iMoldovun, Akrobulin, was. Zeichr
g des Kummers aus der Aussßcllung
1er Galerie Wurähle, Wien
Graphiker Peler Kubovsky wohrend
er Arbeh Im Freien 1m Wiener
npurk
11
wg yon Bqrna Surfory. der in der
efle 1m Grnechenbcnsl, Wwen, ncuesle
EIYEH uusstellie
k i" das mm "Sous Terrain" mii
1 Begründer Franz Am" Coufu!
dmMe)
ebenso wie das Ganze wahrnehmender
Betrachtung heraus. um in seiner gesamten
Bezugsweite verstanden zu werden. Das
trifft auch auf die Arbeiten des Wieners
Kurl Moser zu. die in einer Ausstellung in
der Galerie auf der Stubenbaslei zu sehen
waren.
Mdsers Aquarelle (es handelte sich dabei
um die erste Kollektive des 1925 geborenen
Künstlers mit Arbeiten aus den letzten zehn
Jahren). in der Regel Landschaften oder in
Landschaften eingebettete Architekturen. ha-
ben trotz ihrer Fülle an feinsten farbigen
Verläufen und Zwischentönen nichts Effekt-
volles oder Vardergründiges an sich. Sie
entstehen in Momenten größter Konzen-
tration und fordern diese Eigenschaften auch
vom Betrachter. will dieser den schöpferischen
Vorgang wesensgemäß nachvollziehen.
Die nur selten dramatisch wirkenden. dafür
jedoch überaus musikalisch und lebendig
anmutenden Blätter. besitzen in frühen Bei-
spielen vereinzelte Parallelen zu Werken
Paul Klees und den dalmatinischen Land-
schaften von Zoran Antonio Muslc.
Diese wichtigen. wenn auch wahrscheinlich
nur im Falle Klee bewußt aufgenommenen
und verarbeiteten Einflüsse. haben Kurt
Moser im Suchen und Finden des eigenen,
primär intuitiven Weges zweifellos be-
starkt.
Die malerische Sensibilität und Ausgeglichen-
heit dieser frühen Arbeiten beweist allerdings
nicht nur die Bedeutung richtig verstandener.
wesentlicher Anregungen, sondern auch die
solide handwerkliche Grundlage, über die
der Künstler verfügt. Auf dieser basieren
nicht zuletzt auch die stark abtstrahierten.
atmosphärisch wirkenden Aquarelle aus den
Jahren 1966167. die Mösers Auffassung be-
sonders markant hervorkehren.
Dieselbe Galerie machte auch mit neuen
Federzeichnungen des Linzers Peter Ku-
bovsky bekannt.
Neben Linzer Ansichten und neun graphisch
fesselnden Variationen aus seiner bemerkens-
werten Folge über die Wollzeugfabrlk ent-
hielt die Exposition vierzehn Zeichnungen
mit Wlener Motiven -. eine komprimierte
Auswahl von mehr als sechzig in den letzten
Monaten entstandenen Arbeiten.
Für Peter Kubovsky ist das Zeichnen nach
der Natur kein alter Hut, Er benötigt ein
ganz konkretes Motiv. eine bestimmte Land-
schaft. Architektur oder ein Detail im Häuser-
meer der Stadt. um überhaupt in Schuß zu
kommen und jene sinnlichen Reize zu er-
fahren. die für ihn künstlerische Impulse
sind. Kubovsky geht es in seinen stark ab-
slrahierten Blattern jedoch nicht um die
maßslabgetreue. abbildhctfte Wiedergabe
von Dingen. sondern um lebendige, graphisch
autonome Darstellungen. die viel wesent-
licher und prägnanter das ausdrücken. was
der Künstler über ein bestimmtes Motiv
erfahren hat. Die Frage der äußerlichen
Ahnlichkeit und Erkennbarkeit ist daher für
ihn ebenso sekundär wie etwa jene. ob seine
Zeichnungen gefallen oder nicht. Für Ku-
bovsky gibt es in dieser Hinsicht keine
Kompromisse.
