anstaltete die Galerie im Griechenbeisl
eine Ausstellung englischer Malerei der
Gegenwart. Die aufschlußreiche Ex-
position umfalite Werke von 14 Künst-
lern der jüngeren Generation, von
denen einige auch als Graphiker in
Erscheinung treten. Sie konnte als
knapper, in einzelnen Phasen durchaus
repräsentativer Querschnitt durch das
Schaffen jener Jahrgänge angesehen
werden. die das Bild der zeitgenössi-
schen englischen Kunst in vorderster
Linie mitbestimmen. (Dies bezieht sich
freilich nicht immer auch auf die
Qualität.)
Die englische Malerei und Graphik
weist seit rund fünf Jahren starke
Parallelen zur Kunstentwicklung in den
USA auf. Neben Hard Edge und Geo-
metrischer Abstraktion entdeckt man
hier wie dort Varianten der Pop-Art
und einer mehr oder minder neuen
Gegenständlichkelt, eines mitunter frap-
pierenden, harten Realismus, der aller-
dings gelegentlich auch humoristische
Züge aufweist.
Was ein Brian Fielding. Alan Green,
David l-lockney, Tess laray. Stanley
Peskett und Marc Vaux 7 um nur
einige Namen zu nennen - im Grie-
chenbeisl zu Preisen zwischen 720.7
und 21.000.7 Schilling an den öster-
reichischen Sammler bringen wollten.
verdiente insgesamt Aufmerksamkeit
und kritisches Interesse (Abb. 477).
GALERIE STUBENBASTEI
Egon Haug
Die im Zeitraum von 1954 bis heute
entstandenen Ölbilder und Aquarelle
Egon Haugs nehmen - in ähnlicher
Weise wie manches andere (Euvre
abstrakter Malerei 7 innerhalb der
Wiener Kunstszene eine typische Außen-
seiterposition ein. Dafur ist freilich nicht
nur die beinahe generelle Abneigung
des Österreichers gegenüber dem aus-
schlaggebend, was man in der üblichen
Terminologie als abstrakte Kunst be-
zeichnet, sondern gewill auch die
verhaltene. reine. den Geist heraus-
fordernde Malart. der sich Haug be-
dient. Die weder modischen noch sonst
irgendwie opportunistischen Bilder des
1923 in der Slowakei geborenen
Künstlers belegen eine folgerichtige
Entwicklung. die vom deutschen Ex-
MUSEUMSWOCHE IN DER
BUNDESREPUBLIK
Veranstaltet vom Deutschen Nationalkomitee
der ICOM und des Deutschen Museumsbun-
des fand im Oktober 1967 in Deutschland die
il. Internationale Musourriskizmpizgns statt.
„zu wenige Bürger unseres Landes messen
dem Museum die Bedeutung zu. dio itim
unserer Meinung nach dis sommiung kul-
tureller Güter und ois ori der Bildung und
Erziehung für die rriodrrno Gesellschaft
zukommt. Immer noch ist .rnusccil' ein
Synonym rur .verstaub!' und .altmadisch"'.
tiioii es in dem Rundschreiben des Deutschen
Nationolkamitees der icoM. ouroti die
Musclirrtswoche, die vom 30. September bis
a. Oktober veranstaltet wurde, sollte (lUFClt
konzentrierte Aktionen unter dem Motto
.,lm Musdum spiegelt sirti dio Welt" die
Aufmerksamkeit der ortontiistikoii ctuf das
Museum und seine Arbeit gelenkt werden.
SCHWEDISCHE KUNST DES
20. JAHRHUNDERTS
Eine neue schwedische Wanderaus-
stellung für die Bundesrepublik Deutsch-
land
Eine vom Göteborger Kunstmuseum zusam-
mengestellte Ausstellung "Schwedische Kunst
des 20. Jahrhunderts". dlE im August und
September d.J. im Wilhclm-Lchrnbruck-
Museum der Stadt Duisburg gezeigt wurde.
um sodann verschiedene Städte in der
52
pressionismus (Rohlfs, Nolde) maß-
gebende lmpulse bezog, um später 7
davon ausgehend und darauf auf-
bauend 7 zu immer konsequenterer
Abstraktion im Sinne wesensgemäßer
Verdichtung und größerer Intensität zu
gelangen. Eine Einzelausstellung Egon
Haugs in der Galerie auf der Stuben-
bastei gab anhand von 20 Bildern und
Aquarellen darüber sehr genau Auf-
schlaft.
