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Volltext: Alte und Moderne Kunst XII (1967 / Heft 90)

AUS DEM KUNSTLEBEN 
 
SECESSION: 
Neue Bilder von Klima, Kreutzberger. 
Tahedl und Ringel 
Vier interessante Begegnungen vermittelte 
die letzte Ausstellung der Wiener Secession 
vor dem alljährlichen .,Guten Bild für jeden". 
dem auf Breitenwirkung bedachten Weih- 
nachtsmarkt des Kulturomtes der Stadt Wien. 
Wahrend sich die großformatigen. kraft- 
vollen abstrakten Ölbilder Klimas und die 
zumeist mittelformatigen tachistischen Graphi- 
ken Tahedls qualitativ ungefähr die Waage 
hielten, überzeugten die Aquarelle Kreulz- 
bergers und die expressiven Etilder des 
Debütonten Ringe! durchwegs mit einigem 
Abstand. 
Gegenüber früheren Arbeiten. die durch 
spontane Rhythmik klelnkalibriger Elemente 
charokerisiert werden. zeigen insbeoondere 
Klimas jüngst entstandene nRaumbilder" eine 
deutliche Hinwendung zu wäentlich be- 
stimmlerer. großflächiger Komposition. Be- 
ziehungen zum Weltall. zum kosmischen. zu 
einem elementaren Spiel der Kräfte werden 
nicht nur auf OSOIIGINEFH Weg erweckt. 
sondern auch durch den präzisierten Duktus 
des Künstlers mitbestimmt. Klima erreicht 
gelegentlich fast räumliche Wirkungen. Seine 
Bilder gehen gleichsam über den Rand hinaus. 
besitzen Vehemenz und Dynamik. Der Weg, 
den der Künstler H bei aller Unterschiedlich- 
keit im Resultat m neuerdings einschlägt, läßl 
noch viele Möglichkeiten offen und dürfte 
weitere Anstrengungen lohnen. 
Tahedls unbetitelte Blätter stützen sich auf 
jene wesentlichen Erkenntnisse und Erfah- 
rungen des Tachismus und lnformel. die 
beispielsweise ein Pionier heutiger Malerei 
wie Jackson Pollock (1911-1956) in den 
Jahren nach dem zweiten Weltkrieg zur 
Diskussion stellte. Tahedl weiß um die schöp- 
ferischen Mäglichkellen. er kennt die Grenzen 
und Bedeutung des formalen Prozesses. dem 
er weitestgehende Autonomie zubilligt. Seine 
besten Graphiken wirken - in ihren mannig- 
fachen Abstufungen von Weiß über Grau zu 
Schwarz m gelös. aber doch nicht ahne 
Zusammenhalt, nicht unkontrolliert und dem 
Zufall überlassen. 
Mit einer Reihe besonders schöner. sensibler 
und an Zwischentönen reicher Aquarelle 
bestätigte Karl Kreulzberger seinen künst- 
icr: chen Rang in dieser - gegenwärtig nicht 
gerade blühenden - Sparte der bildenden 
Kunst. Kreutzberger kokettiert - ob ab- 
sichtlich oder unabsichtlich. sei dahinge- 
stellt - gelegentlich mit dem Neotigurativen 
oder mit dem, was man heute unter dieser 
Bezeichnung alles subsumiert. Gelegentlich 
treten Andeutungen und Umrisse einer Figur. 
eines Kopfes. eine Auges in Erscheinung. Das 
Wechselspiel zwischen versteckt gegenständ- 
lichen und rein abstrakten Elementen und 
Bildphasen, die feinen tonalen Ubergänge 
einer kultivierten. beherrschten Malerei. die 
graphische Bestimmtheit und der erzielte 
Spannungswert dieser Arbeiten mochten die 
Begegnung mit dem neuesten Guvre des 
Künstlers zu einem lohnenden Erlebnis. 
