"Zu Buchsbaum
LIGIÖSE KUNST
TUALISIERT.
IM WERK VON
NST DEGASPERI
Engagierte Kunst auf gesellschaftskritischer Ebene
ist gewöhnlich - so lehrt es zumindest die kunst-
hislorische Erfahrung seil Goya f ident mit einer
mehr oder weniger sozialrevolulionören Welts
anschauung. Am Falle Degasperi muß dieses
Faktum. ähnlich wie bei Georges Rouault. revi-
diert werden. ln vielem überraschend unkonven-
tionell, unternimmt es der gebürtige Meraner, von
extrem katholischer Sicht her. sehr scharfe, sehr
tiefgreifende Kritik an der modernen Gesellschaft
zu üben. Durch diese überraschende Kombination
vollzieht er aber zugleich ein Zweites: er schafft
eine zeilgemöße religiöse Kunst, wobei er
allen Inhalte mit neuen Bezügen erfülll. sie ClkTL
sierl oder besser gesagt, die immerwöhreride:
lose Akluulitül der Heiligen Schriflen des Alten
des Neuen Bundes unler Beweis stellt.
Seil 1963, als der dcimuls Iibjöhrige mi1 seil
Zyklus von Federzeichnungen zur Apokalypse
Evongelislenlohunnes erstmals vor die Öffentl
keil lraT, hcli rncln sich mit dieser ungewöhnlic
Sprache auseinunderzusetzen. Der Begriff "S;
che" bielel sich hier nicht von ungefähr an. E
Degusperi will mil seinen Arbeilen unserer l