)SIUS auf der Rückseite der Vermählung,
egor auf der Rückseite des Marientodes,
letzte Tafel ist rückseits parkettiert, so
3 der hier einst dargestellte Augustinus
"loren ist. Die hlaße dcr Bilder sind
5x50 cm, nur die Vermählung rnißt
5 X 47 cm. Wie die Bilder, die doch Wohl
' zwei Flügeln verteilt gewesen sind,
ließ sich nicht mit
wißhcit feststellen. Die Außenseiten sind
gerieben, beim Gregor fehlt fast die
ize untere Hälfte, die Marienszenen sind
gegen ausgezeichnet erhalten. Goldgrund
:l Farben leuchten, nachdem sie ge-
nigt wortlen sind, fast unberührt; nur
nirnalc Schäden sind ausgetupft.
z vier Tafeln galten als steirisch um
50. Aber weder in der Steiermark noch
Kärnten kann Vergleichbares aufgezeigt
rden. Zudem sind sie auf Eichenholz
nalt. Alpenländische Bilder stehen auf
zißtanne, seltener Fichte, häufig auf
belkiefer (Arve). Eichcnholzplatten wei-
i vielmehr auf Nordwesteuropa. Von
i deutschen Schulen haben Köln, West-
:n, Hamburg, Lübeck und das nördliche
edersachsen liichcnholz für die Mal-
ctter verwendet, vereinzelt auch hiittel-
:l Oberrhein, wenn der betreffende Maler
onrad Witz, Martin Scbongauer) nieder-
disch geschult wnr. Aber auch da ist
gends eine Heimat für die Bilder zu
den; weder in der Nachbarschaft des
rnnika-Meisters noch in der Nähe von
geordnet waren,
Conrad von Socst oder von Meister Francke,
und auch nicht in Mainz oder Straßburg
lassen sich die Tafeln einordnen. Überdies
ist es nicht gut möglich, sie erst um 1430
anzusetzen. Vielleicht wäre eine so späte
Entstehung in Kärnten noch möglich, in
Nordwesteuropa ist sic ausgeschlossen. Wo
aber ist die Werkstatt zu suchen, in der
sie gemalt worden sind? Sind in ihnen spät-
gotische Inkunabeln englischer oder nord-
französischer Malerei zu erkennen? Weder
die wenigen überkommenen Tafelbilder
noch die Zeugnisse der Buchmalerei bieten
irgendeine Anknüpfungsmöglichkeit, an-
ders hingegen, wenn wir sie mit den
Arbeiten der eben besprochenen Kreise ver-
gleichen. Da erscheinen sie wie gerufen,
da erscheinen sie als ein Dokument, das
seit langem erwartet werden mußte.
Nicht um 1430, sondern um 1400, vielleicht
einige Jahre danach, vielleicht auch etwas
davor, noch im letzten Dezennium des
ausgehenden 14. Jahrhunderts, sind diese
Marientafeln entstanden. Ihr Maler war
noch ein ausgesprochener Trecento-Meister,
ein Maler, der sehr wesentlich vom italieni-
schen Trecentn berührt gewesen ist. Die
Architekturen seiner Bilder, immer sym-
metrisch und parallel der Bildebene ange-
ordnet, sind noch kasren- und baldachin-
förmig. Sie bekrönen mehr die Figuren-
gruppen, als daß sie sie umschließen, sind
sehr einfach, fast ohne glicdernde und
schmückcnde Details und lassen nur ein-
mal in einen I-Iintcrraum blicken. E
Giotto sind solche kastenartige Bildarc
tekturen in der italienischen Malerei l
misch; Avignon hatte sie der französiscl
seit langem vermittelt. Vielleicht hal
den Maler dazu auch unmittelbare italic
sche Einflüsse angeregt. Etwa gleichzei
wurde in Oberitalien, wahrscheinlich
Verona, das Tacuinum sanitatis, das Ha
buch der Cerruti (Wien, ÖSICIKCIChISI
Nationalbibliothek, cod. 259V"), mit v
wandt erscheinenden Miniaturen
schmückt. Von Italien übernommen
auch die in drei Bildern als Fußbor
gegebene rissige Felsschwelle, ein spä
Relikt aus der byzantinischen Kunst, 1;
weiterhin der schmale Goldgrundstreif
der, den Fußboden seiner Realität e
hebend, sich in allen Bildern unten hinzie
Mag sein, daß diese Isolierung von i
Buchmalerei entliehen ist, sie begeg
auch in sienesischcn Tafeln, 2.13. in t
die Kreuzlegende schildernden Flügell
dem von Benedctto di Bindo Z0}:
(Siena, Dommuscum). Die Figuren
wegen sich ähnlich wie in Bildern w
Bartolo di Fredi und sciner Schule, a
sie stehen freilich viel dichter und luftlc
beieinander, da der Raum, die große E
deckung der italienischen Trecentn-Male
den Maler nur peripher beschäftigt l
Vielmehr hat er die Szenen als enggcfü
Reliefs von geringer Tiefe komponii
Das letzte Bild, die Erhebung Mariens