Eine ausgesprochene Uberraschung und Ent- 
deckung bedeuteten die in gleicher Weise 
dem Malerischen wie Graphischen verhafteten 
Bilder des jungen Grazers Franz Ringel. 
Obwohl der 1940 Geborene an die Maler der 
Cobra-Gruppe, an den Dänen Asger Jorn 
und gelegentlich auch an seinen engeren 
Landsmann Peter Pongralz anknüpft, stellen 
seine un emein vitalen und Verve ge- 
fertigten lätter eine nicht zu übersehende und 
auch nicht zu unterschätzende Bereicherung 
der jüngsten österreichischen Gegenwarts- 
graphik dar. Ebenso wie die Arbeiten Kreutz- 
bergers. allerdings noch augenfälliger. 
pendeln seine Bilder zwischen "abstrakt" und 
"gegenständlich", leben von ihrer scheinbaren 
bildnerischen Widersprüchlichkeit. ihrem 
Spannungsreichtum. ihrer Vielfalt gewischter 
Forbnuclncen. Graphismert und Strichge- 
flechte. Otto Breicha. der Ringel beim dis- 
iährigen lnnsbrucker Graphikwettbewero 
entdeckte und ihn dankenswerterweise der 
Secession offerierte. charakterisierte im 
Katalogvorwort die Eigenart dieser Arbeiten. 
die "mehrfach möglichen Möglichkeiten" 
ihrer Gälaltung und Lesbarkeit als "Gummi- 
Existenz" der Ringelschen Blätter (Abb. 1 , 1). 
 
 
GALERIE WÜRTHLE: 
Anton Mahringer 
Bei Würlhle stellte der 1907. in Neuhausen bei 
Stuttgart geborene. seit 1930 in St. Georgen 
bei Nötsch im Gailtal in Kärnten ansässige 
Maler Anton Mahringer neuere Olbilder und 
Aquarelle vor. Der vielgereiste, gut bekannte 
und erfolgreiche Künstler (ein Schüler Anton 
Koligs) zeigte sich in diesen inspirierten 
Arbeiten von einer kaum erwarteten 
Schaffensfreude. Seine stets genauer Kontrolle 
unterworfenen Bilder sind durchwegs behut- 
sam und beherrscht komponiert. Mit sicheren 
Konturstrichen und balkenartig anmutenden 
feinen graphischen Elementen halt Mahringer 
das subtile Farbgefüge zusammen. artikuliert 
es in bestimmter Richtung. Der fruher stärker 
durch den Exp "onismus beeinflußte 
Künstler gelangt so vor allem in den konse- 
quent und folgerichtig abstrahierten Land- 
schaften zu nuancenreichen Formulierungen. 
die als freizügiges und doch durch und durch 
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gefestigtes organisches Ganzes in Erscheinung 
treten. In neueren Arbeiten. wie den_unge- 
mein fein gemalten. an kristalline Schichtun- 
gen erinnernden Olbildern "Gebirgszug im 
Winter". "Berg im Schnee". "Winter" und 
„Wintermorgen", erreicht Mahringer eine 
das Charakteristische der winterlichen Land- 
schaft schlechthin veranschaulichende. primär 
dem inneren Erlebnis verpflichtete Dichte. wie 
man sie - und damit sei auf manche tek- 
tonische und stimmungsmäßige Ahnlichkeit 
hingewiesen - etwa von den gegenstands- 
bezogenen Werken Herbert Boeckls, den 
halbabstrakten Bildern Villons und den gegen- 
standsfreien Malereien Kandinskys her kennt. 
Mehrere gelungene Aquarelle (nNaßfeldK 
"Winterliche Schule". "Karpathenlond- 
schaft") ergänzten die Schau. 
