.ollte mir noch möglich oder nur
it sein. eine Vorstellung davon zu
t wie sich der lange freundschaft-
Umgang mit seinem Landsmann
trt Boeckl abgespielt hat. aber das
wie vieles andere, ein Kapitel für
eine bloße Umschreibung wurde
schon zu weit führen.
ich zurückdenke: mit Clemen-
1h war man fast immer auf der
t, fast immer unter Menschen, wie
h überall zusammenfinden, und
ailde ich mir ein. mit ihm immer
gewesen zu sein. Dieser Eindruck
e geistige Spiegelung. Wenn ich
n denke, ist es immer dasselbe.
he ihn einsam vor einem weiten
stehen. darin eine lange, leere
t sich fern verliert; sie verschwin-
nter einem Waldberg. der Feld
timmel trennt. Eine Wasserbucht
Ytli einer Wiese ohne erkennbare
e zusammen. Auf einem Berge
'auen Ruinen eines Schlosses. an
Waldrand ein einzelnes Haus.
se Formen knorriger Büume und
:her Wolken sind Remtntszenzen
dler.
Eindruck des Alleinseins mit
tntschitsch. dieses wie von ihrn
geschaffene Erinnerungsbild. ver-
sich, unter anderem, auch seiner
tgeexemplarischvereinfachenden
aphie, seiner Schule des Sehens
eichnens, die das Vielzuviele und
üssige energisch beiseite räumt.
i ihn s'ets tabula rasa machen und
tfachsten. das ist: den schwierig-
lementen. wie aus dem Kinder-
sten ein Bild aufstellen. Ferner
tet es noch seinen bereits
en mangelnden Sinn für Politik,
smus, Programmfortschritt und
irogressionismus. Clementschitsch
an das Schicksal und an die
: er hat kaum je versucht. seine
luelle Isolation zu durchbrechen.
antmalische und analytische Be-
teit hat ihn Menschen nahe ge-
, er duldete keine Schranken;
unentwegter Sensualismus hat
wieder zur Trennung geführt
n von allen entfernt. Aber damit
ich von der Einrichtung seiner
noch lange nicht genug gesagt;
nt sei noch ein aufrichtiger
onalismus, der ihn öfter veran-
- hochmütig wie er ist .sein
iu beugen. ln einem seiner Ge-
auf die ich gleich noch zu
en komme. schließt er einmal
eihe von Feststellungen und Be-
tngen der eigenen Fatalitdt mit
'orten ab:
er-
ELLUNG IM OCTAGON HOUSE
SHINGTON
ncrican Institute oi' Architacts zeigte
zgon Hause die Arbeiten der beiden
chtschen Kuristler Pepi Weixtgörtnerr
und Elisabeth Soderberq-Wctxl-
tllulter und Tochter, die tetzt in Guid-
eben. hatten vor einigen Jahren in
hre Artiaiian. Kupfer. Ervtailplalten
ltefs sowie Druckgraphik im Oster-
wen Museum für angewandte Kunst
zllt und damit berechtigtes Aufsehen
ln der Zwischenzeit wurdc diese
ing auch in alten Großstadtcn Euro-
eigt.
rag
tdesministeriums für UHIQFTIÜII
2 Osterreichische Galerie in Zu-
arbeit niit der Graphischen Samrn-
JEFtlHO. dani Kupterstichkabinett urid
emaldcgalerie der Akademie der
:n kiinsic iiiid des Schottcnsliftes in
ir Bulgarien eine Ausstellung unter
tel ..Frrdinarid Georg Waldrrtüller
rte Zeit" eingerichtet, dtE in der
lgalerie von sana ini November. oc-
1967 aazcidt wurde. Die Ausstellung
uber einhundert Olgematdc. Aqua-
d zaichriiinaari der Biederrneierzeil.
.und weiß von nichts.
Aber der heilige Antonius von Padua
hat mir zweimal geholfen
Also weiß ich doch etwas.
Nun zur Lyrik des Malers. Clemen-
tschitsch hat zeitlebens. seit er liebte
und litt und seit er Schnaps trank.
Gedichte geschrieben; die meisten sind
unveröffentlicht und verlorengegangen;
ein Teil ist 1947 unter dem Titel .,Rhyth-
men und Reime" in Klagenfurt er-
schienen. Das Was und das Wie dieser
Gedichte ist schwer zu beschreiben.
Wenn ich sage, daß sie mich an Alten-
berg. Ringetnatz oder Jakob Haringer
erinnern, so muß ich gleich hinzufügen.
daß sie von keinem beetnftußt sind.
Sie sind originell; diese Namen sind
bloß Wegweiser. sie bestimmen den
Ort nicht; auch die Lampe. die ihn
beleuchtet, hat einen eigenen Schein.
