uluxu. gcgeuu. 151 --
W. Suida war es vorbehalten, in seinen
Kunstschätzenls und dem Katalog der
Landesbildergalerie am Joanneum"? ein-
zelne Malwerke unserer Zeit in guten Photo-
graphien herauszubringen. 1937 und zuletzt
1962 beschäftigte sich dann E. Morpurgo
auch von der italienischen Seite her mit den
Kunstherolden seines Landes in Österreich,
ohne für die Steiermark jedoch wesentlich
Neues beizubringenlo. In den folgenden
Jahren erschienen von Tuschnig Z1, Bokh 22
und Riehlll mehr oder weniger ausführ-
liche, in keinem Fall aber mit einem
Literaturapparat versehene Übersichten, die
über Wastler nicht hinausgelangten. Erst
1950 stoßen wir in der Dissertation von
St. Nebehay über Giov. Pietro de Pomis
als Maler und Zeichner aufkunsthistorisches
Neuland24. Mit stilkritischem Blick wird
hier das Werk dieses Hauptmeisters der
Grazer Hofkunst gesichtet und seine
Beziehungen zur Kunst der Zeit und
seiner oberitalienischen Heimat klarge-
legt.
Im selben Jahr begannen auch die Kunst-
bücher von R. Kohlbach zu erscheinen, die
viel neues, vor allem aus den Pfarrarchiven
gehobenes Urkundenmaterial erbrachten,
wobei für unseren Zeitraum „Die barocken
Kirchen von Graz"25 und vor allem die
„Bildhauer"26 zu nennen sind, in denen
14 neue protestantische Maler des 16. Jahr-
hunderts nachgewiesen werden. Leider
konnte Kohlbach den geplanten Band über
die Malerei in der Steiermark nicht mehr voll-
enden, da ihn vorher der Tod ereilte. Doch
hat et sein gesammeltes umfangreiches
Archivmatetial hinterlassen, welches in drei
dicken maschingeschriebenen Bänden im
Bundesdenkmalamt aufliegt und neue wich-
tige Hinweise auf steirische Maler des
16. Jahrhunderts enthält Z7.
1960 erschien die von E. Guldan und
H. Riedinger verfaßte profunde Arbeit
über die protestantischen Deckenmalereien
auf Burg Strechau 23, die ein kräftiges
Schlaglicht auch auf diese meist nicht be-
achtete Seite des steirischen Kunstlebens im
16. Jahrhundert warf, welche neben der von
den katholischen Kreisen getragenen nahezu
gleichrangig bestand. Das Schicksal der
protestantischen Kunst in der Steiermark
war es allerdings, von der Gegenreformation
ausgelöscht zu werden, wobei der größte
Teil ihrer Denkmäler zerstört wurde 29.
In einer großangelegten Arbeit über den
speziellen Zweig der Porträtmalerei an den
Habsburger Fürstenhöfen, die G. Heinz
1963 publizierte, werden zahlreiche neue,
über Wastler hinausgehende Erkenntnisse
auch für den Grazer Hof vorgelegt, wobei
Bilder, die bis dahin eingerollt im Depot des
Kunsthistorischen Museums lagen (darunter
auch zwei neue de Pornis) nun erstmals der
I (irolcskciilnalcrcicn in dcl Romuzldkapelle des Grazer
Domes. 1554
Cumclis Vcnncycn. Exzhcrzogin Maria Christiema
darierx 1577. Wien. Kunsthistorischcs Museum
i.)
ANMERKUNGEN Ii25
1 Für dil! Arriiiiririiir Wllfdßfl bcrcitx VOII m-rihw Wagner-
Kicgrrr zwci grundli: Cndl: Arbcilcn vurgcltgl, die einen
vriihraiiriigrii Überblick VOKI 112! dcacitigcn FOlSChHngS-
lag: VCIIIHKKCIIIZ es sind diß: Die Rcnaisancczrchileklur
in Öswrrcirh. Böhmen und Ullgzfh iii ihrriri Verhältnis
Zll lulien bis zur Mine des 1a. Iihrhundtrß. in: Arte e
artisti dei Laghi Lomhlrdi, Bd. l. Architeni cscultori dcl
(iiiaurhcrhm. Como 1959. 5457m. und Die BilllkllHSl
(ICS 16. und 17. Jilhfhllndtfl! in Ostcrrcich, Eiri Foxschungs-
bcrichr. in: Wiuner lhrbuCh iiir Ktlllslgeschithtß, Bd. xx
(XXIV). 1965,11 sir.
lSichc: Otto Fischer. Geschichte der deutschen Malerei,
iiri. III der miiisrhrri Klllßlgßthkhll. München 1942.
s. 1153371. sowie 1x. WlgnCr-Ritgü, Dic Büllkllhi! 3.2. 0..
s. .
.1 Billdiii. Fcuchtmüllcr. Mrazck. Renaissance in Österreich.
Wim! was.
h! dazu die npnlogltlisthvl! Aiirrirzr von Johann GIQLIS,
k. Kirchc und die ixr-iiiirririrr. in. Der KirChtnsChmllCk.
JE. 13:15. Nr. 2-12. und ltalicns Bßdlrutung rir die
k risqtlicke KUHSK, in: De: Kirchcnschmuck, Jg. was,
r. . .
i Albcrl 11g. UlllUfSllChlIllgCrl über Werke der REKIQÄSSQKICB-
und BCIIOKKCKIIIIS! iri Grätz. i Miklhtilungtn der k. k.