GALERIE PElTHNER-LICHTENFELS: 
Karl Pluttner 
Die Veränderungen und Verschiebungen. die 
sich im Werk des Südtlrolers Karl Plaltner 
seit seiner letzten Wiener Einzelausstellung 
im Jahre 1964 ergeben haben. kännen ver- 
schiedentlich als interssante und unerwartete 
Schritte einer konsequenten Weiterentwick- 
lung angesehen werden, lassen jedoch auch 
gelegentlich Gefahren eines allzu artistischen 
Manierismus erkennen. Nach wie vor ist das 
dominierende Thema in seinem Werk der 
Mensch: seine Leiden und sein Schmerz. die 
Spannungen und Verstrickungen. in denen er 
sich dauernd befindet. Haltung und Gesichts- 
ausdruck veranschaulichen diesen inneren 
Zustand deutlich. lasen seelische Vorgänge 
erahnen und erkennen. Plattner konfrontiert 
den Betrachter mit dem schicksalhaflen 
Geschehen, mit dem. was im Schatten der 
Konjunktur vor sich geht. 
Plattner ist ein glänzender Zeichner. Virtuos 
faßt er eine "Figurengruppe". eine "Plato". 
Kinder und Frauen in genau kontrollierte 
Strichgeflechle. die in ihren formalen Span- 
nungen und in ihrer graphischen Sensibilität 
als zeitgemäße künstlerische Umsetzung 
gegenständlicher Themen in Erscheinung 
treten. Plattner verliert sich dabei zwar nicht 
in unnütze Details und Literarisches. doch 
gerät manches zu manieriert. zu oberflächlich. 
ia mitunter sdgar zu gefällig. Das geht dann 
natürlich auf Kosten der Wahrheit. nimmt 
dem Schrecken seine Wirkung, stoppt den 
erstrebten Tiefgang seines Engagements am 
Menschen. In den merklich freier gewordenen 
Malereien entgeht Platlner dem Routine- 
mäßigen in stärkerem Ausmaß und wirkt hier 
um eine deutliche Spur spontaner. 
GALERIE NÄCHST ST. STEPHAN: 
Rühm, Pral und Prachensky 
Als echte Experimentatoren. die - weit ent- 
fernt von einem künstlerischen Endpunkt - 
mit Elan und Einf llsreichtum bei der Sache 
sind. erwiesen h Gerhard Rühm und 
Stephan Pral mit hren Kollektiven jü gst 
entstandener Arbeiten. die in der Galerie 
nächst St. Stephan zu sehen waren. Während 
Pral in seinen Kollagen und Basteleien aus 
Maschinenteilen einer zwar bildnerisch reiz- 
vollen. doch nicht sonderlich tiefgehenden 
Satire huldigt. in der die spielerische Kompo- 
nente das Geslalterische überwiegt. ließen 
sich bei dem gegenwWtig in Berlin lebenden 
Wiener Gerhard hm schon wesentlich 
haltbarere und diskutierenswertere Ergeb- 
nisse feststellen. Der in ähnlicher Weise und 
mit ernstzunehmender Konsequenz an musi- 
kalischen. bildnerischen und literarischen 
Problemen und Versuchen interessierte 
Künstler zeigte in zwei großen Ausstellungs- 
rüumen rund sechzig iner in gewohnter 
Kleinschreibung angeizundigten ngraüschen 
texte, textfrottagen, brietbilder. getdbilder. 
reparationsversuche, brandbilder. decollagen. 
fotomontagen. zweihändezeichnungen, selek- 
tionen und adaptionen". Rühm geht es in 
diesen Arbeiten neben vielfältigen bild- 
nerischen Bestrebungen auch um zeitkritische 
Stellungnahme und Mahnung. um Hinweis 
auf konkrete Situationen und Gefahren im 
pluralistischen Nebeneinander unserer Zeit. 
Seine Blätter lassen sich - wie beinahe alles. 
was heute an Kollagen produziert wird - 
bis zu einem gewisen Grad auf Schwitters 
und die Dada-Bewegung zurückführen. sind 
jedoch alles eher denn epigonal oder mono- 
ton. Vielmehr macht gerade das Ausmaß. in 
dem ein derartiger Vorwurf auf die Bild- 
werke Rühms nicht zutrifft. den Wert und die 
Eigenständigkeit dieser vielschichtigen und 
von schöpferischer Ertindungsgabe Zeugnis 
ablegenden Dokumente aus. 
