gestalt hervor"9, hieß es später in einem
Aufruf für die Schaffung eines anderen
Denkmals. Diese dem liberalen Zeitgeist
bei seiner Abneigung gegen alles „Obrig-
keitliche" ganz entsprechende „zivile"
Aufstellungsweise blieb lange Vorbild, teils
im Stadtpark selbst für Schindler, Amer-
ling, Makart usw., teils im Rathauspark für
Waldmüller usw.
Die zweite der Lösungen - Aufstellung
auf einem Platz - zeitigte erstmals über-
zeugende Ergebnisse anläßlich der ur-
sprünglichen Situierung des Beethoven-
Denkmals. Man fand, daß ein Standbild auf
einem Platz dann nicht voll zur Geltung
gelangen könne, „wenn dieser Platz nicht
den Intentionen des Künstlers und dem
Stile und der Größe des Werkes entspre-
chend adaptiert" werde. Daher kam es hier
zu einer „von dem Architekten Lothar
Abel im Sinne und nach den Intentionen
des Schöpfers des Denkmals" entworfenen
Gestaltung der Platz- und Gartenanlage,
von der man im Magistrat fand, sie sei
„schön gedacht und vollständig geeignet,
das Monument zur Geltung zu bringen" 19.
Ursprünglich mit dem Rücken zu dem
noch offenen Wieni-luß gedreht, kehrte man
jedoch nach dessen Einwölbung das Denk-
mal um und veränderte auch die von Abel
nach den Wünschen von Zumbusch ge-
staltete Gartenanlage.
Die Odyssee des Schiller-Denkmals ist ein
eigenes Kapitel. Auch die endgültige Auf-
stellung auf dem späteren Schillerplatz
wurde alsbald von Camillo Sitte verworfen.
Man wollte das Denkmal sogar als Pendant
zum geplanten Goethe-Denkmal 1889 weg-
holen, um es neben dem Burgtheater
wiederaufzustellen. Gerade die Platzwahl
für das Goethe-Denkmal zeigt schließlich
das Fiasko der Platzlösungen und führte
zum Skandal inner- und außerhalb des
Wiener Goethe-Vereines: „Die Welt soll
doch nicht glauben, daß die ganze Ver-
einigung der Ansicht ist, Goethes Stand-
bild in jenen Winkel zu stellen", hieß es.
Vorausgegangen Waren Vorschläge für
Platze neben dem Burgtheater, vor der
Votivkirche, zusammen mit Mozart als
„Dioskuren" neben dem Theseustempel
usw. (Die Versetzung des Mozart-Denkmals
in die Nähe des Goethe-Denkmals war also
nach dem zweiten Weltkrieg durchaus
konsequent. Vorher allerdings war, noch
in der Monarchie, die Versetzung an zahl-
reiche andere Stellen erwogen worden, so
zum Beispiel auf den Luegerplatz, der
damals noch ohne Denkmal war, oder vor
den Kursalon im Stadtpark". Die Be-
schränktheit der städtebaulichen Lösung
kommt schließlich voll und ganz in einem
Vorschlag bezüglich des Goethe-Denkmals
für den Rathauspark zum Ausdruck, in
dem man dem großen Olympier nur ein
kleines Plätzchen abzweigen wollte, ohne
überhaupt auf die Gesamtlösung der Um-
gebung Rücksicht zu nehmen: „Der kleine
Punkt am Rande des Rathausparkes gegen
die Straße zu, den das Goethe-Denkmal be-
ansprucht, kann die Anlage des großartigen
inneren Parkes ebenso wenig benachteili-
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T I OTTO WAGNER I I ARCHITEKT (O. M.) (M. G.) K. K. OBERBAURAT,
PROFESSOR AN DER K. K. AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE.
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ATELIER: WIEN, 1., SCHILLERPLATZ 3 Z I FERNSPRECHNUMMER 7776.