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Cornelxus Kolig www9.-
Aussicllung in der am.
rie nächsi 5+. Shzphcn.
Wien
Bild von Bruno Gironcoli
(aus der AussäeHung des
Künsllers m der Galerie
nächstSLSäephumWien)
Wiederholt wird man durch diese. ein sehr
klarß. primär ornamentales Stilbewußtsein
verratenden Exponate an die Moderne
erinnert. vor allem an Paul Klee. dessen
wandlungsfähige. subtile Mal- und Zeichen-
kunst hier überraschend aktuelle. geheimnis-
volle Vorläufer tindet (Katalog Nr. s).
Mit der Eroberung des Inka-Reiches durch
die Spanier trat in der originären Entwicklung
peruanischer Kunst und Kultur ein krasser.
beinahe vollständiger Bruch tnitder Tradition
ein. Für die Ausschmückung neugegründeter
Kirchen und Klöster wurden europäische
Maler. vor allem Italiener. Flamen und
Spanier wie z. B. Bernardo Bitti (1SÄBi1610)
und Aggelino Medoro (etwa 1547-1629).
nach Ubersee eingeladen. Diese Künstler
übten nachhaltigen Einfluß auf ihre Zeit-
genossen und deren Nachfolger bis zum
nde des 1B. Jahrhunderts aus. Sie schufen
die Vorbilder für die indianischen und
mestizischen Künstler. die später dte domi-
nierende Schule von Culca bildeten. In den
Bildern dieser Schule finden sich trotz wesent-
licher europäischer Einflüße lokale Besonder-
und Eigenheiten, eine gewisse malerische
Steifheit und graphische Exprssivilät, die
gelegentlich i auch im Hinblick auf den
stimmungsgeholt der religiösen Darstel-
lungen i an Votivbilder und die Kunst der
Naiven erinnern. Der dritte. der Moderne
geltende Abseimitt. zeigte. daß auch in Peru
jene Kunstströmungen en vogue sind. die
auch in der übrigen freien Welt im Mittel-
punkt der Auseinandersetzung mit dem
Gegenwartsschaffen stehen: Pop- und op-Art.
Hard Edge. reine Abstraktion und Neue
Figuration. Von nneruanischer Eigenart".
wie es im Katalog heißt. ist zwar nicht viel
zu spüren. nichtsdestoweniger verdienen
jedoch Leute wie Shlnki und Hastings Auf-
merksamkeit.
MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST
Schwedisches Holz
Plakate von Georges Mathieu
In Zusammenarbeit mit der Zentralvereini-
gung der Architekten Österreichs zeigte das
"Schwedische Institut in Stockholm" im
Museum für angewandte Kunst in Wien eine
Wanderausstellung unter dem Titel "Mit
Holz leben". Die wirkungsvoll eingerichtete
Schau behandelte das Thema in sehr weit-
gestecktem Rahmen. berücksichtigte Ge-
schichte und Gegenwart, und unterstrich die
enorme Bedeutung. die dem vielseitig ver-
wendbaren Werkstoff in Schweden. einem
Land. dessen Flüche mehr als zur Hälfte mit
Wald bedeckt ist. tukommt. Wenn auch
nicht alle Möbel und Gebrauchsgegenstände.
mil denen die populäre Ausstellung bekannt-
machle. als vorbildlich zu werten waren.
sa lag das Gras des Gezeigten hinsichtlich
Entwurf und Ausführung doch über der
vergleichbaren Durchschnittsproduktion an-
derer Länder.