..Das Geschwätz der Zeit" und ..der
Übermut des Ideologen". das sind zwei
Formeln von Clementschitsch. die er
gern gebraucht: sie haben für mich
nichts Gretsenhaftes.
Es ist nach nicht lange her. da hat
Clementschitsch in einer Pop-Art-Aus-
stellung folgenden Handstreich ge-
macht: Als der nfuhrende" Kunst-
historiker gerade ein ausgestelltes Fahr-
radfragment erläuterte. trat er mit
höflicher Verbeugung an ihn heran und
fragte, was das koste? 7 Überrascht.
verlegen, verwirrt und aus dem Text
gebracht. nannte der Experte schließ-
lich den unverhältnismäßig hohen Preis.
Darauf trat Clementschitsch. artig dan-
kend. zurück; er hatte in seinem Sinne
ein Problem aufgeworfen, wenn nicht
gelöst im Sinne seiner bereits angedeu-
teten Verhültnislosigkeit zu allen Fragen
der politischen Ökonomie.
Mir erscheint die Frage: .,Was kostet
das?" wie ein Blitz. der die Finsternis
zerreißt. gleich einem iener revolu-
tionären Erkenntnisblttze. die die Welt
verändern.
Die Kunst - sagt Clementschitsch
selbstideologisch i ist die konkrete.
zeitlose Angelegenheit des iSWEiIlQSD
Künstlers.
Meine Damen und Herren. Sie sehen.
wie Clementschttsch gebaut ist, und
wenn Sie sich das von mir Vorgebrachte
vorstellen. vergegenwärtigen können.
bewundern Sie gleich mir eine mora-
lische und intellektuelle Individualität.
Es war mir ein Vergnügen. hier vor
Ihnen und vor der sichtbaren Person
des Meisters von seiner seltsamen un-
sichtbaren Person zu sprechen.
Michael Guttenbrunner
WlLHELM-LEHMBRUCK-MUSEUM
DER STADT DUISBURG
lm Wilhalm-Lehmbruck-Museum findet vom
Z7.Januar i7.Marz1968eineAusstcllungder
Sammlung des Stedeliik van Abba-Museums in
Etndtiavan statt. Die klassische Moderne ist
rnit Beckmann. Braque. Chagall, Daiaiinay.
Ernst. Gris. Kokoschka. Leger. Miro. Mandrian
und Ptc so vertreten. die Maler der,.Ecole
de Paris 'mit Bazaine. Manessier und Dubuffet.
auch wesentliche Werke der hollandischen
Kunst das 20, Jahrhunderts (Anbei, Corneile)
sird zu sehen. SChlleÜllCtt bietet die Ausstel-
lung auch einen Querschnitt durch die juri-
gere Entwicklung der amerikanischen Malerei
mit aaisriiathatien Werken van Indiana, aina
u.a. rri
BILDTEXTE 1-3
1 ..De'iei.iner chez LEHERB". 136x115 cm.
sianidai. LEHERB. 1965167. Paris
2 sctiattuna der Skulptur ..Lc iii du sur-
realtsme" aritaitiich der Vernissage der
Pariser Exposition LEHERB am Z6. Sep-
tembcr 1967
2 August: Rodin. Saint JCOFPBGDHSL tavst
1880 Bronze. 32XiZxi6crn (aus der
großen Ausstellung zum so Todestage
des Kunstlers im Los Angeles Courtty
Museum of Art)
LEHERB IN PARIS
Am 26. September 7967 um 21 Uhr eröffnete
die Galerie Mona Lisa die Ausstellung des
..Genia Leherb" mit einer „Action Surrea-
liste". bei der. wie es dia Einladung an-
kündigte, der Kunstler 2m Niüttumettt des
Un-Sinnes. die Skulptur ,.Le lit de Sur-
realisme" schaffen wurde. Allein diese Ein-
ladunq, die die Anmerkung enthielt. daß
Hunde nicht zugelassen sirid. versprach ein
Ereignis. das dann auch in der Tat ..taut
Paris" anlockte. Der Zudrang der Pariser
Soctety und Snobiety war so groß. daß die
vornehme Rue de Varenne zeitweise von
der Polizei fur den Verkehr gesperrt werden
mußte.
