5 Lambach, Stiftskirche; ehemaliger Wcstchor
Szeneufeld 20 (Fngmcnt): Christus aus der Synagoge
von Nzurcth verstoßen?
AYIHIIIICI A", UIC Hul lllll ÄUEgCIILIILCI. älllu.
Von rechts treten Maria und Joseph hinzu,
welche ihn nach dreitägigem Suchen im
Tempel gefunden haben. Der Innenraum
wird durch ein symmetrisches architek-
tonisches Rahmengebilde aus Türmen,
Säulen und Arkaden dargestellt.
13 Zeugnis ßlmrme: de: Täuferrfür Cbrirlurü.
Der Vorläufer steht mit schriftloser Rolle
in der Linken vor einer Bergkulisse und
weist mit der Rechten auf Christus. Gegen-
über eine Gruppe von sechs Männern ver-
schiedenen Alters, der vorderste mit Buch,
vermutlich jüdische Priester und Leviten.
14 Das Feld ist durch frühere Feuchtig-
keitseinbrüche so stark versintert, daß mit
bloßem Auge nichts Konkretes ausgenom-
men werden kann. Die technologische
Untersuchung ermöglichte es, auf einem
Oleat die Umrißlinien dreier Figuren zeich-
nerisch zu erfassen: von links nach rechts
johannes d. T., frontaler nackter Christus
und Engel, ferner Spuren des Jordan (P) und
des Himmelsegments mit der Taube. Daher
Tau e CIJriJII-W.
15 Tbeopbanie nur!) rler Taufe Cbrixti55.
Christus steht nackt auf einem kleinen
Standhügel und wird von zwei seinen
Körper mit Tüchern einhiillcnden Engeln
flankiert; die Taube verweilt auf seinem
Haupt. Links Johannes d. T. mit schrift-
loser Rolle, nicht taufend, sondern Zeugnis
gebend; im Zenit eine sich aus dem Him-
melsegment vorwölbende Sphäre; darin
der Kopf Gott-Vaters im Profil mit aus
dem Munde hervorkommenden Strahlen.
Im wesentlichen bloß in der Untermalung
erhalten.
16 Der Gule Hirt56. Christus steht, durch
einen Baum von 15 getrennt, mit der Taube
über dem nimbierten Haupt, umgeben von
vier Schafen oder Lämmern: die Rechte
segnet, die Linke hält ein jetzt fast nicht
mehr erkennbares Buch, Womit auch auf
das Lehramt alludierr wird. Die Zusammen-
stellung der in der evangelischen Chrono-
logie ziemlich auseinander liegenden Gegen-
stände 15 und 16 ist am ehesten damit zu
erklären, daß zwischen Taufe und Gutem
Hirten seit altersher liturgische Bezüge be-
standen haben 57 und die Vorlage für diesen
Ausstattungsreil aus einem baptisterialen
l'[UgIHlT1lT1 SLZHTHTICII Konnte. nrnaltllngS-
zustand wie bei 15.
17 jem: wird verweht, Kleine in Brol {u uer-
wandelnW. Ziemlich beschädigt. Christus
mit der Geisttaube und Satan stehen in der
Mitte des Feldes. Kopf und Oberkörper
des Vcrführers zerstört. Oben fünf Halb-
Hgurenengel, auf dem Boden die Tiere in
der Wüste.
18 Versurbung Cbritti auf der Zirme de:
Tempelril Stark fragmentiert. Jerusalem
ist durch den Mauerring mit Türmen ge-
geben. Christus, abermals mit der Geist-
taube, unter einem kleinen Himmel-
segment auf der Tempelzinne stehend, um
ihn einige Halbfigurenengel, rechts der
kauernde Satan.
19 Südliches Apsisfragment. Teil eines
ganzfigurigen Engels, nach Westen ge-
wandt. Über seinem Nimbus Rest des
Flügels eines zweiten Engels. Gegenstand
ungesichert: Verxuehung Cbrirli auf dem
haben Berge 50? Bei dem Fragment würde
es sich dann um nahende und dienende
Engel handeln.
Z0 Nördliches Apsisfragment (Abb. 5).
Christus verläßt in Ostrichtung einen durch
eine Rahmenarchitektur begrenzten Raum;
hinter ihm zwei nicht nimbierte Personen,
die vordere ein älterer Mann, der zurück-
blickt und eine Hand auf den rechten
Arm des Heilandes legt. Gegenstand
ungesichert: Chrixtux au; der {ynagage um
Nagarelh uerrloßerlü?
21 Chrirtur heilt den Betemsenen in der Sjn-
agoge von Capbamaumß. In einer symme-
trisch geordneten Rahmenarchitektur
schwebt Christus erhöht im mittleren
Spatium über dem Besessenen, den der
ausfahrende Dämon mitten hingeworfen
hat. Auf das Ereignis sind zwei kontra-
postierte, diskutierende, nimbenlose Män-
nerchöre ausgerichtet: zur Rechten Jesu
zwölf, vielleicht die Apostel mit Petrus an
der Spitze, zur Linken vierzehn Juden.
