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Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 64 und 65)

WERTAN LAGE 
immentareri P1 
 
KUNSTGEGENSTÄNDE ALS 
WERTANLAGE 
DOROTHEUM WIEN, 
557.KUNSTAUKTlON1B.-21.9.62 
1zwei Baruckengel. Linde, mit Musik. 
instrumenlen. Hohe 80 cm. stetrisch, um 
1740. vielleichl von Th.Slammel. 
Diese Figuren SPDBlIQD bei S 18 000.7 Ruf 
ein Meislbol von S 25 000 e Das arnusante 
Moliv war weitgehend tur den guien 
verkdu! rnatigeisend 
2 Barock-Greif, Linde, ehemals Wappertr 
haiier, Hohn es cm, Venedig. Ende des 
17 lcihrhunderls. Die sieigerung von 
S 7000 auf S 18 000 war unerwarlel 
hoch. der seiienheiisweri des Typs diii-tie 
hier maßgebend gewesen sein. 
3 Lirnages-Sehussel rnit Herakles und Deine 
nira ' e 20 (m. 2. Vierlel des 16 Jh., 
slark aesehadigt. Meislbol s 2500 e. 
lkanagraphisrh inieressarii die Angleie 
ehuiig der mylhologischen Figuren an 
Adam und Evcl, 
lt Franzosische W nduhr, bez. „Pahard 
Freres Bcsanqon", Hohe ohne Konsole 
94 cm, 3 vieriel des 1B. Jh. Meisibot 
S 35.000. -. Die Slaigerung auf das Drei- 
farhe des Rufes bezeug1die wertseriaizung 
derariiger Stücke, die in der Periode 
Louis-Philippc vorzuglich nachgeahmt 
wurden und in Exemplaren ..de l'Epoaue" 
sehr rar sind 
5 Krunfixus, Linde, Hohe 105 (m. lnnvierlel, 
1a. iahrhundert nneii einem Praiotyp des 
spalen 14 Jahrhunderts, 
Ül9SlClgCFUVlgVOVlS7ÜÜQ aufS12,000 
war eine angemessene wurdigung fizr das 
hinsichilich seiner Daiierung problem- 
rciche Shlck. 
SOTHEBY, LONDON, 
PORZELLANAUKTION Z6. 6.1962 
6 Porzellan-Garnitur der Manufaklur Nun!- 
garw. Wales, gegr 1813, Dekorahori in 
LondonausqefuhrLMeislbo. 50.400. (li. 
Ein iur dsierreichische ver cillnlsse har- 
render Beirag. der die exlrerne Selienheii 
der Arbeit wiirdigi. 
7 Parzellanterririe. aus dem „Burdetlr 
Cou1ts"-Servicc. Swansca. 1814122, Die 
Produkte der Maniitakiuren Swcinsea und 
Nantgarw sind sehr schwer auseinander- 
zuhalien. gesicherte Stucke besilzen daher 
Seltenheitswert. Meislbol, S 4a 800.4!) 
DR. FRITZ NAGEL, STUTTGART, 
191. KUNSTAUKTION 12.10.1962 
e Porzellangriippe, kaurmaiin an seinem 
Schrctbtisch. H. 13cm. Erzielter Preis. 
DM 11400 (S 8960 m) 
ein guiistiger Preis fur ein Sluck, das 
aiiein schon ob seines inieressanlen 
Thenias aus dem ubllchcri Durchschriill 
hervorragt. 
9 Kolhgasscr-Ranflbedier mil figural staf- 
rierier Ansiehi des Wiener stephansdams 
VVICYI um 1820 H 11cm. Erzielter Preis. 
DM 1700. (S 10 480 ). _ 
DlCSOS Stuck smsprichl dem in Os1erreich 
iur derartige s1ueke ublichen Kurs, 
10 Barock-Faulewl rriitTopisseriebe1uq,Gros- 
und Petit-Paint-Stiekerei. Sucdeußch, urn 
1700 Silzbreite 62 cm, Ruckenhohe123crn. 
Frzielter PFEIS" DM 4500,? (S 28.800. ), 
ein vorzuglicher Preis tur ein Stück VON 
hoher Qualitai 
  
