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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIII (1968 / Heft 100)

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kunst verliebte, Heinrich Heuer, Armin Pram- 
stuller. Gotthard Muhr und 7 last nat least - 
Arnulf Rainer, kein eigentlicher Druckgraphiker 
zwar, in diesem Zusammenhang aber mit seinen 
Offsetdrucken zu erwähnen. die seinen Malereien 
mit Kreiden und Graphitstiften und dem aus 
ihnen sprechenden Hang zum graphischen Schwarz- 
weiß gleichzusetzen sind. Heuer und Muhr ar- 
beiten vor ollem mit den sich durch die Anwendung 
der Aquatinta ergebenden malerischen Mitteln, 
während Pramstaller in seinen das Erbe eines 
Hercules Seghers anklingen lossenden Blättern sich 
ganz auf die verschieden stark geätzte und daher 
räumliche Wirkungen erzielende Linie konzen- 
triert, 
Als reiner Graphiker wäre auch Alfred Hrdlicka 
anzusprechen, wäre er nicht vor allem als Bild- 
hauer tätig. Sein graphisches Werk. schon jetzt 
eines der umfangreichsten und persönlichsten 
innerhalb neuerer österreichischer Kunst, verfügt 
jedoch über eine so starke Ausdruckskraft. daß 
es ihm früher oder später jene Anerkennung 
bringen mußte. wie sie bis jetzt nur ihm wider- 
fahren ist (siehe dazu Johann Muschik in Nr. 93 
dieser Zeitschrift). Hrdlickas Fähigkeit. an alten 
Traditionen von Rembrandt über Goyo und 
Beckmann anzuknüpfen. verbindet sich mit einem 
kritischen Engagement. das seine Radierungen 
nicht nur ästhetisch wirksam werden läßt. Die 
Druckgraphik ist für ihn sowohl ein künstlerisches 
wie ein soziolpalitisches Kamptmittel. Die techni- 
schen Fähigkeiten. wle sie aus seinen Blättern 
sprechen, holten Schritt mit seinem künstlerischen 
Vermögen. 
Vergleichbar mit ihm ist Adolf Frohner (siehe 
Nr. 95), dem in den letzten beiden Jahren als 
Frucht intensiver Tätigkeit vor allem mit seinem 
Zyklus des "vulgären Balletts" ein ganz wesente 
licher Schritt nach vorn und zu einem der ge- 
wichtigsten österreichischen Druckgraphiker ge- 
lungen ist. Eine stark ironische Komponente in 
seinen Blättern ist nicht zu Übersehen. Auch er 
fußt auf Traditionen. die etwa von Munch aus- 
gehen. ist aber als ein Vertreter der ..Neuen 
Figuration" auf der Höhe der Zeit. Nur wenige 
seiner Kollegen verfügen derzeit über das hande 
werkliche Können. das aus jedem seiner neuen 
Blätter spricht. Welche Reize die Schwarzweiß- 
graphik der forbigen voraus hat. um wieviel 
ausdrucksstürker sie sein kann, ist an seinen 
Arbeiten nicht weniger deutlich abzulesen wie 
an denen Hrdlickas. 
 
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Adolf Frohrler, Der Traum. 1963. Radierung und 
Aqualima. 45 X 31.5 cm 
Rudolf Haflehner. Figur. 1967. Radierung und 
Aqualinla in vier Farben. 445x395 cm. Edilion der 
Schroll-Przsse 
Friäz Woiruba. Kopf. 1968. Liihographie. 37x30 cm. 
Edihan der Schroll-Presse 
Erwin Reiter, Sludienblmt19ß7. Radierung. 51,5x 
4G cm. Edilion der Schroll-Presse 
Alfred Hrdlicka. Ersies. bisher unpublizierfes BluN 
aus der Serie "Roll over Mondrian". 1966. Probe- 
druck. Radierung, Aqualinla und Schubiechnik. 
56.8 X 50.5 cm 
Hans Slauducher, Offseiliihographie in sechs Farben. 
1967. 27 X39 cm 
39
	        
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