keit - und nicht auf das im Hintergrund intellek-
tueller Spekulationen stehende. meist auf Außer-
künstlerisches bezogene Was, liegen daher ciucl"
Bedeutung, Eigenart und subjektive Wahrheit
seiner spontanen Bilder,
In Anbetracht der Intensität und inneren Folge-
richtigkeit, mit der Ernst lnsam malt und die Farbe
zu beziehungsreichem Klingen bringt. erweist
sich freilich auch die heute wiederum unnötig oft
gestellte Frage nach dem „Ob" beziehungsweise
..Inwieweit" von „gegenstöndlich" oder „abstrakf
als höchst überflüssig.
Die dynamische, großzügige, im Detail jedoch sehr
sensible und subtile Malerei von Ernst lnscim lebt
so sehr aus dem schöpferischen lmpetus. daß es
völlig falsch wäre, sie auf Grund üußerlicher
Assoziationen, die sich in dieser oder jener Form
einstellen, in eine der üblichen stilistischen Zwangs-
jacken zu pressen oder ihr aus einer momentanen
Stimmung heraus simpliüzierenden Sinngeholt zu
unterstellen. Was lnscim mitzuteilen hat, sagt er
direkt und ohne Umwege. Seine Malerei besitzt
Großzügigkeit. die in ihrem Wesen und in der Art
ihres spontanen Entstehens begründet liegt. In
ihrer schüfzenswerlen Radikalität erweitert sie in
demselben Ausmaß den Erfahrungsschalz des Kiinsl-
lers - und damit auch den des Publikums. das
ständig neuer Herausforderungen bedarf f, als
sie in jedem neuen Bild mit diesem bricht, formale
Stereolypie ablehnt und so die von Baumeisler ge-
forderlen, für jede Arl von Kunsl notwendigen
Ausnahmen vom Erfahrungsmüßigen herbeiführt.
Ihre wichtigste Regel ist ständiges Risiko. das
der Maler bewußt eingeht. um sich gegenüber
Gewohne und Flotlheiten seine schöpferische Frei-
heiv zu bewahren.
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