mern, von denen das Haus umgeben war,
hatten wir in einem Keller alles versteckt,
was besonders kostbar war: Möbel, Bilder,
Statuen, Porzellan usw. Dieses Versteck
blieb wirklich unbemerkt, obwohl das Haus
voll von Menschen war, bis fünf Tage vor
der Evakuierung der Franzosen eine Ver-
abscheuenswürdige aus dem Haus selbst
das Geheimnis verriet 7 innerhalb von
wenigen Stunden war alles geplündert. Das
gleiche geschah in Petrowski. Seit lSjahren
habe ich ein enormes Kapital in meine
Bücher gesteckt; vier Tage vor meiner
Abreise hat ein Bibliothekar aus der Stadt,
Das Haus, vielmehr das Skelett, steht,
aber die Franzosen haben nicht ein Fenster,
nicht eine Tür übrig gelassen. Das gleiche
ist von meinem Haus in Moiajsk zu be-
richten, das meine Frau seit Jahren ver-
schänert hat . . f"
Nach Kriegsende ging das nun obdachlos
gewordene Ehepaar auf Reisen. Den Winter
1814[15 verbrachten sie in Wien, wo der
Bruder Andre die Interessen Rußlands auf
dem Kongreß vertrat, und stiegen in
seinem Palais auf der Landstraße ab.
Der Tod des Grafen Leon am 21. November
1818 war für seine Frau der Beginn einer
der sie betreut und einen Katalog gemacht
hat, ihren Wert auf 400.000 Rubel geschätzt.
Nicht ein Band ist übrig geblieben. Schließ-
lich habe ich etwas verloren, was mit Geld
nicht zu ersetzen ist. Mein Gärtner in
Petrowski, der seit 10 Jahren in meinen
Diensten ist, warf meinen Bauern den
Mangel an Eifer vor, den sie nach dem
Abzug der Franzosen zeigten, um die Ver-
wüstungen zu beheben - in der gleichen
Nacht legten sie an zwei Stellen Feuer in
meinen Glashäusern, die neben anderen
Seltenheiten ung. 50 prachtvolle Orangen-
und Zitronenbäume enthielten, wie sie,
außer dem Kaiser, niemand in Rußland
besitzt. Von den Häusern wie von den
Pflanzen ist nur Asche zurückgeblieben.
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schweren Zeit. Zu der Trauer über den
Verlust des geliebten Mannes kam der
Kampf um die Hinterlassenschaft, denn
Leons Testament, in dem er seine Frau als
Alleinerbin eingesetzt hatte, wurde von
seinem ältesten Bruder Alexei angefochten.
Der Streit dauerte drei Jahre; während
dieser Zeit verfügte Gräfin Maria über
keinerlei Einkommen und mußte in einer
armseligen Souterrainwohnung hausen. Als
sie dann aber die uneingeschränkte Ver-
fügungsgewalt über ein sehr großes Ver-
mögen bekam, wurde sie, im Alter von
fast fünfzig Jahren, zu der als „Comtesse
Leon Rasumofsky" in der gesamten euro-
päischen Gesellschaft von Wien bis Paris
und von Petersburg bis Neapel bekannten
Großer Salon in Paris. A uarell. 2a x36 cm
Blauer Salon in St. Pncrs urg, Große Molxkaja-Stnlk
Aquarell, 1346. 22,50 x a2 m.
Kleiner gelber Salon in St. Petersburg. Aquarell. 1x46
zs x a4 Cm