Die Tonigkeit der schwarzweißen Radierungen
Nowaks ergibt sich aus der reichen Skala von
Valeurs, die vom Weiß des Papiers. auf dem ge-
druckt wird, bis zur satten Tiefe des nicht abge-
grateten Kaltnadelstrichs reichen. Wenn Nowak
aber Farbradierungen schafft, hat er wieder seine
eigene Methode. um sie auf relativ unorthodoxe
Weise zu realisieren. Er druckt die geützte Zeich-
nung negativ, indem er nicht die Vertiefungen
der Platte einfürbt, sondern ihre Oberfläche ein-
walzt. Die Zeichnung erscheint dann weiß. Die
kolaristische Bereicherung der Platte erfolgt durch
ihr Eintärben in verschiedenen Tönungen, wobei
Farbe für Farbe in verschiedener Zurichtung von
ein- und derselben Platte gedruckt wird. Die
Feinheit der auf solche Weise von malerischen
Werten umgebenen Zeichnung kann nur durch
die Ätzung erreicht werden.
Nowak beschränkt sich in seinen Radierungen
meist auf kleine und mittlere Formate. die er wie
ein Ziseleur so lange bearbeiten kann. bis die
ineinander überlaufenden Spuren der Bearbeitung
einen dichten und reichen Zusammenhalt ergeben.
Er scheut die einer liebevollen Bereicherung der
Platte vielfach im Weg stehenden. heute so be-
liebten Riesenformate, weil er weiß, daß nicht
sie es sind, die einem gelungenen Werk seinen
Reiz verleihen. Nowak weiß sich zu bescheiden
und zieht aus solcher Selbstbeschränkung jene
Kräfte. die in seinen Arbeiten zum Ausdruck
kommen.
wlßknä.
Begrüßung. Aqualinfa und Vernis Mou. 195a. 24.8x
24.3 cm
Am Druhlzuun. Radierung. Aquulinlu und Kqllnadel.
1962-1966. 2a x 22.5 cm
Spießbrüder. Radierung und Aquuiinlu. 19a. 15x 32cm
Die Eingemuuerlen. Radierung, Vernis Mcu und Kalt-
ncdel.1967. Z5 X 31 cm