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Volltext: Alte und Moderne Kunst XII (1967 / Heft 91)

:honte die Städte der Slowakei vor den 
arhängnisvollen Folgen der Türkenkriege. 
nter den Flüchtlingen, die aus den geA 
hrdeten südlichen Gebieten in die sicheren 
Srdlich gelegenen Städte auswanderten, 
afanden sich auch viele Künstler und 
andwerker. So kam im ]ahre 1660 der 
roßwardeiner Petrus W. Kecskemeti nach 
aschau, WO er seit dieser Zeit als Gold- 
zhmied wirkte. Er war nicht nur ein 
[eister seines Handwerks, sondern auch 
n verdienstvolle: Schriftsteller, der in 
:inem Traktat über die Goldschmiede- 
anst der Nachwelt viele Wertvolle An- 
zben hinterließ. Sein handwerkliches 
Örmen und seinen Kunstsinn bezeugt ein 
rrgoldeter, gctriebener Traubenpokal aus 
s? 
dem Jahre 1664; er hat einen runden Fuß, 
der Buckelnodus ist mit Bügeln und der 
Deckel mit einem Nelkenstrauß Verziert 
(Abb. 3). 
Aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts 
stammt ein Pokal, dessen Cuppa mit ge- 
triebenen Maskarons geschmückt ist und 
der sich im Museum von Bartfeld (Bar- 
dejov) befindet (Abb. 6). Er ist ein Früh- 
werk des aus Kaschau gebürtigen Petrus 
Khurmesser, der im Jahre 1600 in seiner 
Vaterstadt Meister wurde. Schon im Jahre 
1605 ist er Hofgoldschmied des Herzogs 
von Guise in Lyon und drei Jahre später 
in der selben Stellung am Hofe König 
Heinrichs IV. in Paris. 
Ein beachtenswerter Goldschmied war 
auch der im 17. Jahrhundert in Schemnitz 
lebende Bartolomäus Weigl (1623-1700). 
Viele hervorragende Arbeiten zeigen ihn 
als vielseitigen Künstler, dessen schönste 
Werke reich dekorierte, mit Email ge- 
schmückte Prunkgefäße sind. Seine Deckel- 
kannen mit durchbrochenem Mantel, den 
Blumen und Ranken sowie Schmelzzierate 
schmücken, gehören zu den Gipfelleistun- 
gen seines Schaffens. Außer Bildern mit 
allegorischen Gestalten befinden sich am 
Fond und Becken dieser Kannen ovale 
Miniaturen, die malerische Szenen aus dem 
Bergwerksleben darstellen. Prunkvoll gea 
gossene Henkel und plastisch modellierte 
Knäufe vollenden den Eindruck (Abb. 9). 
Ebenfalls Schernnitzer Ursprungs ist eine 
Deckelkanne mit Widmung aus dem Jahre 
1687, ein Werk des Meisters Tobias Knoth. 
Die glatte vergoldete Oberfläche des Gea 
fäßes zeigt eine reiche Gravierung; orna- 
mentaler Dekor umfaßt das Wappen des 
Spenders und das ziselierte Bild des letzten 
Abendmahles (Abb. 5). 
Nach den eben erwähnten Beispielen und 
nach weiteren vorhandenen Denkmälern 
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