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Petri Stuhlfeier irn Januar 1666641 wird ein
Glasfenster mit gemalter Taube als Provi-
sorium in das Oval der Glorie eingesetzt.
Arcliivalien zum Glasfenster: (15. Juli),
Ausgabe des Eisens für den Fensterrahmen
(B 275). 7 (September) Luigi Bcrnini be-
glaubigt eine Zahlungsanweisung für den
Glaser (B 190). 7 (17. September), Lie-
ferung von Blei für die Fixierung der Glas-
scheiben (B 321). 7 (8. Oktober), Glaser-
rechnung (B 219).
1666 (8. Januar), Vergoldung der Eisen-
stangen (B 360). i Im Januar Zahlung an
den Dekorationsmaler Johann Paul Schor
aus Tirnl (Gianpaolo Tcdescn) für die Be-
malung des Fensters mit der Taube und den
Kranz von Seraphimköpfen (B 191).
(16. Januar) Enthüllung der Cathedra zum
Feste „Petri Stuhlfeier" 07.
ARGUMENTE DER NOTWENDIG-
REIT EINES PROVISORIUMS
Aus diesem Ablauf der XVerksgeschichte las-
sen sich eine Reihe vonArgumenten ablesen,
welche die Notwendigkeit eines Proviso-
riums begründen.
Als im Jahre 1656 die Sacra Congregazione
das Werk beschloß, ahnte man nicht die
überaus lange Dauer und die enormen
Kosten des Vorhabens. „Quanto citius" -
sobald wie möglich, so lautete der Auftrag
Papst Alexanders V11. 6". - Dabei Waren
infolge der Ausführung der riesigen Statuen
in Bronzeguß bedeutende technische Schwie-
rigkeiten zu überwinden. Allein die Anfer-
tigung der Gußrnodelle und die technischen
Vorbereitungen nahmen drei volle Jahre in
Anspruch.
Es muß ein schwerer Schlag für den Künst-
ler gewesen sein, als er nach drei Jahren
Arbeit bei der Probeaufstellung der Guß-
mndelle 1660 erkennen rnußte, daß sein
Werk in der Weite des Raumes von St. Peter
zu klein erschien. Das wichtigtuerische
Auftreten des Malers Andrea Sacchi und
dessen Kritik traf ihn um so schwerer, als
er selbst diese schmerzliche Erkenntnis
schon gewonnen hatte. Nun mußte in fieber-
hafter Eile an neuen, noch größeren Statuen
gearbeitet werden. Bei der Verrechnung die-
ser Arbeiten sucht er vor dem Oeconnmus
den Umfang des peinlichen Finanziellen
Verlustes zu verschleiern. Schon Battaglia
hat darauf hingewiesen, wie die Arbeits-
kosten der neuen Modelle und der Guß der
nicht verwendbaren Engel teilweise durch
Strecken anderer Arbeitsbelege kompensiert
worden sind 69. Bernini mußte nun erst nach
-vIl' 1' -- r rx
ANMERKUNGEN GSM
"J lm November und Dezember
1663 (B 162. 163) arbeiten
Sassi und Morclli noch "nelli
rnudelli di stucchci . . . per il
fenimentix . Damals wur-
den alxn ans einend erst
Mixdelle für die Gloric ge-
macht (auch am Modell des
Smlilcs in Detroit sind die
beiden Engel 2115 Stuck ange-
Tugt). Morclli hat also ver-
mutlich vorerst an einem
(lußmodell der Glorie gear-
be ' das am Grundcn der
zr parnis ins Stuck be-
srnn . Auch dic Gloric sollte
gegossen werden, wie sechs in
der Gloria festgestellt: Bronze-
enge] beweisen. Die endgu .
Kigc Gluric h kehr daher wohl
aus Cirl' rbindung von
fertigen r, und nicht gu-
gosscncn (nlßmudelltn aus
Sruc Erst 1665 heißt es in den
"liste" der Fahrica eindeutig
nper lavnrarr nelli stucchi della
cathedra" ohne den Ausdruck
(u 17a, 177).
Dieser i: n: Hinweis in den
Dokunienn-n der Fabrica auf
das Fenster ein volles Jahr
vnr anssr-n Anfertigung und
Verglasung - ist wichtig:
Htela qundrcno per il Cinesrro-
me nel rnezzn dclla catledra."
Auch fur die Glorie selbst
wurde solches Bilderleinen
ausgegeben: Am 9. Oktober
1064: "tela qundrello per farc
telari per ii modelli de] splen-
dore della Culltdla." (13 334) -
Es wurden also fur den gesa
lrn Sxrahlcnkranz leineube-
spannte Bilderrahmen ange-
fcnigr, um darauf zu stuk-
kicren. Dies könnte bedeuten.
daß auch Fur das Fenster ein
lCÜHCHlJUSPJHIRIJK Rahmen an-