sondern auch die ästhetische Funktion einer
sehr überlegten und ausgewählten Deko-
ration des Platzraumes zu erfüllen. Sie wir-
ken darum wie gut situierte Statuetten in
einem Innenraum. Interessant ist in diesem
Zusammenhang die Entstehung des Maria-
Theresien-Denkmals. Die Dimensionen des
Platzes zwischen den beiden Hofmuseen
standen bereits fest, als Ferstel 1867 in
einer Denkschrift fand, daß ihm eine
eigentliche Mitte fehle. „jede Symmetrie
setzt eine Mitte voraus. Wie s'oll sich aber
in dem gegebenen Falle die Mitte anders
bilden als durch ein Bauwerk?"2 So
schlägt er einen Verbindungsbau mit einer
stark betonten Mitte zwischen den beiden
Museen vor, die dadurch zu einer Art
kommunizierender Gefäße, entsprechend
dem Raumbedarf ihrer jeweiligen Entwick-
lung, werden sollten. Hier zeigt sich deut-
lich die Gleichgültigkeit dem Gegenstand
gegenüber: Ob Bauwerk oder Denkmal ist
bedeutungslos, interessant ist vorwiegend
die ästhetische Funktion des Objektes im
Raum, die dann vom Maria-Theresien-
Denkmal erfüllt werden sollte. Über diese
Lösung urteilt sogar der sonst so rigorose
Camillo Sitte günstig: „Als vollkommen
gelungenes Meisterwerk kann die Dimen-
sionierung und Gruppierung des Kaiserin-
Maria-Theresien-Monuments bezeichnet
werden. Die mächtige Architektur der Hof-
museen, die riesigen Ausmaße des Platzes,
die freie Aufstellung des Monuments for-
derte hier ein ganzes Können heraus. Es
glückte alles"3. Immer bleiben die Denk-
mäler des Hofes und der Armee die „Mitte",
die „jede Symmetrie voraussetzt". Als Bei-
spiel dieser dynastisch-militärischen Denk-
mäler betrachte man etwa die Statue des
Erzherzogs Albrecht, die Rampenbekrö-
nung vor der Albertina ist, das TegetthoH-
Denkmal, das ursprünglich vor der Votiv-
kirche aufgestellt werden sollte, dann aber
wohlweislich aus „künstlerischen Beden-
ken" auf den Praterstern in die Achse
zwischen Praterstraße und Verbindungs-
linie zwischen Lusthaus und Augarten-
palais (Straßenzug Hauptallee-Heinestraße)
versetzt wurde4, ferner das freilich schon
unter bürgerlichem Einfluß entstandene
Elisabeth-Denkmal, für das i vor dem
Durchdringen des Ohmann'schen Projek-
tes 7 unter anderem eine Aufstellung an
Stelle des abzutragenden Hochstrahlbrun-
nens oder des zu demolierenden Theseus-
tempels diskutiert wurde5. Erst 1892
zeigte sich bei dem Am Hof aufgestellten
Radetzky-Denkmal, vor allem aber bei
seiner Versetzung auf den Stubenring vor
das neue Kriegsministerium, eine gewisse
Verlegenheit, wiewohl sich Zumbusch
schriftlich einverstanden erklärte und nur
verlangt hatte, „daß das Denkmal in
unveränderter Form an ausgezeichneter
Stelle vor dem Neubau einen freien Stand-
platz zu erhalten hat"6.
Nach dem Scheitern der neuabsolutistischen
Versuche Franz Josephs, vor allem nach
der Katastrophe von Königgrätz, tritt der
Hof in der Errichtung von Denkmälern
zurück und gibt diese Rolle an das Bürger-
28
s Anregung zur Errichtung einer Haydn-Figtxr aufdem ehc- s Ursprüngliche Aufstellung des Beethoven-Denkmals.
maligen Brunnen vor der Gumpendorfer Kirvhe, von Promctheuxfigur. im Hintergrund das Akad. Gymnasium
der aus Haydn zu Grabe getragen worden war. 6 Beethnvcnplatz. Reste der von Zumbusch hcciuflußrcxx
4 Entwurf dcs Mozart-Denkmals Gartengestaltung, Mitte des 2D. Jahrhunderts
ANMERKUNGEN 279
2 Allgcmcix 1 v1-111-1111111111111111. 51111111111111111111111111111
1111 1111 Folgu 111g1-1111111 AVA), S1g11nuu 20, 11111111-1 211:.
1111111111111111111111111-1 444413117 1-11111 14. a. 111117.
1 A. 1111111111. 111-1111-1111111111 K11111111111111-11111111 1141111111111111
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11111111111111111111. 11111111111111111111-1 111-111111111111111111 -.
ß 111111111 1111 s111111 w11-11 1111 111-1 r111111- uhg 11111 ASzW).
11111111 111111111111. . 11111111-1 33- , 111111111- 111.
1 ASrW. 1111-1111- 111 111- 111-1 11111111-1 , 1111111111- 1:,
1111111111111 111-1 aus. c1-1111-111111-1.11s1111111g 111111 11111-1" 1-1111
H. 11111111 111111 e. v. 11m,
5 K. Adnlncü: „DAS Schubert-Iknklvnll", 111: 101) Jahn"
w11-111-1 Männurgcsangvcrcnx _,w11-11 1943".
1 AVA Signatur 13, 11111111111 200, 11111111-1 111113, 1111111111111
11111111111-1 116110 1111111 27. 4. 128a.
am bus güqart-Qmkmaf vor bem Jurfafon im äfahtparli uusfeüen m
(IQ! hitill ill 3. 501d}