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Volltext: Alte und Moderne Kunst XII (1967 / Heft 91)

(uhfuß-Form, dessen Lauf mit der Jahres- 
ahl 1554 gezeichnet ist. Einige andere 
ragen am Kolben einen Brandstempel, ein 
i und ein F, von einer Krone überspannt. 
Tielleicht bedeutet der Stempel die An- 
angsbuchstaben von „Grafschaft Furchten- 
rein". Doppelhaken Wurden durch das 
anze 17. Jahrhundert Weiterbcnützt. 
lnter den noch vorhandenen 125 Lunten- 
iusketen sind 46 Stück mit den alter- 
imlichen Kuhfuß-Kolben geschäftet, deren 
.äufe zum großen Teil die Zeichen SVL 
nd die Henne (Suhl im Hennegau, Thü- 
lngen) tragen, darunter einige mit Suhler 
Äeisterzeichen, die noch um 1600 zu 
atieren sind. Auch die Läufe mit den 
leschaumarken Nürnberg und Zella (Sach- 
zn) sind in den Anfang des 17. jahr- 
underts zu setzen. Solche Musketen finden 
ich vielfach in ehemaligen kaiserlichen 
irenzburgen. Der Großteil der jetzt ge- 
ählten 96 Hellebarden gleicht in Schäf- 
mg, Form der Blätter und den Schmiede- 
iarken solchen aus den großen Beständen 
es Grazer Zeughauses, die laut verschie- 
enen Rechnungen zwischen 1570 und 
600 dort eingeschafft wurden. 
n mittleren Geschoß des Zeughauses 
erden 24 Harnischbrüste mit Rücken- 
:ücken aufbewahrt, fast alle mit Nürn- 
erger Beschaumarke, die Brüste mit dem 
Graf Nikolaus Esterhazy wurde im Jahre 
1625 zum Palatin, d.h. Stellvertreter des 
Königs, in Ungarn bestellt und war zur 
Zeit des Dreißigjährigen Krieges mehrfach 
als Oberbefehlshaber der ungarischen In- 
surrektionstruppen an Kämpfen mit Auf- 
ständischen und Türken (1620 gegen Gab- 
riel Bethlen bei Lackenbach, 1623 bei 
Neuhäusl) beteiligt. Sein ältester Sohn und 
Nachfolger Ladislaus ist 1652 mit drei 
anderen Mitgliedern der Familie in einem 
Türkengefecht in der Nähe von Tyrnau 
bei Nagy-Vezekeny gefallen. Alle Er- 
innerungsstücke an dieses traurige Er- 
eignis, ein Schlachtenbild, die Begräbnis- 
fahnen, Rüstung und Waffen, wurden nach 
Forchtenstein gebracht. Auch alle bei 
solchen Gelegenheiten erbeuteten türki- 
schen Waffen und Fahnen fanden hier 
ihren Platz. 
Erst aus dem März des Jahres 1685 ist 
wieder ein Inventar in deutscher Sprache 
erhalten, in dem nun der enorme Zuwachs 
ersichtlich ist, den die Bestände unter dem 
jüngeren Sohn Nikolaus", Graf Paul, cr- 
fahten haben. Nun sind allein an kleinerem 
und größerem Geschütz 44 Stücke ge- 
nannt, aber nicht näher bezeichnet. Zu 
allen Stücken eine Unmenge von Muni- 
tion. Merkwürdig ist nur, daß sich in 
Forchtenstein heute 11 riesige Lafetten 
befinden, durchwegs datiert zwischen 1631 
und 1633, deren Rohre 1848 nach Komorn 

	        
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