Die Farbskala. der sich der Künstler
heute in mannigfactien Abstufungen und
subtilen bis kräftig groben Mischungen
bedient. ist ebenso breit wie die Emp-
findungs- und Assozlationsntöglichkeiten
itn Betrachter, der von diesen Arbeiten
sehr unrritttelbar angesprochen wird.
Was sich grundsätzlich und unabhängig
von individuellen Verschiebungen und
Akzenten von so verschiedenartigen
CEuvres wie denen von Emil Schumacher
(den t-laug sehr schätzt), Sam Francis,
Antonio Tapies und Marc Tobey sagen
läßt (diese Liste kann beliebig erweitert
werden und zielt nicht auf äußerliche
Vergleiche ab), gilt auch von den
Bildern Egon Haugs: sie sind in dem
Maße "richtig", als sie für den Künst-
ler 7 und damit auch für das Publi-
kum 7 innerer Notwendigkeit ent-
sprechen. Kunst ist für beide - für
den Maler und Betrachter 7 zu aller-
erst Erkenntnis. Provokation des Neuen
und Provokation durch das Neue.
Ein zweiter Punkt ist die Frage der
künstlerischen Umsetzung, der Qualität.
Es geht hier um die vielzitierte Adäquanz
von Form und Inhalt (was immer man
auch unter Inhalt versteht). um eine
Untersuchung und kritische Analyse der
einzelnen Bildelernente und Faktoren.
wie Farbe, Struktur. formale Spannung.
Rhythmus sowie sämtlicher daraus re-
sultierender, auch über das Materielle
hinausgehender Relationen. Die herben,
doch einer intensiven, mitunter fast
monochramen Farbigkeit gehorchen-
den, großzügigen und sehr freien Bilder
Haugs besitzen 7 ohne deswegen
Unterschiedlichkeiten in Abrede stellen
zu wollen 7 jene Qualität und ver-
raten jene Einstellung. die man als
verbindlich bezeichnen kann. Malerei.
die diesen Kriterien entspricht, sollte
unserer Aufmerksamkeit gewif} sein
(Abb. 8).
Peter Baum
Deutschen Bundesrepublik anzulaufen. wiii
wichtige Aspekte der ichwediiCheh Kunst
ssit 1900 aufzeigen.
Den Auttokt der Ausstellung IJlldErt Werke
dreter Pioniord des Moderntsrvius: Carl
Fredrick t-lill, Ernst Josephson und August
Strindberg. Die spätere Entwicklung wird
durch den Gauguin-Schüler Agueli und den
Cezcinne-Bewunderer Kdri lsaksson be-
leuchtet.
Isaac Grunewald, sigrid Hjerten-Grünewald
und Nils von Dardel bilden jene Gruppe
junger Kunstior. die in Schweden dem
Expressionismus zurn Siege verhalf.
Außerdem begegnet rrion in der Ausstellung
auch schwedischen Hauptwerken der Naiven
und de abstrakten Expressionismus (Her-
warth Walden, .,Sturm". Gosta Adridn.
Nilsson).
Der Ende der zwanziger Jahre und in den
dreißiger Jahren an der schwedischen West-
kiisio entwickelte Farbexpressionismus lyrisch-
rorrioiiiissiior Progung (Sandels, Kylberg,
Schtöler) und auch der in der heimischen
Volkskunst verwurzelte Primitivismus (Bror
Hjorth) sind ebenso vertreten,
Das Hauptgewicht der Ausstellung aber liegt
auf der atleren Kunst, und dte rneisten Ex-
ponate entstammen dem Göteborger Kunst-
museum, doch haben durti das National-
museurn. dos Moderne Museum und das
Nordische Museum in Stockholm sowie die
Museen in Malmb und Norrkdpirig rnoii-
geblichen Anteil dm Gelingen der Aus-
Stellung.
Auswahl und Konzeption tdgori in den Han-
den des Direktors des Goteborgcr Kunst-
rnuseums, Herrn Prof. Dr. Alfred Weslholrn.