DIE KUNSTHANDLUNG 
CZESLAW BEDNARCZYK. 
WIEN I. 
im Frühsorrimer dieses Jahres eröffnele 
der ehemals Warschauer Kunsthündler 
Czeslaw Bednaruyk in der Dorotheerr 
gasse ein Geschüfl. das irn wesentlichen 
auf Glas, Porzellan, Silber und Mobiliar 
des 17. und 18. Jahrhunderts SPEZIOlIr 
sierl ist. Der Inhaber lSl seil 1940 im 
Kunslharidel tätig; bis 1949 war er 
selbständig. das folgende Jahrzehnt 
wirkle er als Leiter und Schatzmeister 
des von der katholischen Organisation 
"FAX" betriebenen Anttquitülengeschöf- 
les in Warschau. 1960 VEFIIEÜ er seine 
Heimat, um sich in Österreich nieder- 
zulassen. Seine fachliche Heranbildung 
erfolgte auf der Grundlage der histo- 
rischen Gegebenheiten in Polen, die 
logischerweise einen breiten Zuslram 
deulschen, vor allem Melßener Porzel- 
lans bedingten, während die südöstr 
lichen Landesteile (Schlesien. Galizien) 
dem Einfluß der österreichischen Kunst 
aufgetan waren. 
Abbildungen von oben nach unten 1 6 
1 Sarriavar, Silber, in Form eines Kurbisses. 
lt Barockhcrikel. dreibeiniqes Gcslcll. 
Hohe 45cm, 3000q. Danzig, urri 1750. 
Meisierrnarke Spanhdltz 
2 Ludwigsaurger Gruppe. Porzellan, BUC- 
chamenpaar. Hohe 27 crri, um 1765 Arbeit 
von JC. W. Bayer (Gotha 1725 1806 
Schonbrunn). otia Wanner-Braridl be- 
zeichnet iri seinem „Album der Erzeugnis- 
se .NlrLudwigsburg" unter Nr. 351 das 
Stück als .,eines der schonsleri Modelle 
dieses Meisters 
3 Kanne. Porzellan, in Prrsiehtarrn, ndeh 
ehinesisrhern varbild Hdhewtem Meinen, 
um 1725 (mcht bezelchriel). Bemalung 
um 1730135. seinerzeil Joseph Phiiian ann- 
tiofer (1712 1790). nunmehr von Ducrct 
und anderen Chrisiian Daniel Busch (lalig 
bis1745inMeißen.danninWiomMunchcn. 
Kiinersberg, Sevres und Kelslcrbach. ab 
1765 wieder iri Meißen, geslorben1790) 
zugeschrieben, unverdrtenthcht 
4 Gruppe, Porzellan. Parchen rnii Maske. 
Hohe 17 crn. Frankertthol. nach Strafl- 
burger Modell von ldhann Wilhelm Lanz 
(der 1761 aus der Frankcnlhalcr Mumie 
faktur ausschied). Um 1760 
s zwei Figuren, Der zerbrochene KYLI 
"Der Klagend Hohe elwci16 cm, Hochsl. 
Modell von Johann Peler Melchior. um 1775 
s ChelsecirFigur. Porzellan, srwlack, Hohe 
145cm. urn 1755150, Raie-Anker-Marke 
 