Ähnlich. wenn auch in ganz anderer Manier
als etwa Kurt Moldovan. über dssen Aus-
stellung bei Würthle weiter oben berichtet
wurde. gewinnt auch Peter Kubavsky seinen
Motiven und Themen überraschende. neue.
doch nie krampfhaft herbeigezogene Per-
spektiven ab. Bedingt dadurch. daß er vor
fast jedem Motiv längere Zeit reflektierend
zubringt und mehrere Zeichnungen ln
knapper zeitlicher Abfolge anfertigl (z. a.
vom Belvedere. von der Seilergasse. dem
Stepttansdom usw.). gew'nnen seine Dar-
stellungen an Authentizitat. Diese Authent-
Zitdt ist es schließlich. die Kubovskys noble
Blätter von dem wohltuend abhebt. was in
vergleichbaren Genres ohne Verbindlichkeit
produziert wird. (Abb. 10)
GALERIE IM GRIECHENBEISL
V. L. Minnlgerode. J. Bauer. B. Sartory
Den Pluralismus zeitgenössischer Stile und
Kunsttendenzen. der stärker als bei vor-
herigen Generationen gerade innerhalb der
jüngsten österreichischen Malerei. Graphik
und Plastik anzutreffen ist. unterstrich eine
Ausstellung in der Galerie im Griechenbeisl.
die von zwei Oberösterreichern. dem 1934
in Gunskirchen bei Wels geborenen Plastiker
und Gestalter Josef Bauer. und Veronika
Louis-Minnigerode. einer 1945 in Vöckla-
bruck geborenen Graphikerin und Malerin.
bestritten wurde.
Josef Bauers aus Holz und Gtashber her-
gestellten Objekte zielen bewußt auf En-
semblewirkung ab. Geschickt im Raum ver-
teilt und in Spannungsgegensätze gebracht.
bilden sie eine begeh- und begreifbare
Einheit; - letzteres im doppelten Sinn des
Wortes. Sle sind ein Mittelding von Skulptur
und Relief. "Mädchen". ..DialO9"t nKopf"
..Verschiebun " "zusammengestelltes A
"Hingestelltes" lauten die lapidaren Titel.
die ihnen ihr Autor glbt. Der ästhetische
Gehalt der zumeist weiß bemalten Figuren.
Skulpturen. Modelle und Objekte tritt vor
allem dann wirkungsvoll In Erscheinung.
wenn die Gegenstände vor neutralem.
dunklem Hintergrund postiert werden. Daß
die Ensemblewirkung den bildnerischen
Gehalt einzelner Arbeiten zurück drängt. ist
das kalkulierte Risiko derartiger Experi-
mente. die nicht zuletzt dem Zweck dienen.
das Publikum in möglichst unkomplizierter
Art zu direkter Kontaktnahme mit der
Kunst zu bringen.
Einem ganz und gar anderen Temperament
begegnete man in der jungen veronika
Louis-Minnigerode. ihre kraftvollen Malereien
und Graphiken (darunter einige respektable
Siebdrucka) kommen von der Cobra-Gruppe
her. Sie lassen an den frühen Appel. Corneille
und Alechinsky denken. haben aber auch
mit den Österreichern Pongratz und Ringel
manches gemeinsam. Mtnnigerodes Bilder
sind verhaltntsmaßig ungestüm gemalt.
gleichsam "gschnasig" hingeschrieben. Gra-
phische und rein malerische Werte laufen
einander wiederholt den Rang ab. Ein heiter
stlmmendes. wenn auch vielleicht etwas
verfrühtes Debüt einer spontanen Malerin.
Interesse verdiente auch eine Ausstellung
neuer. eleganter Metall-Holz-Skulpturen des
1927 geborenen Architekten und Plastikers
Barna Sartory. Sartory. der abwechselnd in
Berlin (wo er laufend mit größeren Auf-
tragsarbeiten beschäftigt ist) und Wien lebt
(hier wurde er vom öffentlichen Auftrag-
geber während der letzten Jahre so gut wie
übersehen). war wiederholt Teilnehmer des
Symposions europäischer Bildhauer in Sankt
Margarethen. Er erzielte Erfolge auf Aus-
stellungen in Deutschland. Wien und Klagen-
turt. Sartorys neue Skulpturen und Skulp-
turensembles (er selbst spricht von Raum-
skulpturen) sind von deutlichem architek-
tanisChem Zuschnitt. Sie entsprechen dem
internationalen Trend primär geometrisch
bestimmter. technisch perfekter. klar ge-
gllederter Plastik, wie Sie gegenwartlg be-
sonders in Deutschland en vogue ist. Dem-
gemäß sind auch gewisse Parallelen zu den
Farbwegen des neuerdings auch als Bühnen-
ausstatter hervargetretenen Otto Herbert
Hayek und den zerlegbaren Objekten von
Eduard Micus feststellbar. Sartory. der ein
ausgeprägtes Gespür für die Kombinatorik
skulpturaler und architektonischer werte
besitzt. erweist sich jedoch auch im Ver-
wenden der Farbe als Ästhet von Rang.