Ob man die neuen. im steirischen Rechberg 
gemalten Bilder von Markus Prachensky (sie 
waren im November in der Stephans-Galerie 
zu sehen) in Verbindung mit Bohnen bringt 
(diese dominierende Asozialion veranlaßte 
jedenfalls einen Wiener Kunstkritiker. dies 
zu tun) oder nicht. ist lcdermanns Privat- 
vergnügen. sagt hingegen über die Malerei 
selbst nichts aus. Diese weist - versehen mit 
neuer, nicht unorigineller Masche mit An- 
strichen von Pop-Art, Hard Edge und vor- 
maligem Tachismus - alle jene Vor- und 
blachteile auf. die Prachenskys Bildern und 
Graphiken schon immer anhafteten: formale 
BesIimmt- und Direktheit, Spontaneität und 
 
   
  
 
kraftvolle Dynamik. dafür jedoch ein Mangel 
an Subtllität und Verinnerlichung. ein Sich- 
zutriedengeben mit dem einmal Gefundenen. 
das dann nur mehr in Variationen batätlgt 
wird, Neben Schwächerem enthielt die Aus- 
Stellung mehrere gelungene großformatige 
Abstraktionen. die durch Verve. komposi- 
tarische Sicherheit und ihre Signalisations- 
kraft beeindruckten (Abb. 3). 
GALERIE AUF DER STUBENBASTEI: 
Annelise Karger und Heinrich Heuer 
Die Galerie auf der Stubenbastei veran- 
staltete die erste größere Personalausstellung 
der Zeichnerin Annelise Karger. einer aus 
dem niederösterreichischen Zislersdorf ge- 
bürtigen Künstlerin. die nach zwei Semestern 
Medizinstudium nach Kriegsende zur Malerei 
überwechselte und von 1945 bis 1953 Schülerin 
von Andersen und Boeckl an der Wiener 
Akademie am Schillerplatz war. 
Annelise Karger ist eine gegenständliche 
Zeichnerin (ihre Themen entstammen dem 
Alltag der Großstadt). aber sie weiß auch sehr 
genau um die Notwendigkeit und Wirkung 
des Abstrahierens. In nervöser. sensibler. 
doch sehr bestimmt zupackender Handschrift 
fixiert sie in meist skizzenhafter Manier 
gleichnishafte Momente des menschlichen 
Daseins. die einerseits ganz und gar persön- 
liches Anliegen sind, zugleich aber auch jene 
allgemeine Verbindlichkeit besitzen. die ihren 
BlätlernWert und Dauer verleiht. Bewunderns- 
wert ist die Spontaneität und Herbheit der für 
eine Frau gar ungewöhnlichen. erregenden 
Handschrift. 
Die Wirklichkeit. mit der uns Annelise Karger 
konfrontiert. hat nichts mit hohlen und über- 
holten Ideologien zu tun, ist weder soz - 
listischem Pathos noch unverbindlicher Nettig- 
keit verpflichtet. sondern ausschließlich und 
mit denkbar großer Intensität dem nachbar- 
lichen Du, einem bedingungslosen Zur- 
kenntnisnehmen des anderen. Annelise Karger 
interessiert nicht der Lärm und die Verlok- 
kungen der Großstadt. sondern der graue 
Alltag. die seelischen Vorgänge im einzelnen. 
Daß es freilich die durch und durch lautere 
graphische Art und Weise der künstlerischen 
Umsetzung ist und nicht die in den Bildtiteln 
angeführten thematischen Ansatzpunkte. die 
den Wirklichkeilsgehalt der Blätter von Anne- 
lise Karger ausmachen. muß vor allem jenen 
gesagt werden, die dank einer insbesondere 
Wien immer stärker überschwemmenden 
Welle biedermeierlicher Phantastik den Blick 
für die künstlerische Realität bereits in er- 
schreckendem Maße verloren haben. 