 
MÜNCHEN: AUSSTELLUNG „ENTARTETE KUNST - BILDERSTURM VOR Z5 JAHREN" 
NiLhts kann den Kontrast zwisrhen der 
saailtclri geierikii-n Kunst der NSrZeit und 
der von ihr als „ei-iiariei" verlemten besser 
VCPCnSIhQulIChEri als der Autlakt der Ausr 
stnlliing in der Einqangshalle: zwischen zwei 
„Moriuinenlalwerkcn". darslellend den 
nGvdßtcn Feldhcrrn aller Zeiten" in schirnr 
inetrider Wahr und einer der Zieglerschen 
kahlen iiiesengrazieri iaut aekacheiiern run- 
bodenl), ist „Ecre Hamo" von Carinih 
anqebrachl (1925). ein wahrhaft ergreiiendes 
Werk, dem gerade htnsichilich der Siiuaiian 
des deuisclris-n Menschen zur Entsiehungszeii 
schvrischCrWerl zugesprochen werden mun 
Die Lehre der vorlugllch und wurdig gen 
stallelen Ausstellung selbst rnufl lauten: Kuns! 
isi nur rnaglish irn Zeichen volliger Freiheti 
des Tuns und Denkens. Kunsi kann nur dari 
gedeihen. wo auch Achtung vor dern besteht, 
das im Augenblick Vlellelclil niehi werslandcn 
werden mag. i-teute ist es s:hon kaum niehr 
begreiflich. den Kunsllcr. die auch breiteren 
Volksschichten vertraul und in ihren werken 
sdgar unenibehrlich gewarden sind, wie etwa 
Barlach und die Kallwilz. ßerkiiidnn. carinth, 
Kokoschka, Mdeke, Marc und Klrchncr aus 
den Museen verbannt. in iiirer iaeriirs. 
ausjburlg behlnderl und sagar rur riueht aus 
dem Lande gcnbllgl wurder. 
ln den oberen oaierrerauinen hal eine sehr 
wesentliche Kollektion iinn Graphiken der 
beinertenden und belnffmen Meister Flnlz 
gefJnderi; keinesfalls unerwahnt dart der 
odkumentaiians-aum bleiben. wo an Hand 
von Zeilungsarlikeln, Phalos und Auszugen 
aus Reden die Mentaiiiat der ßiidersturmei- 
in Wort und Bild dekumeniieri wird. 
irmintraut MaycirGrcsSC 
HANS ANKWlCZ-KLEEHOVEN 1' 
Wenige Tage naen seinem 79 Geburtstage 
isi Holral Pralessor Dr Hans Ankwicz- 
Kleehaiien arn 1. Oktober 1952 nach langem 
Leiden geslorben Unserer Zeiischriti war es 
nach verqonrtt, ihn zu ihren Miiarheiiern 
zahlen zu durten. Hans Ankwicz-Kleehaiien 
war sein ganzes langes Leben der Kunst 
und Wisserischati zugetan gewesen. Als 
Kunstkriiiker der ..vviener Zeiiung" hai er 
iahrelarig das asterraichisehe Kunstlcben der 
Gegenwart tn zahlreichen Artikeln ein- 
luhlcrta und rnii der Ruhe und Sachlichkeit des 
versinnriigen dargestellt. iinrner waren seine 
Aiistiil-trungen von veraniwariung und einer 
aosiiiuen Hciltunq geiragen, immer wume er 
liir alles wahrhan Kunstlerische ein .,guies" 
Wart zu hnden, das klarend und aufmunternd 
wirkle und damit iene Almospriare schuf, 
er als Generalstaalsbibliolhckar zum Üircklor 
der Biblicnhek und des Kupferslichkablncllcs 
der Akademie der bildenden Kunste in 
Wien berufen. 
Hans ArikwiczrKleehoven, der als Publizisl 
allem Neuen aufgeschlossen und der Gegen- 
wart zugetan war, schützte die wissenschaft- 
liche Arbei! dennoch uber alles So kront 
sein umfangreiches Lcbcriswcrk dir- Arisnii 
aber den Wiener Humanisten Cuspiriian 
und seme Zeit. die ihn als einen eriidierieii 
Kenner und rriinuiioscn Schildcrcr CIHCF 
Eadeiie zeigen. der er sieh wohlvcrwandl 
empfunden haben mag. Aus dieser Vor 
gangenheii iedach kehi-ie er immer wiedei 
in die unmlHelbarc Gegenwart zuruek. um 
seinen kurtsllerischen Weggenossen ntit Wort 
und Tat beizustehen Seine Zßdqcncsseni 
ÖIE Künstler aus der VVICPQV Werkslaltc, 
der Wiener Kerßsstnn iird das Juaendslllcs,
	        
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