Georges Mathieu, am 17. Juni 1921 in Bou-
logne-sur-Mer geboren. Vorkämpfer und
zugleich einer der maltgebendsten Vertreter
des lyrischen lnformel. zählt zu den interes-
santesten i und wohl auch intelligentesten i
abstrakten Malern nach 1945. Seine größte
Popularität erreichte er vor rund zehrt Jahren.
als die Malerei der Franzosen die gesamte
internationale Kunstszene beherrschte. Ma-
thieu zählte damals zu jenen Malern. über
die in Kreisen der Avantgarde am meisten
diskutiert wurde. Erst mit dem Aufkommen
von Pop-Art. Neuem Realismus und den
diversen Spielarten kinetischer Kvnst wurde
es um Mathieu etwas stiller. Dasßenommee
des Künstlers. der sich zur "Asthetik des
Risikos" bekennt. hatte darunter allerdings
kaum gelitten. Ebenso zeigt die allerjiingste
Vergangenheit. dali Mathieu wiederum gut
im Rennen liegt. Seine Rolle für die Ent-
Wicklung abstrakter Malerei ist jedenfalls
nicht zu übersehen.
Die Gelegenheit. Mcllhieu auch als ange-
wandten Künstler kennenzulernen. gab eine
sehenswerte Ausstellung im Museum für
angewandte Kunst in Wien. die fünfzehn.
vom Künstler für die französische Fluggesell-
schaft Alr France geschaffenen Plakate ent-
hielt. Mathieu. der in ihnen das Wagnis auf
sich nahm, ,.ein so vielfältiges Ganzes wie
die Seele eines Volkes in die Sprache der
lyr hen Abstraktion zu übertragen". hat
mit seinen symbplhaften Darstellungen. die
trotz genauen Uberdenkens den Atem des
Spontanen. Lebendigen besitzen. einen Weg
beschritten, der der modernen Werbung
kräftige Impulse geben könnte. Das vor
allem deshalb. weil hier Künstler und Auf-
traggeber bewußt von dem Abstand nahmen.
was sonst aus Gründen kurzfristiger Renta-
bilität (und ebensolcher Kurzsichtigkeit!) von
selten der Industrie und Wirtschaft verlangt
wird. Die Serie der fünfzehn eleganten.
technisch jeweils verschiedenartigen. in sehr
komplizierten Druckvorgangen hergestellten
Plakate. ist ein Musterbeispiel wirkungsvoller
Werbung hohen künstlerischen Niveaus.
(Abb. 4i6)
GALERIE NÄCHST ST. STEPHAN
Cornelius Kotig
Bruno Glroncoli
Kunststoff-Bildobjekte. Kunststoff-Plastiken.
Prototypen für eine Plastik zur industriellen
Massenfertigung. Tastobiekle. Temperaturin-
nenplasttken und einige dazugehört e Skiz-
zenblätter des 1942 in Vorderberg in ärnten
geborenen Malers Cornelius kolia stellte die
Galerie nächst st. Stephan in Wien aus.
Kolig. der bereits 1963 mit seiner ersten
Kollektive von Rontgenplostiken und Röntgen-
graphiken am selben Ort als ausgespro
Außenseiter und Nonkonformisl in E
nung trat. konfrontierte auch in diesl
fassenden Schau mit ausgefallenen
rischen Experimenten, die i bei aller
schiedlichkeit im Material und der TEHK
Aufmerksamkeit verdienen.
Die Objekte. an denen Kolig - nicht
auch unter großen materiellen Opf
während der letzten Jahre arbeitete. 9
sich in zwei Gruppen: in die romanl
aus Polyester. Hctrtschaum und a
Kunststoffen auf Homogen-Platten
stellten "Bildobjekte" (in ihren gatlerti
Zusammenballungen und Farben et
sie an Muscheln. Schwämme. mens
und tierische Eingeweide, an Verkrust
Eruptionen und ähnliche Vorgänge)
die rationell ausgewogenen, äslhe
Plexiglasobiekte. Plastiken und Prototyl
Mil den zuletzt genannten Werken v
Kolig zweifellos starkeres Interesse .
den konglomeratartigen niäildobiektet
dui Grund ihrer Fülle an vegetativer
ziationen bestimmt nicht jedermanns
sind. Kolig erreicht in seinen transpa
auf verchromten Elsensockeln stel
Plexiglasobjekten ein ausgewogenes
nungsverholtnis von Material und For
zusätzliche Reize und spielerische
durch eine dem Besitzer dieser C
überlassene Kombinatorik und Aus
barkeit einzelner Elemente hinzugt
Eine schwierige. in vielem aufschlul
und sehenswerte Ausstellung. die den
doxen Begriff von bildender Kunst l
in Frage stellte.
in einer weiteren aktuellen Schau zeit
vielumstrittene Avantgarde-Galerie Al
des 1936 in Villach geborenen Ki
Bruno Gironcoli. Girancoli. der 1'
Innsbruck seine Lehre als Gold- und
schmied abschloß. zwei Jahre bei Pr
Bäumer an der Akademie für angel
Kunst in Wien studierte und seit 1'.