Einem Druckgraphiker vom künstlerischen 
Rang Heinrich Heuers zu begegnen, bereitet 
stets ungetrübtes Vergnügen. Der unverkenn- 
bare Stil und Stimmungsgeholt seiner auch 
handwerklich brillanten Arbeiten stellt Heuer 
nicht nur in die erste Reihe österreichischer 
Druckgraphlker. sondern läßt auch zu. den 
aus Pommern stammenden und schon seit 
vielen Jahren in Wien lebenden Künstler 
guten Gewissens zur internationalen Spitze in 
dieser künstlerischen Disziplin zu rechnen. 
Zahlreiche Ausslellungsbeteiligungen im ln- 
und Ausland, darunter Tokio. Istanbul. 
Warschau, Berlin, Triest sowie an den Bi- 
ennalen von Laibach und Krakau ergeben 
die nüchterne. doch für sich selbst sprechende 
Erfolgsliste eines konsequent arbeitenden. 
profili ten Künstlers, auf die es in erster 
Linie nzuweisen gilt. will man in einem 
Land wie Österreich. in dem sich erfahrungs- 
gemäß nur sehr wenige Menschen in Fragen 
der Kunst auf ein eigenes Urteil stützen. 
entsprechend zur Kenntnis genommen 
werden 
Neue und neueste Arbeiten stellte Heuer im 
November in der Galerie auf der Stuben- 
bastei aus. So wie Annelise Karger ist auch 
Heuer ein ,.gegenslandticher" Künstler. aber 
es wäre falsch. dem nicht gleich hinzuzufügen. 
daß Heuer in seinen Darstellungen nicht nur 
von bestimmten Gegenständen und Motiven 
ausgeht und diese blldnerlsch auswertet. son- 
dern vielmehrseiner Phantasie in einem mög- 
lichst autonomen formalen Prozeß denkbar 
großen Entfallungsraum gewährt. Seine rätsel- 
haften und oft geheimnisvollen Blätter enthe- 
ben einen der Diskussion. ob "abstrakt" oder 
"gegenständlich". indem sie die Grenzen 
dieser beiden nzulänglichen und auch zu 
vielen Mißverständnissen Anlaß gebenden 
Begriffe verschieben und verwischen. "Idole 
und Dämonen" lautet der Titel einer Aus- 
stellung im Museum des Z0. Jahrhunderts. die 
vor einigen Jahren stattfand. ldolen und 
Dämonen begegnet man auch in den schum- 
merigen, dichten und doch immer genügend 
klar artikulierten Radierungen Heinrich 
Heuers. Sie haben fost immer etwas Be- 
schwörendes und Bedrohliches an sich (nAller 
Vogel"). lenken den Betrachter zugleich aber 
auch in Richtung des Hellen. einer dem 
Hoffnungsfrohen zugewandten Deutung. Ein 
iungsi entstandens Blatt wie der skurrile 
"Kamp " zeigt den Künstler überdies von 
einer neuen. höchst humorvollen Seite. Diese 
Arbeit unterstreicht auch in besonderem Maße 
die Bedeutung des Atzens und des Druck- 
vorganges. den Reiz der Struktur. die bei 
Heuer freilich nie dekorativer Selbstzweck 
ist. sondern immer nur Mittel zur künst- 
lerischen Aussage. Eine Ausstellung. welche 
die Eigenart und Eigenständigkeit der be- 
herrschten Arbeiten Heinrich Heuers in über- 
zeugendem Maße erkennen ließ (Abb. 4). 
