letzten Viertel des 17. Jahrhunderts
lert sich das Bild. 1685 werden infolge
' zunehmenden Rekatholisierung West-
garns viele Haushaben aufgelöst. Die
uiten setzen auch die Auflösung des
banerhofes in Sarospatak durch. Die
banermeister sind nun vielfach ge-
ungen, selbständig, auf eigene Rechnung
arbeiten, um Aufnahme in die Zunft
zukommen und, vor allem in West-
garn und dem westlichen Oberungarn,
iholisch zu werden. Auch die bisherigen
iutzherren der Habaner nehmen den
holischen Glauben an, die meisten im
ge der siegreichen Niederwerfung der
Jsburgfeindlichen Kuruzenaufstände un-
Thököly, Nädasdy-Wesseleny-Frangepan
d Fürst Ferenc Rakdczi II. Die Tochter
s Grafen Theodor Athlet Heinrich Stratt-
rnn (gestorben 1693) A er hatte im
iehstage des Jahres 1687 die Erbfolge
t Dynastie Habsburg durchgesetzt 7,
lna Maria Theresia, wurde die dritte
zrnahlin des Anton Franz Grafen Collalto.
ohl anläßlich der Vermählung wurde
s mit den Jahreszahlen 1691 bzw. 1695
d dem Allianzwappen Collalto-Stratt-
tnn dekorierte Service bestellt (Abb. 5).
nige Teile dieses Services besitzt das Nie-
rösterreichische Landesmuseum, Wien,
rn Service gehörige Salbenbüchsen be-
den sich in den Kunstgewerbemuseen
in Budapest und Prag.
.e selbständig arbeitenden Habanermeister
zrden nunmehr in immer stärkerem
aße vom bürgerlichen Publikum der
leinstadte und von den wohlhabenden
andwerkern der Dörfer beschäftigt. Bei
miliären Ereignissen ließ man das denk-
iirdige Datum auf den Gefäßen anbringen,
f Zunftkrüge ließ man das Handwerks-
rnbol setzen. Der Stil wandelte sich zu-
sehends. Der bisherige sparsam-elegante
Renaissancedekor weicht dem Horror vacui
des Barock. Ein dichtes Netz Horaler
Verzierung umspinnt nun die Wandung
der Gefäße und die Fahnen der Schüsseln.
Immer häufiger finden wir die bisher nicht
zulässige Darstellung von Menschen und
Tieren im Formenrepertoire der Meister
Vertreten. Dies ist dem seit 1665 verbrei-
teten „Chinoiserie"-Stil nach Delfter Vor-
bild zuzuschreiben, dessen Phantasieland-
schalten, exotische Architekturen von Men-
schen und Tieren fabulierfreudig bevölkert
werden.
Das eingangs erwähnte älteste erhaltene
Habanergefäß von 1593 hatte schon das
Hafnerzeichen getragen, 1638 fertigte man
„Der Ehrsamen Fleisch Hacker Zunft in
der Königlichen Hauptstatt zu Ehren",
für die Preßburger Fleischhauer also, einen
Zunftkrug an.
Im ausgehenden 17. Jahrhundert entstehen
Serien von Gefäßen mit Handwerksem-
blemen. Z. B.: Bäcker: „Dämmä Wagen-
lehner" 1671 (Abb. 7), Faßbinder: „Chri-
stoph Reuter" 1679 (Abb. 8), Uhrmacher:
„Iohann Michael Bitsch [GRQISER OH-
MACfHERf" 1693 (im Liszt Ferenc Mu-
zeum, Sopron), Schuster: „johones Hort-
niyc" 1699 (Privatsammlung Budapest).
Für Geistliche und Klöster zu arbeiten war
den Meistern durch ihre „Ordnung" ver-
sagt gewesen. Nun gilt das Verbot nicht
mehr. Bela von Krisztinkovich konnte die
Zugehörigkeit einer Schüssel mit der Be-
schriftung „CSC 1696" zum Tafelgeschirr
des „Conventus Sanctae Catharinae" in
Nahacs feststellen. Dieses von der graf-
lichen Familie Erdödy gestiftete Service
schreibt er der Werkstatt des Ernmerich
Odler de Dejthe zu.
Ähnlich den für den Eigenbedarf bar jedes
Ornamentes gefertigten Stücken,jedoch
Kranzchen, IHS und Jahreszahl verse
sind jene Schüsseln, die für Bauernhä
bestimmt Waren. (Eine solche aus
Jahre 1694 in Wiener Privatbesitz.)
östlichen Marchfeld gab es um 1900 1
in vielen Häusern „Brüdergeschirf 3.
Um 1730 organisieren die Habanerme
von Groß Schützen (Nagylevard, h
Velke Levary, Slowakei, Abb. 11)
Absatz ihrer Produktion und eröl
einen Verkaufsladen: die „Firma".
Firmentafel des Unternehmens hat sicl
Kunstgewerbemuseum Budapest erha
Sie trägt die Jahreszahl 1732, das Mei
Zeichen der Hafner, eine Hgurale S
sowie die Aufschrift: „Kristus [l
DIE 23. JULI". Mit denselben M01
wie die Rahmung dieser Tafel vers
ist eine Schüssel mit Schneiderzeicher
dem Jahre 1731 (Abb. 11). Die Schüss
demgemäß in Groß Schützen entstand:
Das Jahr 1734 brachte das Ende
letzten Haushaben. Die letzten Aufrez
der Sekte wandern aus. Ihre Nachkor:
leben in den Vereinigten Staaten.
Nach 1734 geht die Habanerkunst ir
Volkskunst auf. Eine Spätform stellen
Metzgerkrüge dar, die offensichtlicl
mährisch-oberungarischen Grenzgebie
fertigt worden sind. Z. B.: „Martin P1
17079, oder ein ähnlicher in Wiener
sitz: „Martin Machalek" 1751. Von c
Gefäßtype scheinen die sogenannten
derösterreichischen Handwerkerkrügc
listisch abhängig zu sein, unter denei
mit dem Ochsenkopf, dem Metzg:
und mit Datierungen bis ins letzte
zehnt des 18. Jahrhunderts verst
Exemplare recht häufig sind (Städti
Museum Krems, Krahuletz-Muscum
genburg).