S UND INTERESSANTES AUS
INTERNATIONALEN KUNST-
Ölbilder und Plastiken des bekannten
ian Kunstlers Hom Antes waren irn
id August in der Galerie Slangl in
en zu sehen.
dem Titel "Gegensätze" zeigte die
lls in liiiunchen beheimatete Galerie
le Loo (Sluckvillci) Werke von R,
istein. P. Alechinsky, H. Platschek,
ies. Asger iern, Wols. saurd, Kiiai.
s. Jim Dine, Schumacher und anderen.
(unstmarkt Köln findet heuer vom
s 20. Oktober statt. An der Schau
n unter anderen die Galerien Gunar
ldorf). Ricke, Der Spiegel und Zwirner
Springer (Berlin) sdwie siangi.
is und van de Loa (München) ieii.
ich der Ausstellung erscheint wie im
ir ein 45x32 Zentimeter großer
9. davon 150 Exemplare als Luxus-
ien mit Originalqraphiken.
September dauerte die Ausstellung van
ito in der Kestner-Gesellschaft Han-
Prelesser Dr. Fritz Novatny erhieii
Jrgermeister Bruno Marek die Ehren.
iie der Bundeshauptsladt Wien.
1 iduieie der Titel einer neuartigen
iusstellung in einem iiaihreriigen Unter-
mhnhof in München-Schwabing, Die
fand ungewöhnlich viel Interesse.
viener Bildhauer Rudolf Kedl sieiiie
g aus.
so. Geburtstag ieierie der Wiener
ekt und Hochschulprofessor Karl
iirer.
iri-adgii-Museuiri soll biS zum lahr 1971
slerdam errichtet werden.
irhen Reud, einer der bedeutendsten
chriftsteller und Theoretiker der Mo-
verstarb fünfundsiebzigjahrig in
iravefYorkshire.
irsie Preis der Biennole von Rijeka
derri Wiener Bildhauer und Graphiker
Hrdlicka zuerkannt.
Fuchs. prominentes Mitglied der Wiener
. übernahm eine Lehrstelle an der
'slll".lt von Jerusalem.
Neuwirth, Präsident der Wiener
ergrupae ..Der Kreis", eriiieii den
n Kulturpreis des Landes Nieder-
aich fur bildende Kunst.
Peter Baum
ERWERBUNGEN DES MUSEUMS
20. JAHRHUNDERTS (1)
luseum des Z0. Jahrhunderts in Wieni
ei seiner Eroffnung 1962 einen Bestand
iZ Bildern und 31 Plastiken aufwies,
2 irn Laufe der lahre seinen Besitz
ne Anzahl von über 200 Exemplaren
en. ln dem eben erschienenen um-
den und rnitzclhlreichen. auch farbigen
irgaben versehenen Katalog der sdrnrn-
zeigt der Direktor des Hauses Werner
xnn die Richtlinien seiner Sammlungs-
eil 7 bedingt durch die Finanzielle
anirung r in einem vdrwdri auf.
iig ihni "weniger uni internationale
ritöten als darum. die charakteristischen
ungen darzustellen, von denen die
unseres Jahrhunderts getragen wird".
in diesem Sinne sind auch die Neuer-
ingen des Museums. die in den Jahren
iB getätigt wurden, zu verstehen, wobei
wesentliche Beispiele nach Wien ge-
ien sind.
llern ist „Komposition mit Blau" (1935)
iei Mondrian zu nennen. Ein Zeugnis
sirengen in der von Mondrian. van
iurg und l. J. Pieter Oud 1917 ge-
eien Stiit-Bewegung zusammengefaßten
nischen Kunstrichtung. Ein wichtiges
iis der futuristischen Epoche wurde
iiacomo Ballas „Merkur zieht vor der
ivorbei e durch das Fernrohr gesehen"
i erworben und die Beispiele der Kon-
ivislen, die etwas spärlich vertreten
um "AFChtlBktUFH (1923) von Loios
k bereichert. Mit Max Ernsts .,Festrnahl
Sbtter" (1948) ist eine erfreuliche Er-
-ung der surrealistischen sdrrirniung
erzeichnen. Auch Frantisek Muzikas
Jptikum" (1944) isi eine Bereicherung,
es doch iene Spielart des Surrealismus.