22 und 23 Zwei durch eine große Fehlstelle
voneinander getrennte Fragmente. Sie wer-
den durch eine Rahmenarchitektur zusam-
mengefaßt, so daß „Bi1dcinheit" wie bei
12 und 21 oder zumindest eine kontinuier-
liche Darstellung angenommen werden
kann. Ein Vergleich mit 21 zeigt, daß mit
ANMERKUNGEN 44 - 62
M z. B. in dem Evzngcliar aus Montccassino, einer Regens-
burgischcn Handschrift der 1. Hälfte des 11.]'hdts., jetzt
Rom, Bibl. Van, Oltob. lat. 74, ful. 193V. Hiezu H. Block.
Monte Cassino, Byzantium and the West in thc Earlicr
Middlc Ages, in: Dumbarton um Pnpers 3 (1945),
p. 17717.: P. E. Srhmmm-F. Müiherüli, Denkmalc dcr
deutschm Königc und Kaiscr, München 1962, S. 167.
Nr. und Abb. 141.
45 P. E. Szlirrmim Das Hcrxschcrbild in der Kunst des frühen
Minelalicrs, i Vorträge der Bibliothek Warburg II
(1924), S, 16211. Anm. 63.
45 Diese und die nächste Szene gehen aufdcsjasephu: Flaviuf
Bellum Iudaicum und Antiquitatzs ludaicze zurück. Das
mittelalterliche Abendland kannte lateinische Übetselzun-
gen bzw. Bearbeitungen, eine angeblich von RIIÜHLIS,
sowie den sagen. Hcgesippus. wu zitieren die auf den
Grgtnstand Bezug nehmende Sllllc nach dcn lateinischen
Ttxlallsgäbcn: Flavii osephi. patria Hinosolymixaui. rzli.
m: ludaci, intcr iraccos historiogra hul, Cum PHmlS
azundi, Opern quacdam nimm prcsgytero interpxecc,
in quibu: post ullimam aliorurn acdikioncm. loca ncc
41
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4a
so
s!
52
sa
pauca, nec omnino leuis momeuti ex uetustissimcrum
codicum Collzlionc rcuimrd mmpzries loctor. BIISHBSC
ilPlld 1d. Fmhenium 1524, p. 484 und 647; HlgExippi qiii
dicinlr Historiac libxi V, cd V. Ussani in: Corpus suipl.
ecclcsiast. m. LXVI (1932), p. 1m (Lila. I, 43).
Flnuii Inseph OPCIG. II. 1. 0., p. 496 und 654,14; esippi
iii dicitur H aelibri v. 1.11. 0 p. 1251. (Lib. .45).
iß JOSCPHDS-HCgCSÄPPIIS fOlgCndCn CECKCD des Mittel-
alten iiimpm "rcn dm Sn-ll: VCrSdllLdCn: der im 9.111.
wirkende Rtllllgl-MS, Homilia v1 (Mignr, Pur. m. 131,
29a) um den Stlbslmordvtrsuch gelingen, scheidet m0
als Textguncllzge rii unsere Darstellung aus, Während
sich der crst im 12.111. ltbendr: Pelm; Cnmzslor, nimm
schohstim. In cvangclia, Cap. XVII (Migne, Pan. m.
19a, 1546m, genau an die älteren "i'm: um.
Mdtkhnm: 2, 19 4 20.
144111111211. 2, 21 - 23.
Pmmeuang. lawbi, xvu, 2; M. R. jumex, "nie apocryphal
New Talamcnl, Oxfordl 1963, p. 45.
c. dtjerphnnidn, Unc HOUVCHC PfOVinCC de Fan b untin.
Lcs ägliscs nlpcstrCS de Cappadocc i. Paris 19b. p. 79
und pmim.
1.1.1.; 2, 41-52.
Mntrhaeu: a. 1-12; Mmmi 1, 14a; Lucn: s, 141a und
jnhannz: 1, 15-29; diese Stell: entspricht der dargestellten
Szene am besten.
ß Mazrhneus 3, 13-17; Mama 1, 9-11; Lucas 3, 21-22;
jolmnne: 1, 29-34.
ß jolmnne: 1. 32-34; dieser Stelle gebührt der Vornng vor
den Parallclsrellen der anderen Evangelien, weil hier der
von den Synoptikem erzählte Taufakt als geschehen
vorausgesetzt wird und allein das Zeugnis üir die Theo-
phanic wesentlich m; vgl. F. Tillmann, im Johannes-
evangelium, Bonn 1921. S. 521i".
55 jnhanm: 10, 11-16; Gründe fur den Vorrang dieser Stelle
vor anderen Pcrikopcn bei Wibiml, in: Öslerr. Zeilschr.
r. Kunst u. Denkrnnlpllegc XIV (1960), s. 14111; 1.1., in:
Würzburger DiözcsnngeschichtsbL, a. a. 0., s. 7st.
57 j. Quemen, Das Bild des Guten Hirten in den altchrist-
liehen Bapristaien und in den Taufliturgicn des Ostens
und Westens. in: Antike und Christentum. Ergänzungs-
band l! Pixviculi. Studien zur Religion und Kultur des
Altertums, F. J. Dölger zum 60. Gebunmg. Münster
i. W. 1939. S 220-244.
s! Mauhaenu 4. (Mamas 1. 12-13); Lum: 4. 1-4.
5' Mnnhnrks 4. 5-7: mm: 4. 9-13
W Muuhneux 4. 8-11, Lums 4, 5-
61 Lum: 4. (16) 23-30.
91 Mamas l. 21-23; Luzax 4, 31-37.
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