdlucchixli. Die venezianische Malerei des 1a. jahr-
hundens, München 1961, Abb. 440.
111. Kap.,V. 24-26: "Im Glauben vcxschmähte cs Moscs,
Sohn der Phanoncntodltcr zu heißen. Lieber wollt: er
mit dem Volke Gottes Ungnnach erdulden, als kurzcn
cenuß von der Sünde haben." Frzundlid-le Hinweise dUICh
Wolfram Köberl.
Im: Aschenbrenner-Schweighofcr, Paul Tmgcr was.
s. 10a, Abb. 94, s. 136, Nr. 100, s. 14:, Nr. 186, Nr. m,
mit Abbildungen.
Anteilnahme auf die Szene. Im Hintergrund
besprechen zwei einander zugewandte
Frauen den Vorgang.
Dieses Thema wurde auch von dem vene-
zianischen Maler Giustino Menescardi in
dem Bilde „Der Mosesknabe tritt die
Krone der Pharaonen mit Füßen" (Natio-
nal Gallery, Washington, Kress Found-
ation) ausgeführt Z. Danach kann das Bild
folgendermaßen gedeutet werden. Die Mit-
telgruppe zeigt die Tochter des Pharao mit
dem Mosesknaben, die rechte männliche
Gestalt ist wohl der Pharao. Die Szene
soll symbolhaft und vorausschauend auf
die innere Haltung und Entwicklung des
Moses hinweisen, der die ihm zugedachte
hohe Stellung am Hofe der Pharaonen
verachtet und seine Zukunft lieber in
Verbindung mit seinem Volke sucht. Das
linke Händchen des Knaben führt eine
Abwehrbewegung gegen die Pharaonen-
tochter aus, das rechte deutet auf seine
Landsleute zur Linken. Durch den Tritt
auf die Krone wird die Verachtung von
Reichtum und Macht ausgedrückt. In der
Geschichte Moses' selbst ist keine Deutung
zu diesem Bilde zu finden, hingegen
könnte eine Stelle im Johannesbrief an die
Hebräer eine Erklärung abgeben 3. Ist auf
diesem Bilde der Mosesknabe nicht aucl
Vorbild Christi zu erkennen? Erinnert
Verachtung der Krone nicht an die
zeichnende Antwort Christi an Pila
„Mein Reich ist nicht von dieser W:
So hat Troger reiche Symbolik in
schöne Gemälde gelegt und dokumen
sich dadurch als echter Meister der Bar:
kunst, die ja in Symbolen und Allego
schwelgte.
Chronologisch könnte das Bild in
Jahre 1739[4O eingeordnet werden, d:
die meisten Vergleichsmöglichkeiten
Werken dieser Periode erkennen läßt
der auch die bereits genannten Salzb
Glasenbacher Bilder zählen.
Erwähnenswert in diesem Zusammen}
ist ferner, daß sich in Sopron in Privatbl
eine Ölskizze beiindet, die von A1
Csatkai als Werk Trogers erkannt wu
Es ist ein Entwurf für das Hochaltax
der Schloßkapelle in Schönbrunn „'
mählung Maria" und die einzige bis
bekannte Ölskizze dieses Themas. 2
Entwurfszeichnungen besitzt die Alben
in Wien (Inv.-Nr. 14 546, 14 547)
eine Zeichnung das Tiroler Landesmus
Ferdinandeum in Innsbruck (Inv.-N
1120) 4.