man mit ,.weichen Stil" bezeichnen
e. Ein in seinen Farben und in der
ttelbarkeit der Pinselschrift besonders
ißendes Bild ist das große Aquarell
sdrn Francis (1956). womit iene heute
zu Unrecht von manchen deklassier-
ideiie freier Gestaltung dokumentiert
llit dem „RaurnkonzepW (1957) von
Fontana wird die Suche nach neuem
'lQl und einer Applikatur ernüchternder
ichkeiten dokumentiert. Eine wesent-
Erweiterung arlistischer Erfassung ist
inbeziehung der Bewegung und damit
iineniidngend einer zeitlichen Kom-
ite, Ein auch im ästhetischen behei-
es Werk dieser Rieiiiurig isi die neuer-
ene ,.Sonne des Meeres" (1967) von
zMack (Aldhjeiz). v
.KE VON TONl GREGORITSCH
Karntner Landesgalerie, kiageniuri.
gasse s, ersucht Besitzer von Bildern
Vlalers Tdni Gregoritsch (ises-iszz)
ks Anlage eines Werksverzeichnisses
liesbezügliche Miiieilungen.
äflnq L... au, rund)
BILDTEXTE 7714
Piet Mondrian.
(1935)
Giacomo Balla, Merkur zieht vor der
Sonne vorbei e durch das Fernrohr
gesehen (1914)
Max Ernst. Festmahl der Götter (1948)
Sam Frclncls. Blau und Gelb (1956)
Lucia Fontana, Raumkonzept (1957)
Komposition mit Blau
12
13
14
PICASSO-
AUSSTELLUNG
Heinz Mclck, Sonne des Meeres, Nr, 5
(1967). Sechs Neuerwerbungen des Mu-
seums des 20. lahrhunderts in Wien
Flugblatt „Entartete Kunst", kam zur
Verteilung in der ersten großen Deut-
schen Kunslausstellung im Haus der
Deutschen Kunst
Aufruf der Liga gegen Entartete Kunst
anlofllich der Picasso-Ausstellung 1968
in Wien
KRAKAUER MONSTERBIENNALE
DER GRAPHIK
In der Stadt Krakau in Polen ist die Zweite
internationale Biennaie der Graphik zu
sehen. 46 Länder (mehr als bei der Biennale
von Venedig) mit 406 Künstlern und ins-
gesamt1000 Blättern geben Sl(h dort Rendez-
vous: Länder, Künstler und Werke aus der
astlichen. der westlichen und auch der so-
genannten dritten Welt. Von Nordamerika,
Australien und Argentinien über die beiden
Deutschland und England und Frankreich
bis zur Sdwieiunidn: von Istanbul und Ungarn
bis Hongkong und Arabien reicht die Liste.
Osterreich ist mit einer starken Mannschaft
beteiligt. Nicht weniger als zehn Künstler,
zum grollten Teil aus Wien, zeigen Proben
ihres Könnens. Darunter Adolf Frahneri
Arnulf Rainer. Rudolf Schönwald und Alfred
Hrdlickcl. dessen großartiges Blatt rnil dem
Titel "Johann Joachim Winckelrnanns schau-
riges Ende" von dem Direktor eines der
drei Museen moderner Kunst angekauft
wurde, die es in Polen gibt
Hrdlicka. der sich international schon mehr-
mals rnii Ruhrn bedeckte. ist ein nguraiiver
Kunstler. einer. dem es um große zeit-
genbsslsche Themen gehi. und figuralive
Kunst hat, wenn man dieser aierindie glauben
darf, heute ganz offensichtlich die Uberhand
in der Welt. Vor allem irn Wesien, wahrend
irn Osten e das rnuß nian paradoxerweise
sagen arn ehesten rideh die Ruckzugs-
gebiete der Abstrakten liegen.
Ein Kunstler aus der Deutschen Demokrati-
schen Republik, lngo Kirchner. erhielt einen
der beiden Grollen Preise - und seine Blatter
sind abstrakt Ein sehr sensibles Zusammen-
spiel von wenigen Ziffern und Buchstaben
auf farbig fein getonten und seiidn kOmpO-
nierten Flachen kennzeichnet sie, die zur
Kategorie .,Theme Iibre". "Freies Thema",
geharen, wie es in der Ausschreibung heißt.
