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Tafeltnalerei (Klosterneuburg) aus konser-
vatorischcn Gründen von vornherein aus-
geschaltet Werden mußtcn. Die außer-
gewöhnliche Qualität der gewählten (und
von den Leihgebern gewährten) Kunst-
werke macht den Österreichischen Beitrag
aber doch wieder sehr gewichtig.
Den stärksten Eindruck hinterläßt in der
Ausstellung von den österreichischen Leih-
gaben vielleicht das große Glasfenster aus
dem Chor der Heiligenkreuzer Stiftskirche
aus der Zeit des beginnenden 14. jahr-
hunderts - zwei Prophetenscheiben über-
einander mit den zugehörigen dekorativen
Randscheiben -, nicht nur weil dies das
an sich bedeutendste Werk der frühen Glas-
malerei in Österreich ist, sondern weil es
im Rahmen der Ausstellung ausgezeichnet
placiert ist und in seiner ganzen Pracht zur
Geltung kommt. Die Gewährung dieser
wertvollen Leihgabe war dadurch möglich,
weil sich die Chorfenster seit einiger Zeit
in Restaurierung befinden, die übrigens der
bisher mehr geahnten als gekannten Quali-
tät der Scheiben (Dr. Frodl-Kraft) sehr
förderlich sein wird.
Nicht ganz so glücklich ist leider die Auf-
stellung unserer großen Holzskulpturen. Es
handelt sich um das große Astkreuz aus der
Dominikanerkirche in Friesach (Kärnten),
um die feingliedrige Rirterfigur des hl. Flo-
rian aus St. Florian und die Madonna von
Sonntagberg aus der Gotik-Sammlung der
Österreichischen Galerie. Das Friesacher
Astkreuz, dessen Herkunft aus Salzburg
durch sehr enge künstlerische Verwandt-
schaft mit dem ebenso gewaltigen Kreuz
der Benediktinerinnen auf dem Nonnberg
und die territoriale Zugehörigkeit des
Friesacher Klosters zu Salzburg in gleicher
Weise nahegelegt wird, kann seine über-
ragende expressive Potenz, die aus einem
seltsam reinen Zusammenhang von herber
monumentaler Größe, von grandios be-
wältigter kühncr Bewegtheit des Körpers
und einem überaus sensiblen, nervösen
Formen- und Linienspicl der Oberfläche
resultiert, neben anderen Beispielen dieser
Art trotz ungünstiger Beleuchtung unter
Beweis stellen. Der sehr höfische hl. Florian
in seiner strengen Säulenhaftigkeit, mit sei-
nen senkrechten Faltenkannelüren, kann bei
schwachem diffusem Obcrlicht nur äußerst
beschränkt zurGeltung kommen. Die „Sonn-
tagbergerin" läßt von ihrer reichen Drei-
dimensionalität in der Ecke, in der sie steht,
nur wenig vermuten. Leider verliert auch
das sehr zarte „Fragment einer Kreuz-
abnahme" aus dem Wiener Diözesan-
museum in dem Halbdunkel des Souterrain-
raumes ein wenig von seiner Wirkung,
bekanntlich einer der schönsten Reste eines
1334 gestifteten Fronleichnamsaltares im
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