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Volltext: Alte und Moderne Kunst XII (1967 / Heft 91)

 
is Vogel 
kS SYMPOSION DER 
EINBILDHAUER 
ST. MARGARETHEN 
1mm des Süeinbruches in se. Margarelhen im Burgen- 
nd mn einer Gruppe von Plastiken aus dem Sympo- 
)n europäischer Bildhauer 
In dem großen Steinbruch. aus dem schon die 
Römer ihr Material für Carnuntum geholt haben, 
dessen Quadern das Massiv des Wiener Stephans- 
domes mittragen und van dem schließlich auch 
die Baumeister der Ringstraße ihre Steine bezogen, 
finden alljährlich eine Anzahl Bildhauer zu einem 
Symposien zusammen. Künstler aus den ver- 
schiedensten Ländern arbeiten im Angesicht der 
hohen Sandsteinwände. arbeiten auf dem Hügel. 
der unseren Blick weit ins Land und hinüber zum 
See schweifen läßt, wo Ahnung größerer Weiten, 
Anhauch unendlicher Räume ist. 
Die Landschaft und der Mensch! 
inmitten dieser machtvollen Arena, in einer vom 
Anhauch des Ostens erfüllten Atmosphäre. findet 
ein Austausch künstlerischer Ideen, Erfahrungen 
und Lebensansichten statt. lm Gegenüber mit den 
Arbeitern. mit der Landbevölkerung, mit dem 
Werkstoff und der Natur werden fruchtbare 
Bereicherungen gesucht. 
Die Idee ging von dem Burgenländer Karl Prantl 
aus, der 1958159 mit Dr. Friedrich Czagan und 
dem Bildhauer Heinrich Deutsch das Unternehmen 
begann. Es fand. nach zäher Arbeit. in aller Welt 
Resonanz. Ähnliche Arbeitskreise gibt es heute 
bereits in Deutschland. in Jugoslawien, in Polen. 
in der Tschechoslowakei, in Kanada, in Israel. in 
Japan und in den USA. Es ist. als hätte man darauf 
gewartet. daß einer ein Zeichen gibt, daß einer 
den Anfang macht. St. Margarethen war Zeichen, 
war Anfang. 
Es wird hier keinem ein Programm vorgeschrieben, 
und wir sehen immer wieder Arbeiten. die we- 
sentlich andere Züge zeigen als jene. die das 
Hauptkontingent bilden, doch gibt es ein Grund- 
thema. das von den die Idee immer aufs neue 
aktivierenden Kräften ausgespielt wird, Es ist die 
zeichenhafte Dokumentation unserer Zeit. Ein 
Zeugnis unseres Hierseins soll abgelegt werden. 
ein Zeugnis. das überdauert und vom mensch- 
lichen Zwiegespräch mit größeren Mächten - 
siehe die Schichtungen im Stein. die Muschel- 
funde. die Runen vormenschlicher Zeiten - 
kündet. 
Wir finden aber auch immer wieder Arbeiten. die 
innerhalb eines solchen Treffens entstanden sind. 
die sich an innerrnenschliche Bereiche wenden. 
Das kann an einer starken künstlerischen Eigs 
willigkeit liegen. die sich von keinem Konzt 
ablenken lüßt, es kann aber auch ein naives V1 
beigehen an den Grundgedanken der lnstituti 
sein. Letzteres scheint uns bei den Figuren l 
ltalieners Dina Paolini, der bei einem der erst 
Symposien mttarbeitete, und ebenso bei dem Slt 
des Tschechen Zdenek Palcr, der 1964 entstanc 
ist. der Fall zu sein. Anders verhält es sich I 
Andreas Urteil. der Kraft seiner lndividuali 
jeden ihm gestellten Rahmen sprengte. In dll 
Gruppe müßte man auch das Werk Josef P 
hofers. Rudolf Kedls, Hermann Walentas und l 
Engländers David Thompson rechnen. 
Es blieb aber nicht nur beim Anschlagen ein 
Themas, hier in St. Margarethen, es wurde ClL 
weitergearbeitet und das nicht nur an den Steini 
sondern auch an der Ausformung der Idee. Vv 
unten zwischen den Felswänden die Werkstüt 
von wo die Arbeiten an einen Aufstellungsi 
transportiert werden sollen, so werden oben ( 
dem Hügel, wo ebenfalls seit den letzten Jahr 
gearbeitet wird. die fertigen Skulpturen steh 
bleiben, einer großen Gedenkstütte gleich. W 
könnte den einfach geschichteten Blöcken r 
Israeli Masche Schwartz-Buky kultischen Geh 
und zeugenhafte Aussage absprechen? Ähnli 
wirkt auch die Fügung sich kreuzender Elemei 
des Polen Olgierd Truszynski. Auch Rolf Jörl 
aus der Bundesrepublik Deutschland gestaltet r 
ähnlichen Mitteln. Hat aber der Pole noch sei 
beiden kreuzenden Balken in die Senkrechte ett 
bis zur Hälfte der schwächeren Balken eingenul 
so schichtet Jörres, ähnlich wie Schwartz-Bul 
nur roh zugehauene Blöcke zusammen und tür 
sie aufeinander. Erreicht der Israeli mit sein 
schwer lastenden Massen etwas Wuchtiges. so c 
Deutsche mit zwei größeren Blöcken. die er ( 
zwei im Grundriß kleinere türmt, die wiec 
durch einen dritten, der sich zwischen ihn 
befindet, verbunden und getrennt werden, etw 
Hochstrebendes. Auch Erich Reischkes Stele 
zu beachten. Die wabenartige Patterung dies 
Skulptur gibt Signale, jener Funktion vergleichbr 
die die "Katzenaugen" im Straßenverkehr habe 
Barna von Sartory hat mit seinen schlüsselloc
	        
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