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stand sofort. was er meinte. Mit dem Zeichnen auf
dem Reißbrett aber war es damit vorbei.
Drei Monate später schon zeigte ich Mr, Harrison
den ersten fertigen Luster. den ich im Keller der
neuen Met zur Ansicht aufgehängt hatte. Lange
stand er davor. um dann nur schlicht und einfach
zu fragen: ..Halten Sie es für möglich. ihn in mein
Atelier zu überführen?" Tags darauf war Sitzung
des Kunstausschusses. und die einstimmige Reaktion
war: ..lhr Luster ist herrlich." So hatte ich Grün-
licht und auch das Vertrauen, daß es mir gelingen
müßte. alle weiteren Detailprobleme zu lösen.
Eine wichtige Voraussetzung hiebei war. daß ich
inzwischen bereits mit den Herren Swarovski in
Wattens. Tirol. Fühlung genommen hatte. um fest-
zustellen. daß sie bereit sein würden. mir die zur
Ausstattung dieser Luster notwendigen hochwerti-
gen Kristallperlen separat anzufertigen und zu
liefern. Es ist keine Frage. daß dieses in Österreich
als Weltmonopol hergestellte Material von einer
Wirkung ist. die alles übertrifft.
Beglückend war mein Verstehen und meine Zu-
sammenarbeit mit Architekt Harrison selbst. den
ich als einen Künstler von einmaligem Format
kennenlernen durfte. Wann immer wesentliche
Entscheidungen zu treffen waren, war Mr. Harrison
zur Stelle. Im übrigen vertraute er mir restlos. so
daß ich in der Durchführung vielfach bis ins letzte
Detail freie Hand hatte.
Am 9. Februar 1966 war Presseempfang in der
Kärntner Straße. Ich durfte die als Staatsgeschenk
Österreichs bestimmten Beleuchtungskörper einer
internationalen Presse präsentieren und gleich-
zeitig Mr. James W, Riddleberger als dem Vertreter
der Vereinigten Staaten symbolhaft übergeben.
Tags darauf setzte die Luftbrücke der Pan American
World Airways ein. um die 32 Luster. darunter
zwei mit einem Durchmesser von 6m. und die
231 repräsentativen Wandbeleuchtungen für
das gesamte Haus nach Kennedy Airport zu
fliegen.
Nach den für den Staat New York geltenden
Gewerkschaftsregeln wurden anschließend Luster
für Luster, Wandleuchter für Wandleuchter von
dortigen Fachkräften unter meiner Anleitung und
Aufsicht elektrisch installiert und an Ort und Stelle
montiert.
Und so kam der 16. September 1966. es kam der
Vormittag der feierlichen Übergabe des öster-
reichischen Staatsgeschenkes durch Außenminister
Dr. Lujo Toncic-Sorinji an Mr Rockefeller. es kam
am Abend die feierliche Eröffnung des Hauses
selbst. Der Erfolg der österreichischen Luster war
ein ungeteilter, uneingeschränkter und übertraf
alle Erwartungen. In noch am gleichen Abend
gesandten Ferninterviews von Mrs. Johnson.
Mr. Bing. Mr. Rockefeller und mir selbst wurde das
österreichische Staatsgeschenk wieder und wieder
hervorgehoben. Die hiefür aufgewendete Sende-
zeit entsprach nach dem in Amerika üblichen
Kostensatz schon am ersten Abend dem doppelten
Betrag der seitens der österreichischen Bundes-
regierung aufgewendeten Gesamtkosten, Auch in
der Folge wurde das österreichische Staatsge-
schenk immer wieder hervorgehoben und wurde
betont. daß selbst bei allgemeiner auch negativer
Kritik die österreichischen Luster grundsätzlich
auszunehmen wären.
Von den zahllosen Beifallskundgebungen. die mir
seither zugekommen sind und dauernd zukommen.
möchte ich als einzige und vielleicht berufenste
Stellungnahme einen Brief vom 29. September 1966
von Mr. Anthony A. Bliss. dem Präsidenten der
Metropolitan Opera Association. selbst zitieren.
worin er schreibt: ..Es steht wohl außer Frage. daß
Ihre schönen Luster sicher zum Symbol der neuen
Oper werden. Wenn ich die Augen schließe und
an die Oper denke. habe ich die Vision der großen
Luster oberhalb der Stiege vor Augen. die über die
ganze Lincoln Center Ploza hinweg strahlen. Sie
haben wesentlich Anteil am Erfolg des Hauses."
Am erfreulichsten aber vielleicht war. was Bundes-
kanzler Dr. Klaus feststellte. indem er mir schrieb:
..lch beglückwünsche Sie. Wir können uns alle
beglückwünschen."