14 Ian Antonln Vocäsck-Hnßccky, Ein 1.;
Leinwand, 142 x saß. Schloß Rychnov n
cm. 1743, 01,
m Knöinou
Darstellung von Trophäen, Obst und
Gemüse widmete, Wobei er häufig die
Erfahrungen eines Landschaftsmalers mit
einem gründlichen Blick für das Detail
der Gegenstände verband. Eine späte
Erinnerung an einen weniger pompösen
als eher einen Kabinettyp des holländischen
Stillebens mit Frühstücksthema bilden in
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die
reizenden naiven Bilder des Malers jan
Xeilg (Prag 1738-Prag 1816), die zu-
sammen mit vereinzelten Stillcbcn Anton
Tuvorar (Münchengrätz l747-Prag 1804)
die Kontinuität mit der bürgerlichen Auf-
fassung des Stillebens in der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts vermitteln, die in
Böhmen durch Domenik Knttula und
Josef Navratil repräsentiert wurde.
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Das Stilleben wurde nach Böhmen, wie
nach Mitteleuropa überhaupt, in einer
ausgereiften, fertigen Form gebracht und
konnte hier nur langsam Wurzel fassen.
Anfangs von ausländischen Zentren, die
auf diese Malerei spezialisiert waren, im-
portiert, war seine Ausbreitung mit den
Bedürfnissen und der Vorliebe der inter-
national orientierten Sammlungen des Adels
verbunden. Das Stilleben war keine Ent-
deckung, sondern eine Gelegenheit zur
Darstellung des Reichtums an Formen,
Licht und Farbe. Zum Unterschied von
den niederländischen Vorgängern, die die
Möglichkeiten und Grenzen dieses Genres
bloßlegten, ergrißien die Maler an der
Wende des 17. und 18. Jahrhunderts mit
einer souveränen Selbstverständlichkeit, die
sich auf die Präzision der Malkunst, Vir-
tuosität und Bravour der malerischen Dar-
stellung konzentrierte, Besitz davon. Erst
dort, wo sie die anfängliche spontane
Voreingenommenheit durch die äußere
Bildform besiegten und das Wesen der
Gegenstände in ihrer Einzigartigkeit, im
bloßen Faktum ihrer Existenz und den
Sinn des Stillebens in der Möglichkeit des
Hervorhebens der Gegenstände aus ihrem
AIlIZgSZWCCk entdeckten, entstanden Werke
mit Anteilnahme und persönlichen Aus-
sagen, Werke über große jagddramen,
kleine Freuden an Gegenständen und ver-
borgene Reize der Natur.
All das wurde in die stillstehende Zeit und
den geräuschlosen Raum des Stillebens
projiziert.