Lehdrb vatlttihrta seine ..Aciion Surrealisie".
die Auspettschung und affSrtlllChC Hinrichtung
SWSY von ihnn in seiner bekannten VVElSE
urngeformten Schaufensterpuppc aus den
zwanziger Jahren, mitschwarzer Strumpfhose
und Hamlet-Warns rnii Spttzertkrauseri. Nach
dieser Akiian, bet der er rnii Farbe nicht
sparte - die von den Besuchern in den
Räumen vertreten. ein kollektives ..Fußboden-
Kunstwerk" ergab -. konnte man dann
die 39 Werke ansehen. alles "(Euvres du
Manifeste Casse Temps" (Zeitzerstorungs-
werke). die an blau und rot berriaitari Wanden
hingen und alle aus Leherbs letzter. der
"blauen Periode" stammten
Das eindrucksvollste Hauptwerk dieser Aus-
stellung. an dem Leherb ZWGI Jahre gearbeitet
hatte. bildete das große Olbild ..De'ieuner
chez Leherb". Var einem tiefblauen t-tiriter-
grund vereinigt es alle Lehcrb-Motive. wie
den Künstler selbst, seine Frau Lotte. iri An-
lEltnUhCt cin das varbild MGHCIS tirid Giar-
giones in klassischer Nacktheit, das moderne
Fabelwesett Jean-Jacob. Schirmstander der
Thanaischcn Mduaitaiirik (Phalltsche Synt-
bale). wuitta Mause. einen Fisch und aina
nackte, kauernde weibliche Gestalt. ein
Maiiv aus allerletzter Zeit.
Das Echo in der Pariser Presse entsprach
dem Antaß. In der Monatsschrift ,.La Galerie
des Arts" erschien ein Interview .,Leherb
E311 7 queSllDrt". wariri dcr Kunstler auf die
ihm gestellten sieben Fragen seine "tiefblaue"
Kunst- und Weltanschauung dartegte (Abb
1,2). WEM
LEHERB IN TURIN
in der ..Gallerta viattr- in Turin wurde dIE
Ausstellung des osterreichischen Surrealisten
Leherb unter starkster Anteilnahme des
der uiunian-
kunstintcrassiartari Publikums
tQSlSÜICH Hauptstadt eröffnet.
1
Nach der großen Beachtung. welche der
ersten Personalausstellung LShCrbS in ltGltSn
vor IWEI Jahren lt't der Galei I8 ..La Medusa"
in Rom zuteil geworden ist. wurde die TUFIVtSF
niit so lebhaftem Interesse erwartet, dciß
POillElSChutl ftütwörtdtg wurde. uni dem
Massenbesuch bei der Eroffnung t-terr zu
werden.
Auch diesmal steht dlC Ausstellung unter
dem rhciiia der ..Zettzerstarung". Sie uintattt
insgesamt 35 Werke, darunter eine Anzahl
von Gemälden aus letzter Zßtl. Bedeutende
Sammlungen. Wie Rothschild und chaiidai
Marco Vallnier aus Paris. ttvtcunritnatiarn
aus Las Angeles und das Historische Museum
der Stadt Wien haben Leihgaben zur Ver-
fügung gestellt. Am Tag der Eröffnung wurden
allein iii Werke verkauft.
Guslav Rene Hocke. der xtutar des rund-
legenden Werkes über den Maniertsrnus
,.Dtc Welt als Labyrinth" schreibt im Geleit-
wort zum Katalog u. a.. dal} vom kunst-
histdrisciicn Standpunkt sich Leherb in dir
vielfältige tradittaii des europaischen Ma-
nicrisnius dtiitu-dt. Auf Grund seiner trtdtvl-
duellen Art. seiner gEiStlgCn und nationalen
Herkunft rnun sich LChCrb irnrriar in den
Grenzen dieser Welt bEwcgßrti einer Wett
des Subiektlven, der VCrCtVtlgUHg der ent-
gegengesetzten Extreme. des akzentuiertesten
Geschmacks. des PrCtiOSlSmuS. der Dissonanz
zwischen dem Einheitlichen. aber auch der
transiarniatiaii von altem in alles.
Dte Ausstellung wird irn Anschluß an Turin
auch in Brescia und voraussichtlich auch in
Mailand gezeigt.
w. z.
ROBIN-AUSSTELLUNG IM LOS AN-
GELES COUNTY MUSEUM OF ART
Zum 50. Todestag Auguste Rodins (1 8110-191 7)
zeigte das Museum 6B Arbeiten des Künstlers.
Sie stammten alle aus der Sammlung von
B. Gerald Caniar in Beverly iiiiis und um-
faßten alle Materialien. wie ßranze.Gips und
Ton.
DIC VYtOlStCh ausgestellten Stucke waren Stu-
dian tur Radins Hauotwerke. Das Tor der
t-tollc, Die Burger von CCtiDlS und fur das
Denkmal des Dichters Rctlzac Diese Aus-
Stellung. dtQ bis zurii 14. iariuar 196d gezeigt
wurde, wird im Anschluß nach San Francisco
und in das Museum of Fine Arts irt Houston
gehen (Abb. 3).