anspielen, darstellen. Es wird also dieser
Hauptteil des Bildes in heiterer und zugleich
prunkvoller Weise arrangiert, während die
Gruppe im Vordergrund, welche das Ernste
und Tragische andeutet, in einfachen großen
Linien und tiefen stimmungsvollen Farb-
tönen zur Geltung gebracht wird und so
der Kontrast zwischen ,emst( und ,heiter'
markant hervortritt. Das Hauptbild wird,
wie ersichtlich, von einer reichen Bordüre
umrahmt. Diese Bordüre schließt sich im
Stile dem des ganzen Theaters an und wird
durch kleinere Bilder unterbrochen, der
dadurch entstehende Zwischenraum durch
reiche Ornamentierung ausgefüllt. Diese
kleinen Bilder sind in den Farben so
berechnet, daß sie das Hauptbild nicht
beeinträchtigen, sondern im Verein mit der
Bordüre den ganzen Vorhang in jeder Weise
interessant machen sollen. Als Motiv für
diese Bilder sind zu beiden Seiten Allegorien
des Tanzes, in den unteren Ecken zwei
KinderFiguren, welche in drastischer Weise
das Hauptmotiv ergänzen. Das Bild unten
in der Mitte stellt Embleme der Musik und
Schauspielkunst dar. Es liegt in der Natur
der Sache, daß diese Skizze einer großen
Durchbildung in jeder Beziehung unter-
worfen ist, weshalb dieselbe nur den
künstlerischen Gesamteindruck geben kann
und das Detail nicht in Betracht kommt. . ."
Zum Schluß des Briefes entschuldigen sich
die beiden Maler, daß sie die Höhe der
Ausgaben für Material, Modelle, Kostüme
usw. sowie das Ausmaß der Arbeit im
Vorhinein nicht richtig abgeschätzt haben
und verlangen eine Erhöhung des Honorars
auf 1800 Gulden sowie eine Verlängerung
des Termines bis zum 15. Juli 1883. Gleich-
zeitig (lLDezember 1882) sandten auch
die Architekten Fellner und Helmer ein
Schreiben an das Baukomitee in Reichen-
berg und sprachen sich für die Annahme
des Vorhangentwurfes mit unbedeutenden
Änderungen aus. Mitte januar entschied
sich die Stadtvertretung, den Entwurf anzu-
nehmen, und ging auch auf die neuen Be-
dingungen der Maler ein, erhöhte das