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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIII (1968 / Heft 96)

 
   
 
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Pavle Vasiö 
DER AUSBAU 
VON BELGRAD 
ZUR BAROCKZEIT 
Mit dem Sieg der Österreicher und der 
Einnahme von Belgrad hatten sich die 
Bedingungen für eine neue Entwicklung 
von Kultur und Kunst in westlichem Geist 
ergeben. Es wurde sofort mit dem Ausbau 
von Belgrad begonnen, und im Laufe der 
zwanzig Jahre, die die Österreichische Herr- 
schaft in Belgrad andauerte, veränderte die 
Stadt in hohem Maße ihr Aussehen. Dank 
einzelnen bewahrten Plänen und Skizzen 
Wie auch Archivforschungen unserer Ge- 
schichtsschreiber läßt sich die Entwicklung 
Belgrads, die in der Kulturgeschichte 
Serbiens ein Kapitel für sich bildet, ver- 
folgen. Auch die Serben selbst trugen in 
bescheidenem Maße zum Stande der Dinge 
bei, da sie an den Kämpfen um Belgrad im 
Jahre 1717 teilhatten. Dies ist aus den ein- 
zelnen Karten ersichtlich, in welchen die 
Aufstellung der Truppen Prinz Eugens von 
Savoyen rund um Belgrad festgehalten ist. 
Dank der Arbeit einer größeren Zahl von 
Forschern konnte der Ausbau des barocken 
Belgrad in ziemlichem Maße klargestellt 
Werden. Als erster befaßte sich mit dieser 
Architektur F. Kanitz, der etliche inter- 
essante, wenn auch nicht restlos über- 
zeugende Voraussetzungen vortrugl. Von 
den serbischen Geschichtsforschern be- 
faßten sich mit der Vergangenheit Belgrads 
Mihajlo Valtroviö, Dragoljub Pavlovie und 
insbesondere Todor Stefanovic Vilovsky, 
dem für die Aufhellung der Periode von 
1717 bis 1739 besondere Verdienste zu- 
kommen Z, ferner Kosta Protic 3, Radoslav 
Grujie4 und schließlich Dusan Popovic, der 
gleichfalls einen soliden Beitrag zur Ge- 
schichte von Belgrad im 18. Jahrhundert 
lieferte, indem er nicht nur das deutsche, 
sondern auch das serbische Belgrad mit 
dem vielfältigem Leben der verschiedenen, 
damals eine gewisse Rolle spielenden 
Schichten der serbischen Gesellschaft be- 
leuchtete5. Den Ergebnissen dieser ver- 
dienten Forscher möchte ich noch einige 
Einzelheiten hinzufügen, die für die Ge- 
schichte Belgrads und die Kenntnis der 
Physiognomie der Stadt zur Zeit des 
Barocks aufschlußreich sein können.
	        
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