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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIII (1968 / Heft 99)

Antcpcndium (Ausschnitt). Seidcnstickcrei des Scidling 
von Pcltau. Aus dem zlnen Dom von Salzburg. Oster- 
reichisch. zwischen 1315 und 1338. Osterrcirhisches 
Museum für angewandxc Kunst. Wien 
Kasel (Ausschnitt). Scidenstickcrei aus den 5mm der 
Kirche von St. Blasicn (Schwarzwald). Süddculsch, 
13. jnhrhunderl. Österreichisches Museum Fir ange- 
wandlr: Kunst, Wien 
Asrkrcuz aus der Dominikznerkircliu in Friesach. Salz- 
burg, um 1300 
H1. Florian. Aus dem (Ihorherrcnstift St. Florian. Mäh- 
risch (e), 2. Viertel 14. jahrhundrrt 
 
 
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ein anderes kleines Goldschmiedewerk, die 
12 cm hohe Silberstatuette eines hl. Augustin 
mit einem Knaben aus der Plastiksammlung 
des Kunsthistorischen Museums gesellt, 
dessen sehr enge künstlerische Verwandt- 
schaft mit dem Buchdeckel aus St. Paul 
erst im Zuge der Vorarbeiten für die Pariser 
Ausstellung erkannt wurde (Dr. Neumann). 
Das dritte bedeutsame Werk der Gold- 
schmiedekunst im österreichischen Beitrag 
ist das bald als „Ciborium", bald als Reli- 
quiar bezeichnete, mit seinem Emailschmuck 
aber aller Wahrscheinlichkeit nach als 
„Heiliges Grab" geschaffene kelchförmige 
Deckclgefäß aus KlOSECIIICUlJUIg. Die kunst- 
geschichtliche Einordnung dieses Stückes 
in den Bereich des Oberrhcins (Konstanz P), 
die eine anfänglich bestehende These einer 
österreichischen Provenienz (Wien) bereits 
seit einiger Zeit verdrängt hat, erhält in der 
Ausstellung wesentliche Stütze. 
Auf dem Sektor der Textilkunst hat das 
Österreichische Museum für angewandte 
Kunst zwei wichtige Arbeiten, die für das 
Thema. der Ausstellung etwas frühe, noch 
sehr romanische Glockenkasel aus St. Bla- 
sien und das große Altarantependium aus 
dem Salzburger Domschatz, um 1330, beige- 
tragen. 
Die Buchmalerei vertreten drei Hand- 
schriften der Österreichischen National- 
bibliothek und je eine solche aus Wilhe- 
ring und aus St. Florian. Der Sinn der 
Wahl bestand auch hier in der Berück- 
sichtigung der Österreichischen Buch- 
rnalerci einerseits, die durch das St. Flo- 
rianer Missale, um 1320, aus Wilheting, das 
oberösterreichische Speculum humanae sale 
vati0nis,um'l336, aus derNationalbibliothek 
und die St. Pöltener Bibel des Herxvord von 
St. Andrae mit dem schönen Stifterbild 
(Nationalbibliothek) sowie mit der Biblia 
paupcrum, um 1310, aus St. Florian ausge- 
zeichnet vertrctcn wird, und der großen 
französischen Kunst anderseits mit einem 
einzigartigen Hauptstück vom Range der 
Bible moralisee in französischer Sprache 
(vielleicht Reims, um 1250) der National- 
bibliothek, mit 1032 Miniaturdarstellungen 
in Madaillonform, die die 129 Seiten des 
Buches nach Art von Glasfenstern schmük- 
ken, wahrscheinlich in königlichem Auftrag 
geschalfen. 
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