156 Werke von 27 Künstlern Zeigt did Kol-
lektion, die in Verbindung mit dem Deutschen
Kunstrot gezeigt wird.
c-sosn i. J i.is,iis .
NEUES UND INTERESSANTES AUS
DER INTERNATIONALEN KUNST-
WELT
Die dem Verein progressiver deutscher
Kunsthändler angehörige Galerie Tha-
mas. München. zeigte im Oktober
"Atemobjekte" von Günther Weseler.
Die vom Österreicher Wieland Schmied
geleitete Kenner-Gesellschaft Hannover
veranstaltete eine umfassende Auguste-
Herbin-Ausstellung.
Gemeinsam mit der Wiener Galerie
Autodidakt zeigte die Albert Dorne
Gallery Amsterdam eine Ausstellung
von 37 Bildern der drei österreichischen
Nalven Siegfried Kratochwil. Franz
Spielbichler und Otto Tham. Das von
der Famous Artists Schools und der
Albert Dorne Gallery gegründete Mu-
seum europüischer naiver Malerei hat
von jedem der drei ausstellenden öster-
reichischen Künstler zwei Bilder er-
worben.
Der Wiener Bildhauer Rudolf Kedl und
der Kärntner Maler Glselbert Hoke
zeigten ihre neuesten Werke in der
Galerie Prisma in Kopenhagen.
Der Wiener Curt Cotirad Loew erhielt
vom Kroatischen Künstlerverband die
Einladung zu einer Ausstellung in der
Zagreber Galerie ,.Uluh" (2,715. Ok-
tober).
Eine aufschlußreiche Exposition unter
dem programmatischen Titel "Ratio-
nale Ästhetik intuitives Empfinden"
stellte die Galerie Heide Hildebrand,
Klagenfurt. für das diesjährige Euro-
päische Forum Alpbcich zusammen. Die
verdienstvolle, neuesten Tendenzen in
der bildenden Kunst der Gegenwart
gewidmete Ausstellung konfrontierte
u. a. mit Arbeiten von Marc Adrian,
Bonies. Bruno Demattio, Herbert Distel,
Kumiko lmanaka. Ferdinand Kriwet
(Sehtexte), Helga Philipp, Ect Sommer,
Motonao Takasaki und Herman de
Vries. Peter Baum
NEUE EDITIONEN
In der von Kristian Sotrtffer betreuten
Schroll-Presse erschienen in den letzten
Monaten druckgraphische Blätter von
Arnulf Rainer, Ernst Steiner, Adolf
Frohner, Erich Brauer, Fred Nowak,
Morio Decleva, Hans Krenn, Rudolf
Hradil. Hans Fronius und Rudolf
Schönwald. Die Preise der in Auf-
lagen von zumeist 80 Exemplaren
herausgegebenen, handsignierten und
numerierten Blätter liegen zwischen
390,7 und 520.7 Schilling (Abb. 9, 10).
In der Galerie auf der Stubenbastei
erschien die EDITION 67. Dieses
Graphikabonnement (Preis S 900.7
für sechs auf Bütten gedruckte Graphi-
ken in Auflagen von 50 Exemplaren)
umfaßt heuer Arbeiten von Hans
Staudacher. Günther Kraus. Ludwig
Merwart. Feri Zotter, Arnulf Rainer
und Johannes Wanke (Abb. 11. 12).
Von derselben Galerie wurden auch
zwei preisgünstige Mappenwerke her-
ausgebracht. Walter Prankl zeichnete
12 Metallographien zum Thema .,Otto
Wagner 7 seine Verkehrsbauten und
der Wiener Naschmarkt" (Auflage der
mit einem umfangreichen Textteil aus-
gestatteten Mappe: 100 Exemplare:
Preis S 360.-). der Linzer Graphiker
Anton Watzl beschäftigte sich in 5 Ra-
dierungen mit dem Thema .,Zwerge-
VariationenausdemSalzburgei-Zwergl-
garten". Zu diesem Werk (Auflage nur
30 Stück; Preis S 360.7) verfaßte
Prof Dr. Justus Schmidt den einfüh-
renden Text (Abb, 13). Peter Baum