11
4.. an
7- vwm"? -.._ 7-.- VQIIP.' . _ . .7 -'
".1.- v Ä! -- nun"..-
01m 5m
19m
2}0m
FAABHÄ ÜÄCAAA
1450
AEOPVIILIHA EOHHA 0.
schöne Verhältnisse. Ihre Dccorirung ist
gleichzeitig edel und reich, aber ohne jede
Überladung. Nach dem Hofe, welchen
leider angehäufter Unrath bis zur Höhe
des ersten Stockwcrkes bedeckt, gingen
einst Arkaden, auf welchen weitgeölfnete
Gallerie ruhten. Der schöne Bau wäre
wohl der Erhaltung werthgewesen" 31. Hin-
gegen hat K. Protiö bewiesen, daß es sich
hier nicht um das Palais des Prinzen Eugen
handelte, der sich auch nach der Eroberung
von Belgrad überhaupt nicht hier aufge-
halten hatte 32. Kanitz brachte dieses Palais
mit den Palais des Prinzen Eugen in Wien
und deren Architekt Lukas von Hildebrandt
(1668-1745) in Verbindung, doch kann
fürs erste kaum etwas über seinen Erbauer
gesagt werden, obwohl gewisse Eigen-
heiten des Srils angeführt werden können.
Nach Kanitzs Skizze war die Ostseitc am
dekorativsten. Erdgeschoß und Etage waren
mittels Pilaster kalorxalen Stils verbunden,
und in den Zwischenräumen befanden sich
Fenster und von halbkreisförmigen Relief-
bögen gekrönte Bifore. Diese Konstruk-
tionsart tritt an den Wiener Palais, erbaut
von L. Hildebrandt und Fischer von Erlach,
nicht in Erscheinung. Kein einziges dieser
Palais besitzt solche Bogenpaare, die einiger-
maßen an Elemente des byzantinischen
Baustils gemahnen. Vielleicht hatte sich
dieser Baumeister von den Elementen der
heimischen Architektur inspirieren lassen,
die zu sehen er in den serbischen Klöstern
Gelegenheit hatte, und sie in seinen Ent-
Wurf aufgenommen. Auf der Skizze Kanitzs
sind diese Elemente klar erkennbar, ebenso
auch die einfachere Fassade an der Süd-
und Nordfront. Spart jedoch lieferte den
Grundriß des Palais: er hatte die Form eines
Tmpezes, die Schmalseite gegen Osten
gerichtet und gegen Westen hin weit
geöffnet in Form eines offenen Parallelo-
gramms. R. Dedinac hat in seinen Plan
von Belgrad von 1815-1830 die Pirineana
mit ähnlichem Grundriß in Form eines
Rechteckes eingezeichnet, links von der
heutigen Dusanova-Straße, unmittelbar am
Ausläufer des Kalemegdans 33.
An Details der Pirinäana sind die riesigen
Kaserne in der Niedercn Festung der Stadt Belgrad.
Museum der Stadt Belgrad
Llngsfrom dvr Kaserne in der Nicdcrcn Festung der
Sud: Belgrad. Gezeichnet von Axch. Vnjislav Matiö
lnncnansicht der Schmalsciie a" Kzsemc in u" Nicderen
Festung der Sud! Belgrad. Gezeichnet von Arch.
Vojislav Matib
Haus zum „Schwarzen Adler". Auf- und Grundxiß
snwie Detailzcichnungen von Arch. Dobroslav Pavloviä
ANMERKUNGEN 31735
31 F. Kanitz, Serbien. 457.
11 Pnuit, op. cit.
33 S. Serbicnreisc junkim Vujibs, Erstes Buch, Belgrad 1901;
Plan von Belgrad von 1815 bis 1830 (Beilage).
34 {glhann Bernhard Fischer von Erlach-Aussrcllung Graz-
icn-Salzburg - 1956157, 156, 180, 56. - Vilovsky
und ihm gemäß auch Popovid stellen das Palais des Kom-
mandanten als Bau mit Erdgeschoß und Etage dar, während
Kanitz zwci Etagen erwähnt. lm Erdgrschoß befanden
sich die Ndx-nrilume - Küthw, Kammcln, Zimmcr
liir Gcsinde und Wache. in der Etage die Räume für
festliche Empßngc und 24 Zimmer an den Komman-
dantcn und seine nähen Begleitung. Popnvit, Belgrad
vnr 2m jahnzn. 52.
35 Laut Vilovsky befand sich eine Uhr auch auf dem Magi-
srrarsgebäud: und auf der katholischen Kathedrale (dem
Dom). von wo sie im Jahr 1739 nach Petrowaradin über-
tragen )wurdc (Belgrad unter der Regierung Kaiser Karls
Vl., 63 .