Der in Paris lebende Argentlnier Antonio
segui hingegen wurde als Trdger des ardisen
Preises zum Thema ..Der Mensch und die
zeitgenössische Welt" auserwahli. Der Kunst-
ler betrachtet die Laster und Schwachen
seiner Zeitgenossen mll ardzie und Ironie.
Pop-Art hat bei ihm Esprit bekommen und
schreckt auch durchaus nicht vor Seiten-
blicken auf Hitler und den Reichsadler zu-
ruck. Antonio Berni, seguis Landsrndnn.
zeigi gerne Gegensätze. Wohlgeformle und
sehr mangelhaft bekleidete silberne Mädchen
in Prögedrucktechnik werden mit Boxern
nach dein karnpi oder inii abgerackerten
Frauen, die der Zeiturigsdruck wiedergibt.
konfrontiert.
Zwei Preise gingen an England, das. wie
die Japaner. eine besonders schöne Kollek-
tion beigestellt hatte, Colin Lancely, den die
Marlborough-Gallery in London vertritt, isi
einer der wichtigsten Graphiker dieser Schau.
Das so oft ins Ruhrselige und Melodramatische
hinubergespielte Maschinenthema wird bei
ihm mit einer tänzerischen Frohlichkeit und
Anmut behandelt. Die Maschine ist des
Menschen Freund, sein heiterer Diener, und
so weit sie es noch nicht sein sollte, kann sie
es immer noch werden, scheint der Kunsller
zu rneinen,
Grllphlker. die alles konnen, was iinrner sie
sich vornehmen. sind die JUQOSlGWEH. Sti-
listisch und thematisch verfügen sie über ein
graues Register. Die Pdien kommen ihnen
nahe. Die Masse ist das Thema von Andrze;
Pietsch, Der radfahrende Ahasverus von
Mieczvslaw Vileiman erleidet seine Tragodien.
Ins Abstrakt-Expressionislische reichen die
Blatter von Witold Skulicz. Aus Westdeutsch-
land kam unter anderen Horst Antes ange-
rückt. Die Tschechen sandten eine gute,
ganz und gar „avclnlqardistische" Truppe,
Surrealismus ist dort immer noch Trumpf.
Phantastische und thematisch bestimmte Kunst
gibt es auch bei den Skondinaviern.
Durch die iiaiiener eigentlich ersi erfahrt
man, dal} neben Pop-Art auch Op-Ari EXI-
stiert. Spanien schickt einen Volks-Picasso
namens lose Ortega und den farblich unge-
rnein noblen GFCIDHIKSF iuan Piiuein, der
niii den oegensianden seiner metaphysischen
Stilleberi. meist einer Frucht, einem t-lorizont.
einer Wand, ungemein sparsam verfahrt.
Dali nguraiive Kunst nicht modern sein rriuß.
sondern von gestern, vom 19. Jahrhundert und
verstaubt sein kann, das beweisen einmal
mehr die Russen Aut dieser Biennole einer
neuen Gegenstandlichkeit sind sie der
dunkelste, der schwachste Punkt.
Johann Muschik
URTEILEN AUCH SIE SELBST
Anlößlich der Picasso-Ausstellung in Wien
entfaltete die ,.Ligd gegen Entartete Kunst"
eine rege Tötigkeil, Wir stellen eine Publi-
kallon dieser Vereinigung einer anderen
aus den Tagen des „ioooiahrigen Reiches"
gegenüber, Seht ciirii das dni Urteil selbst!
Wall! wriiir
,.Dds Ganze dieni der zersidrung unserer
Kultur", schreibt diese Liga. Wir haben die
zersidrung erlebt: Sie begann mit den
Bucherverbrennungen. mit der Piunderung
der Museen und der Verfolgung nicht-
arischer, aber auch arischer Kunstler und
tuhrte zwangsweise zu Theresienstadt, Au-
schwitz und ahnlichen Kulturstatten.
wl-lelfen sie rnii". sehreihi die „Liga gegen
Entartete Kunst" (Abb. 13. 14)
Alois Vogel
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