Thaddäus in der Altstädter Vinoritenkirche
St. Jakob (bei dem die endgültige Ent-
scheidung über die Frage der Autorschaft
erst eine Restaurierung abwarten muß) 19.
In derselben Kirche befindet sich auch dic
fragliche, ziemlich ausdruckslose hl. Wal-
purga, bei der aber durch eine gut be-
gründete Urkunde Liskas Urheberschaft
nachgewiesen ist. Liskas letzter Auftrag
für Prag sind einige Bilder für die Prag-
Neustäclter Ursulinerinnenkirche, vor allem
die monumentale Apotheose der hLUt-
sula und der Martertod ihrer Gefährtinncn
(1710). Nach 1707, als Liska zurück nach
Leubus übersiedelte, entstanden einige klei-
nerc Altarbilder für die Zistcrzienserkirche
in Kamenz (Kamenec Zqbkowicki), die
jedoch bis auf ein einziges die Kirchen!
verwüstunz des zweiten Weltkrieges nicht
derc Liska nahestehende Bilder in schlesi-
schen Kirchen, zum Beispiel die hl. Hed-
wig und die Adorarion der drei Könige in
dcr Zisterzienserkirche in Wartha (Barde
Slaskie}, sollten noch einer speziellen Unter-
suchung unterworfen Werden.
Verhältnismäßig selten treten bei Liska
historische Themen auf. Wahrscheinlich
aus der Duxer Waldstein-Sammlung kam
in die Dresdner Galerie das Bild Achilles
übergibt Cäsar den Kopf des Pompeius
(seit 1861 verschwunden) Zl. Aus der Kol-
lektion der Grafen von Wrtby (zuletzt im
Schloß Kfimice) stammt das exklusive
Thema Kaiser Caracalla mordet seinen
Bruder Geta im Schoße seiner Mutter, das
in lebendigen und schrillen Farben geschil-
dert wird (um oder vor 1700; Staatsschloß
Kozel) 11.
(1689) in Zusammenhang gebracht wurden,
sind zwei groben Übermalungen zum Opfer
gefallen, so daß nicht einmal das Kompoa
sitionsscherna festere Anhaltspunkte bietet.
Einigermaßen besser erhalten sind die drei
Freskolünetren mit StrAugustinus-Szenen
in einer Seitenkapclle derselben Kirche,
von denen eine die Komposition des be-
rühmten Gemäldes mit dem Heiligen am
Meeresufer von Giovanni Lanfranco (Rom,
S. Agostino, durch graphische Reproduk-
tionen verbreitet) übernahm 13. Zu den
verlorengegangenen Wandmalereien Liskas
gehören auch seine Fresken in der St.-
Niklas-Kirche in der Altstadt (später durch
Dienzenhofers Neubau ersetzt), die wohl
noch aus den neunziger Jahren stammen
(1693 hM Liska die Hauptaltarbilder ge-
liefert; die Altäre in den mit seinen Fresken