Rot. Blau, Gelb. Grün und Orange ergeben
in seinen Arbeiten kontrastierende Aspekte
zu dem verwendeten. glatt polierten Metall
und Gestänge. In einer zeit. die darum
bemüht ist. die Kunst vom Podest einer falsch
verstandenen Erhabenheit und Grüße zu
stürzen. um sie zum Gebrauchsgegenstand
und alltäglichen Konsumgut zu machen.
erfüllen die - auch in größeren Dimen-
sionen denkbaren - Arbeiten Sarlorys
eine unübersehbare. dieser Tendenz weitest-
gehend entsprechende Funktion. (Abb. 11)
ATELIER ,.SOUS TERRAlN"
Österreichische Druckgraphik
Was offiziellen Institutionen wie zum Beispiel
der Graphischen Sammlung Albertina. deren
wiederholt angekündigte Gründung der
Albertina-Presse noch immer aussieht. bis
heute nicht gelungen ist. wurde jetzt auf
privater Basis realisiert: die Errichtung einer
Werkstätte für praktisch alle wichtigen Ver-
fahren des Hoch- und Tiefdruckes. Nach
siebenjährigen. mühevollen Vorarbeiten. die
gleich große physische und finanzielle Opfer
erforderten. konnte Ende März dieses Jahres
der Bildhauer und Graphiker Franz Anton
Coufal das von ihm gegründete. gemeinsam
mit Jörg Hitzgern eingerichtete Ateli r "Sous
Terrain" (Wien 7. Lerchenfelder Straße 73}
der Öffentlichkeit vorstellen.
Der geräumigen. ausländischen Vorbildern
durchaus vergleichbaren Druckwerkstütte
angeschlossen ist auch eine Galerie. in der
laufend Einzel- oder Gruppenausstellungen
gezeigt werden sollen. Als Eröffnungsschau
der Atelier-Galerie. die ebenso wie die
Maschinen Künstlern unentgeltlich zur Ver-
fügung gestellt wlrd. organisierte Franz
Anton Coufal eine Ausstellung österreichi-
scher Druckgraphik seit 1948. die sich var-
wiegend aus Leihgaben der Privatsammlun-
gen von Ernst Fuchs und Otto Breicha zu-
sammensetzte. Wenn auch wesentliche und
interssante Namen wie z. B. Heinrich
Heuer. Johannes Wanke. Theo Braun.
Ludwig Merwctrt. Fred Nowak. Mario
Decleva. Günther Kraus. Adolf Frohner und
Hans Krenn fehlten. so konfrontierte die
43 Exponate umfassende Kollektion doch
wiederholt mit wesentlichen und repräsen-
tativen Leistungen. mit Blättern von Hrdlicka.
Wotruba. Hoflehner. Pramstaller. Moldovan.
Hollegha. Hundertwasser. Schönwald. Ab-
solan. Eisler und den wichtigsten Vertretern
der Wiener Schule des Phantastischen Rea-
lismus.
Das ohne Subventionen äffentlicher Stellen
gegründete Atelier ..Sous Terrain" könnte
der neuerdings im Aufschwung begriffenen
österreichischen Druckgraphik. die seit
Jahrzehnten unter dem Mangel entsprechen-
der Werkstätten teidet, zweifellos kräftige
Impulse geben. Es liegt nun - auch im Hin-
blick auf eine entsprechende Kauffreudigkeit
des Publikums - an den Künstlern selbst.
die sich ihnen bietende Gelegenheit mit der
nattgen Intensität zu nutzen. (Abb. 12)
Peter Baum
Graphikpreis für Frohner
Der österreichische Maler und Graphiker
Adolf Frohner wurde mit einem der Preise
der alle zwei Jahre veranstalteten Schau
..Premio lnternazionale di Bianco e nero"
in Lugano ausgezeichnet. Neben Frohner
nahm als weiterer Österreicher Erich Brauer
mit einigen Blättern an der Ausstellung teil.
Der Preis - er gehort zu den begehrtsten
Graphik-Auszeichnungen ist mit 1000
Schweizer Franken dotiert. Das prämiierte
Btld. eine Radierung. stammt aus Frohners
Serie "Die Tänzerinnen", In der Nr. 95
haben wir über den Künstler einen Beitrag
gebracht. Peter Baum
51