MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XII (1967 / Heft 93)

Ü i 'A [I E 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
.,Das grenzenlose Unheil. welches die schlechte 
Massenproduktion einerseits, die gedcinkenlose 
Nachahmung alter Stile anderseits auf kunst- 
gewerblichem Gebiete verursacht hat, durchdringt 
als Riesenstrom die ganze Welt," Josef Hoffmann, 
einer der ganz großen österreichischen Architekten 
und Entwerfer dieses Jahrhunderts (er starb hoch- 
betagt am 7. Mai 1956 in Wien), schrieb diesen 
Satz, der bis heute nichts von seiner Gültigkeit 
eingebüßt hat, im Jahre 1905 fur den ersten Katalog 
der Wiener Werkstätte, die 1903 als „Produktive 
Gemeinschaft von Kunsthandwerkern in Wien" 
gegrundet worden war und bis zu ihrer Auflösung 
im Jahre 1932 Eigenart und Renommee öster- 
reichischen Kunsthandwerks in die Welt hinaus- 
trug Begriffe wie erlesener Geschmack, solides 
Handwerk und schöpferische Farmfindung waren 
Jahrzehnte hindurch mit Namen und Ansehen der 
Wiener Werkstatte im lne und Ausland aufs engste 
verknupft. 
Die vom Bundesministerium f'ur Unterricht im 
Rahmen der Wiener Festwachen veranstaltete Aus? 
stellung „Die Wiener Werkstätte e- Modernes 
Kunsthandwerk von 1903 bis 1932" im Museum 
fur angewandte Kunst (sie dauert bis 20. August 
1967) war daher mehr als adäquate Präsentation 
einer glanzvollen, wenn auch im einzelnen sehr 
unterschiedlichen Epoche auf einem allgemein viel 
zuwenig beachteten Sektorkunstlerischen Schaffens 
sondern zugleich auch ein längst notwendiger und 
falligcr Schritt, sich in entsprechender Weise der 
iungsten Vergangenheit zu erinnern, zu dokumen- 
tieren und zu informieren. 
Die 563 Katalognummern mit insgesamt mehr als 
600 Exponaten umfassende Schau im Stubenring- 
Museum, das mit der Wiener Werkstätte immer 
schon eng verbunden war und sich fur sie mannige 
fach einsetzte, wurde von Dr. Wilhelm Mrazek 
zusammengestellt und wissenschaftlich bearbeitet. 
Ministerialrat Dr. Adele Kaindl unterstutzte das 
Proiekt noch entscheidend wöhrend der letzten 
Jahre ihrer Amtszeit. Die innenarchitektonische 
Gestaltung besorgte in bewährter Weise Professor
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.