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Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 54 und 55)

 
 
I) 
alles! 7 ist nach Wien gekommen und hat die 
Wiener Sammlung außerordentlich bereichert! Unter 
anderem wären hier z. B. die Kultkammer aus 
der Mastaba des Prinzen Kaninisut zu nennen, die 
komplett im Saal VI A des Kunsthistorischen Mu- 
seums aus den Originalsteinen wieder aufgebaut 
worden ist, ferner der sogenannte „Porträt- oder 
Reservekopf" aus weißem Kalkstein von geradezu 
einmaliger Schönheit und rund 20(l) Statuen in 
meist ausgezeichnetem Erhaltungszustand. Dank 
der Erfolge dieser Grabungen ist heute die Epoche 
des „Alten Reichs" im Wiener Kunsthistorischen 
Museum nicht nur zahlreich, sondern auch in bester 
Qualität vertreten 8). 
Schließlich sei auch noch eine Erwerbung erwähnt, 
die zwar zahlenmäßig relativ klein war, aber was 
die Qualität anlangt eine sehr wesentliche Berei- 
cherung bedeutete. Das war die nach dem ersten 
VUeltkrieg erfolgte Übernahme der „Estensischen" 
Sammlung, in der sich Denkmäler von höchstem 
Kunstwert befanden. Hier sei nur die Statue eines 
Löwen, der ein Rind reißt, genannt oder die große 
H 
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Statue des Königs Haremhab, die ihn mit Gott 
Horus zusammen sitzend zeigt9). 
In ihrer vielfältigen Zusammensetzung bietet die 
Wiener Ägyptische Sammlung dem Betrachter die 
Möglichkeit, aus allen Epochen ägyptischer Ge- 
schichte Denkmäler erster Güte kennen zu lernen. 
Eine einzige Ausnahme bildet nur die sogenannte 
Amarna-Zeit, die Epoche des Ketzerkönigs Ech- 
naton, aus der in Wien nur ganz wenige und zumeist 
noch dazu nur bruchstückhafte Objekte vorhanden 
sind. Dieser Umstand ist für alle Kunstfreunde ein 
gewichtiger Grund mehr, die jetzt im Künstlerhaus 
gezeigte Ausstellung unbedingt zu besuchen, da 
dort einige ganz kostbare Denkmäler jener Zeit 
aus ägyptischem Besitz gezeigt werden. So ist z. B. 
der Eingeweidekrug mit dem in Form eines Frauen- 
kopfes gestalteten Deckel von einer Schönheit, 
der ein außergewöhnliches Prädikat zukommt! 
Solcherart ist in der oben, wenn auch nur schlag- 
lichtartig geschilderten Weise, durch Ankäufe, 
Schenkungen und eigene Ausgrabungen die Ägyp- 
tische Sammlung in Wien entstanden. Sie umfaßt 
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