Engelscharen. Unger malte das alles als ein Fluten
und malte es also "abstrakt", malte es in den
kräftigsten, leuchtendsten Farben, „denn es be-
deutet uns eine ewige Herrlichkeit". wie es an
anderer Stelle in der Schrift über das neue Jeru-
salem heißt.
Unger hatte zwölf Felder zur Verfügung. In das
obere Mittelteld setzte er die Quelle desvLichts in
Erinnerung an die Stadt aus Gold, an ihr Zentrum.
Van hier ausgehend, begann er die Stadt zu malen,
die Stadt als Gesamtatmosphöre. als Gesamt-
erscheinung. mit ihren Bögen, die sich hintere
einander stufen, mit Chiffren oder Sigeln für die
Architektur. Auch Erker, Fenster, Teile von Türmen
werden angedeutet und verschwinden wieder. Zu
den Türmen kommen andere Formen, die Tore,
orangefarbene Formen, Tore, Architektur.
Die Darstellung im ganzen Mittelfeld des Gesamt-
mosaiks ist schräg komponiert. von unten nach
oben, um nach oben hin auszuschwingen. Da ist
manches wie Engelsflügel. oder wie ein mächtiger
Wald. eine Landschaß. Architekturteile kehren
wieder, ein blauer Turm, der goldne Zinnen hat,
eine gelbe Mauer mit dunklen Zinnen, Bogen
werden einfach darüber gezeichnet, die Dimen-
sionen gemischt. Kleine und große Steine tinden
Verwendung. das hilft. die Verschiedenartigkeit
der Dimensionen unterscheiden. ln den zwei
rechten Außenfeldern wird gleichsam der Berg
6 Großer Ausschnitt der Mosaikwand am Altar
Kirche zur Heiligen Familie „Das himmlische
salem"
dargestellt. auf den Johannes entrückt ist. Der
verwandelt sich in einen Engel. Das Gold
goldenen Flecken können die Köpfe der E
bedeuten und ihre goldenen Füße. Sie sind
das ganze Mosaik verstreut. echte Goldplätti
Goldfolien. in das Glas eingeschmolzen. Gok
Venedig.
Die Felder links oben lassen vielleicht an den E
des Lebens denken, an die Landschaft, in (lt
steht. Landschaftliche Motive aus dem unterer
des Mosaiks. kehren im linken oberen Teil wii
In der unteren Partie der drei Hauptfelder
schen dunkle, schattige Farben vor: das
Jerusalem, auf dem sich das neue aufbaut. l
unten finden sich gewissermaßen die Gru nd VTlCll
Das Licht kommt von oben her. so wie die h
lische Stadt in der Vision des Johannes
oben herabschwebt. Die Komposition lüßt
Beschauer, der sich in sie versenken möchte.
assoziative Möglichkeiten offen, sie ist auf
Weise unerschöpflich. Sie hat ein Geheimnis.
Der letzte endgültige Entwurf wurde nich'
einen Karton übertragen, sondern im Ma
1 : 50 unmittelbar auf die große Flüche gebr
Der Künstler legte das Mosaik selber, von eii
wenigen Gehilfen. Arbeitern. unterstützt. Mit c"
Methode folgte er den Meistern des Barocks. e
Daniel Gran, einem Paul Troger. Die Frischi
Werks spricht für ihn.