Cßnlrül-Cßlnlnißißn, xrx. Jg" 1374, s 12m.
owilhelm Lübke. Geschichte der deutschen RmaiSsälnCC.
2. Brl um, s. 592er. 1h ihr ist allerdings hauptsächlich
Archi klllr Lind Billkünslgtwßrbß berücksichtigt.
1Eiriii Klllhlhtl, KllnSl und Künstler iri ihrcr Förderung
iiiirrh die steirische Lzndsrhaft VOm 16.-18. Jahrhllndßfl.
Grzz 1x19. iri dem riir LIHS inltrßSiänlßh ZCÜKBLIITI nriar"
sich so Maler hlW. Graphiker Krwähnk, VON denen freilich
nicht alle mit WCIKCH zu belegen sind,
i Josef Wastlcr, Das MIUSOIEIIIH Erzherzog Karls n. von
Slcicrmzrk iri Stkkäll, Milthtilllngdl der k. k. Ctlllfäl-
Comriiisiioh. VII. J . F. 1881. S. 50er.
ß Dem. Sillifisdlüs K IISIIUT-LCXÄKOKI. Graz 138a.
w um. Ginvilllni Plwtro de POIIIÜS, in: Rlrpßtlßrium rir
KllllßlwißktllStllin. Bd. VI. 1833. s. 112m. und ciOvällhi
Pielm d: Pümii (Narhrriiif). in: Repertnrium mr Kunst-
Wissenschaft. Bd. xiv. s. 2m.
n n. m, Lindhlus iii Graz. Graz 1x90.
n um. Dir: iilliunisrhcn BIUHMIÄSILT in Slficrlnllk im 16,
lind w, Jilhllllllldtfl. i": Culluxbildcr .1... Slcißrrnnrk,
Graz 1890. s. 229 m
4
13 Dem, Das Kunstleben am Hufe zu Graz unter den Her-
zogen von Steiermark, uen Erzherzogen Kari und Ferdi-
nand. Graz 1897.
14 Außer dem im steiermärkiwhen Landesarchiv befindlichen
Mareriai hat Wastler auch u wichtigen Regesten-
puhlikationen ausgewertet, die IIH Jahrbuch der kunst-
historischen Sammlungen des zilli. höchsten Kaiserhauses
als "Quellen zur Geschichte der Kai icn Haussamm-
lungcn und der Kunstbestrebungeil des allerdurchlauehtig-
sten Erllinuses" erschienen, und zwnr in Band Vll, 183W,
W. Boeheiin. Urkunden und Regesten aus der k. k. Hof-
bi iothek und in Dd. Xlll. 1892. H. Voltelini. Urkunden
und Regesxen aus dem K. u. K. Haus-, Hof- und Staats-
archiv in Wien. sowie den. in Lid. XV. 1394, Nachträge
und Fortsetzung.
ßjneer v. Zahn, Zusätze und Nachträge zu J. Wavtlers
St rischem Künstler-Lexikon. in: Miuheilungcn des
historischen: Vereins für Steiermark, 32. Heft. Graz 1834.
S. 53H".
w Deutsch: Renaimanec in Österreich, 1. 13.1.. 1. Abteilung:
Steiermark. hrsg. von A. Ortwein . Hakaluwits, W.
Schulmeister und M. Bischof. Leipz g m14.
17 Der Vorbildersammliuigscliarukler, der dieser Publikation
anhaftet, erklärt sich aus den Intentionen seines Heraus-
gebers, der als Schüler der Ringstraßenarehitekteki Sieeards-
burg. van der Nüll und Schmidt im Entwerfen histori-
sierendcr Kireheneinriehtitngen sowie kunstgewerhlicher
Gegenstände exccllierle und ain waerier „einer der ersten
Ornamenlisten" gewesen rei. der „den gotixhen Stil
ebenso wie die deutsche und italienische Renaissance"
beherrschte.
I! Wilhelm Suida, Österreichische Kunstseliätze, i. und 2.
Iahrgang. Wien 1911 und 1912.
1" Ders., Die Landesbil "rgalerie und Skulpturensammlung
in Gral. Augsburg-Wien 1923.
1" Enrico Morpurgc. Gli artiszi italiani in Austria. in: L's ern
dcl genio ltalinno all'cstero, Seria prima, vol. I alle
origine a! secolo XVI. Rom 1937, und vol. Il: ll secolo
XVIl. Rom 1962.
lljulius H. Tuselmi , Die Bildncrei und Malerei in Steier-
mark von etwa 1 30 bis 1690. in: Die bildende Kunst in
Österreich. hrsg. von K. Ginhart, Baden bei Wien 1939,
S. 82H.
11 Leo Bolth, Die steirische Malerei vom Ausklznge des 16.
bis zum Ende dci 18. Jahrhunderts, in: Das Ioanneum,
6. Bd..1943. S. 2191i
13 Hans Riehl, Die bildenden Künste in der Steiermark. in:
Die Steiermark - Land, Leute, Leistung, Graz 1956.
S. Elf.
34 Stefanie Nebehay, Gi vanni Pietrn de Pcmis als Zeichner
und Maler, ungedr. l ' Wien 1950.
35 lkochus Kohlbnch, Die barocken Kircl
195i.
i von Graz. Graz
(hin siehe s. is, Anmerkungen)
13