 
 
 
KLEINE GALERIE: 
Anton Steinhart 
Mit einer sehenswerten Ausstellung 
ken Anton Steinharts setzte die Klei 
in der Neudeggergusse einen 
Akzent in ihrem Ausstellungsprog 
Vorjahres, das - wie gewohnt - 
große Anzahl von Vorträgen, 
lesungen und Filmvorführungel 
wurde. Die Schau umfaßte au 
Rohrfederzeichnungen, Blätter 
Technik. in der Steinhart seine gräl 
schaft. seine unverwechselbare F 
seinen ausgereiften Stil erreichte 
anschaulichten in ihren heraus 
 
 
Beispiele WIE etwa den ..Musche 
le Crois dem formal foszinier 
wenigen Strichen ungemein si 
gehaltenen "Rettungsboot am 
Jesolo" oder dem einfühlsamen. z 
,.Traunkirchen llTI Morgennebel" 
Vermögen. das Wesentliche des l 
Elementare einer Landschaft in 
knappe Formulierung zu fassen. 
GALERIE AUTODIDAKT: 
Ernst Hasewend und Helmut l 
Die Feder-. Filzstiftzeichnungen l. 
typien. die der Steirer Ernst Hm 
Oktober 1966 in der ambitioniert 
ausstellte. werden durch freie s 
Verläufe und Verdichtungen klein 
misch geordneter graphischer P. 
gekennzeichnet. Die an ähnliche Be 
bei dem Franzosen Henri Michat 
Frankreich lebenden New Yorke 
Mazurovskv und dem Österreicl 
Decleva erinnernden Bilder verrat 
nicht immer ausgeprägt. aber do 
überzeugender, als dies bloße 
könnten - eine noble, zurü 
Handschrift. die in freizügiger Vl 
selbstgewählten ordnung gehorcht. 
läßl seine Arbeiten unbetitelt. Er 
sie als Studien mit Reihencharak 
sich ebenfalls eine Parallele zur 
anderer, ihm verwandter moderni 
zeigt. In ihrer Rhythmik und 
weisen Hasewends Graphiken Par 
Musik auf, die ähnliche Reaktic 
Betrachter und Hörenden auslöst. 
Als empftndsamer Klee-Schüler (ur 
eintallsloser. berechnender Epigo 
sich der junge Wiener Helmut And 
derselben Galerie mit seinen l 
kleinstformatigen Bildern erstmal 
an die Öffentlichkeit trat. Andtki 
entspringt einer reichert Phantasi 
eine zweijährige ethnologische S 
nach Afrika ganz gewiß nicht ol' 
blieb. Andika realisiert seine Vo 
und Träume in stiller und rätselha 
die außer durch Paul Klee gelege 
durch den Surrealismus eines Vikti 
beeinflußt erscheint, Seine Bilde 
Poesie und eine an Einsicht e 
humorvolle Mehrdeutigkeit. 
ZENTRALSPARKASSE: 
Kurt Ohnsorg 
Ein abschließender Hinweis gilt die 
vorbildlichen Keramikausstellung 
sorgs im Hauptgebäude der Zentri 
der Gemeinde Wien in der Vord 
amtsstraße. Sie vereinte in wirkt 
Arrangement nicht weniger als 61 
Vasen. Steinzeuggefäße. Ziegelfori 
schalen sowie mehrere Arbeiten 
denzen zur freien Plastik. Ohn 
fühlungsvermägen in den Werl- 
Ideenreichtum und gatalterische 
sein Wissen um die Möglichkeiten d: 
geben ihm eine dominierende F 
heimischen Kunstbetrieb. Dem I 
dem Künstler darf zu dieser bei 
Ausstellung gratuliert werden (Abt 
Aus Platzmangel ist es uns nicht mi" 
in Wien stattfindenden Auntellun; 
sprechen. Diese Auswahl bildet i 
qualitative Auslese. Wenn dennoch 
handener Gleichwertigkeit von Au 
gelegentlich Rezen 'anen von Veral 
unterbleiben. so bitten wir. dies et 
dem eingangs angeführten Grund 
zu wollen. F 
DIE WIENER UND IHRE MUSEEI 
Das Bundäminislerium für Unte 
bekannt. daß in den ihm unle 
Staatlichen Kunstsammlungen ur 
in den Monaten Oktober 1966 1l 
November 1966 56.790 Besucht 
wurden.
	        
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