1 Schloß Frcisaal, Preskoausdnnitt, Gruppe der Zechen
und Bxüdendnücn
Wer von der Festung Hohensalzburg nach
Süden gegen das Gebirge schaut, dem fällt
am Beginn der Hellbrunner Allee ein
kleines Wasserschlößchen auf, zu dem sich
ein Feldweg in leichtem Bogen durch die
Wiesen zieht. Dieser kleine Ansitz und auch
der Feldweg Waren durch Jahrhunderte auf
eigenartige Weise mit der Geschichte Salz-
burgs und seiner Erzbischöfe verbunden.
Es ist das Schlößchen Freisaal, Anfang
unseres Jahrhunderts wenig glücklich re-
stauriert und ausgebaut, heute von Privat-
leuten bewohnt, das aber im zweiten Stock
noch einen Saal birgt, dessen Freskenaus-
stattung kulturhistorisch und künstlerisch
von großem Interesse ist.
Der fast quadratische Raum 7 er hat an
die 80 m1 - nimmt die ganze Breite des
Haupttraktes ein. Nach drei Seiten öffnen
sich die Fenster und geben den Blick aufs
Gebirge, auf Festung und Nonnberg frei.
Die schwere Balkendecke mit mächtigen)
Unterzug kann dem Raum seine Helligkeit
und Größe nicht nehmen, aber das Wesem
liche des Raumcindtuckes ist die Malere
die alle Wandliächen, einschließlich dc
Fenstergewände bedeckt und unter der
großen Deckenbalken die Datierung -
1558 w gibt.
Zur Zeit wird im Auftrag des DenkmaÄ
amtes daran gearbeitet, die argen Spure
zweier unsachgemäßer Restaurierungen z
beseitigen und nach Möglichkeit den alte
Zustand und ursprünglichen Eindruck her
zustellen.
Von den Fenstetpfeilern bücken fast über
lebensgroße Frauengestalten in den Raur
hinein, die Fensternischen sind von reicher
Groteskenwerk erfüllt. Die großen Fläche
der Tür- und Südwand jedoch, in halbe
Höhe geteilt, zeigen unten große Medail
lons mit Szenen in Grisajlle, flankiert v0
mächtigen Fabelwesen, im oberen Streife
aber zieht sich ein langer Festzug dahir
dessen Bedeutung ohne die Kenntnis Salz
burger Geschichte und der Funktion Fre:
saals nicht zu bestimmen ist.