Freischaffender tätig lSt. entwarf 19a:
ersten Polyesterplasllken. Weiterentw
gen davon. voluminöse. mitunter auch
tektonischen Elementen verpflichteli
Silber-. Kupfer oder Goldfarbe über:
Objekte und Gebilde. bildeten zusamnr
mehreren Bildern äh licher Tendenzt
nächst St. Stephan prasentierten Quel
durch Gironcolls bisheriges CEuvre.
Man merkt diesen schwer definierbar
Grenzbereich der Pop-Art anzusied
Werken an. daf! sie von jemandem sta
dem dos künstlerische wagnis e unab
von opportunistischen uberlegungen -
viel bedeutet. Glroncoli. dessen Be;
außer Frage steht. konfrontiert mit
veränderbaren Grundvokabular für
mencles. Er provoziert. indem er sict
oder nur schwer deuten ldllt. Eine g
verbindliche Bestimmung seiner Arbe
daher weder möglich noch erstrebet
Was Gironcoli. der seinen Bildern und l
objekten keine Titel gibt. will. ist die rr
tane Auseinandersetzung mit dem c.
fenen. Ahntich. wie er selbst in Eti
von Werk zu Werk. an Vorherigt
k ft. soll auch der Betrachter die
plizierte Problematik seiner sehr subie
frappierenden und zweifellos auch
zeitkritischen Bilder und Skulptur:
Kenntnis nehmen. (Abb. 7. s)
GALERIE WÜRTHLE
Kurt Moldovan
Über den außerordentlichen Ran!
Zeichners Kurt Moldovon innerhal
österreichischen Nachkriegskunst ist rnt
seit Jahren einig. Um so mehr Freut
rettete daher eine Ausstellung neuer Al
des bekannten Wiener Künstlers i
Galerie Wiirthle. die abermals den
erbrachte. daft Moldovan sein Pulvet
lange nicht verschossen hat. Seine iül
vitalen und mit der von ihm gewi
graphischen Vehemenz gefertigten
nungen. größtenteils Ausbeute seiner
monatigen Mexico- und USA-Reise.
durchweg exzellente. kapriziöse.
ständige Blätter. die hinsichtlich Fort
Inhalt über seltene Adäquanz verfüge
Moldovans Sensibilität. die sich in gl
Weise im graphischen Duktus wie in
überaus geistvotlen Behandlung der g.
ten Themen zeigt. verleiht den mittelg
Formaten inhaltliche und zeichne
Spannungswerte. die den Betrachter zt
sehr verschiedenartigen. vielseitigen
einandersetzung mit dem Dargstellte
fordern.
Moldovans Blätter erfordern gerade
ihrer ungewöhnlichen Spontaneität unc
inneren Dynamik eine Form der Betrac
die neuen und veränderbaren Ast
gegenüber offen ist. also eine gewisse g
Flexibilität voraussetzt.
Gegenüber den dreißig. mit Bedacl
erste Qualität auSyewähllen Zeichn
(darunter auch mehrere Arbeiten, l
Kürze als Zyklus ..Cortes in Mexico'
Verlag für Jugend und Volk herausge
werden) nelen die zehn New-York-Aqi
des Künstlers beträchtlich ab. Die Aussl
bewies somit. daß der Zeichner Mol
dem e schon besser gewesenen -
Moldovan noch immer einiges vorat.
(Abb. 9)
GALERIE AUF DER STUBENBAS
Kurt Möser
Peter Kubovsky
Mehr denn ie fordert heute i inmitter
Inflation an optischen Eindrücken -
Aquarell zu konzentrierter. das