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Volltext: Alte und Moderne Kunst XII (1967 / Heft 92)

 
Engelscharen. Unger malte das alles als ein Fluten 
und malte es also "abstrakt", malte es in den 
kräftigsten, leuchtendsten Farben, „denn es be- 
deutet uns eine ewige Herrlichkeit". wie es an 
anderer Stelle in der Schrift über das neue Jeru- 
salem heißt. 
Unger hatte zwölf Felder zur Verfügung. In das 
obere Mittelteld setzte er die Quelle desvLichts in 
Erinnerung an die Stadt aus Gold, an ihr Zentrum. 
Van hier ausgehend, begann er die Stadt zu malen, 
die Stadt als Gesamtatmosphöre. als Gesamt- 
erscheinung. mit ihren Bögen, die sich hintere 
einander stufen, mit Chiffren oder Sigeln für die 
Architektur. Auch Erker, Fenster, Teile von Türmen 
werden angedeutet und verschwinden wieder. Zu 
den Türmen kommen andere Formen, die Tore, 
orangefarbene Formen, Tore, Architektur. 
Die Darstellung im ganzen Mittelfeld des Gesamt- 
mosaiks ist schräg komponiert. von unten nach 
oben, um nach oben hin auszuschwingen. Da ist 
manches wie Engelsflügel. oder wie ein mächtiger 
Wald. eine Landschaß. Architekturteile kehren 
wieder, ein blauer Turm, der goldne Zinnen hat, 
eine gelbe Mauer mit dunklen Zinnen, Bogen 
werden einfach darüber gezeichnet, die Dimen- 
sionen gemischt. Kleine und große Steine tinden 
Verwendung. das hilft. die Verschiedenartigkeit 
der Dimensionen unterscheiden. ln den zwei 
rechten Außenfeldern wird gleichsam der Berg 
6 Großer Ausschnitt der Mosaikwand am Altar 
Kirche zur Heiligen Familie „Das himmlische 
salem" 
dargestellt. auf den Johannes entrückt ist. Der 
verwandelt sich in einen Engel. Das Gold 
goldenen Flecken können die Köpfe der E 
bedeuten und ihre goldenen Füße. Sie sind 
das ganze Mosaik verstreut. echte Goldplätti 
Goldfolien. in das Glas eingeschmolzen. Gok 
Venedig. 
Die Felder links oben lassen vielleicht an den E 
des Lebens denken, an die Landschaft, in (lt 
steht. Landschaftliche Motive aus dem unterer 
des Mosaiks. kehren im linken oberen Teil wii 
In der unteren Partie der drei Hauptfelder 
schen dunkle, schattige Farben vor: das 
Jerusalem, auf dem sich das neue aufbaut. l 
unten finden sich gewissermaßen die Gru nd VTlCll 
Das Licht kommt von oben her. so wie die h 
lische Stadt in der Vision des Johannes 
oben herabschwebt. Die Komposition lüßt 
Beschauer, der sich in sie versenken möchte. 
assoziative Möglichkeiten offen, sie ist auf 
Weise unerschöpflich. Sie hat ein Geheimnis. 
Der letzte endgültige Entwurf wurde nich' 
einen Karton übertragen, sondern im Ma 
1 : 50 unmittelbar auf die große Flüche gebr 
Der Künstler legte das Mosaik selber, von eii 
wenigen Gehilfen. Arbeitern. unterstützt. Mit c" 
Methode folgte er den Meistern des Barocks. e 
Daniel Gran, einem Paul Troger. Die Frischi 
Werks spricht für ihn.
	        
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